Das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Ulm wird künftig bei Verdacht auf K.o.-Tropfen Zusatzuntersuchungen durchführen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Soeren Stache

Wer in Ulm Opfer von K.o.-Tropfen wird, soll im kommenden Jahr danach eine bessere Betreuung erleben. Was hinter dem Projekt steckt.

Wer in Ulm unfreiwillig K.o.-Tropfen verabreicht bekommen hat, soll ab dem 1. Januar 2024 eine bessere Betreuung erleben. In einem Projekt mit der Stadt werde das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Ulm künftig bei Verdacht auf K.o.-Tropfen Zusatzuntersuchungen durchführen, teilte das Universitätsklinikum am Donnerstag mit. Diese seien gerichtsverwertbar. Das Land unterstützt das Projekt „Kampf dem K.O.“ mit 375 000 Euro.

Als K.o.-Tropfen werden demnach verschiedene Substanzen bezeichnet, die einen Menschen handlungsunfähig und wehrlos machen können. Sie sind farb- und geruchslos und können nur kurze Zeit im Körper nachgewiesen werden.

Ideale Voraussetzungen für das Projekt

Die Donaustadt biete ideale Voraussetzungen für das Projekt, sagte laut Mitteilung Staatssekretärin Ute Leidig (Grüne). „Durch die Gewaltambulanz kann hier das notwendige medizinische und toxikologische Know-how bereitgestellt werden.“ Ulm biete eine gute Ausgangsbasis, um die unfreiwillige K.o.-Mittel-Gabe statistisch zu erfassen. Bislang fehle es an fundierten Daten dazu.

„Unsere Mission ist es, nicht nur die Versorgung von Betroffenen zu optimieren, sondern auch die Umstände dieser Vorfälle bestmöglich aufzuklären“, sagt laut Mitteilung Sebastian Kunz, Ärztlicher Direktor des Instituts für Rechtsmedizin. Betroffene würden oft jahrelang von den Folgen begleitet. Involviert in das Projekt sind demnach das Universitätsklinikum, das Bundeswehrkrankenhaus und die Donau-Klinik Neu-Ulm.