Totalausfall bei EC- und Kreditkarte: Seit Dienstag können Kunden vielerorts wie hier im dm-Markt in der Lahrer Innenstadt nur bar bezahlen. Foto: Hamsch

Nur Bares ist Wahres: Diese Redewendung bestätigt sich aktuell deutschlandweit in vielen Geschäften. Wegen eines Software-Problems können Kunden seit Dienstag nicht mehr mit Karte bezahlen. Auch Lahrer müssen Scheine und Münzen zücken.

Lahr - H5000 – diese Buchstaben-Zahlen-Kombination löst derzeit reihenweise Schweißausbrüche aus, bei Verkäufern und Kunden. Das Kartenterminal dieses Typs funktioniert kaum bis gar nicht. Die LZ hat sich in Supermärkten und Drogeriefilialen in der Region umgehört. Im Zweifel sollte man auch für den Wochenendeinkauf Bargeld dabei haben (siehe Info).

dm-Drogeriemarkt: Ein Schild am Eingang der Filiale in der Lahrer Innenstadt informiert darüber, dass Kartenzahlung momentan nicht möglich ist. Dennoch trifft es einige an der Kasse unvorbereitet. So eine junge Mutter mit Kind, die ihren Einkauf am Freitagvormittag zurücklassen muss: "Ich konnte nichts kaufen, weil ich generell alles mit Karte zahle." Ruprecht Maier aus Reichenbach hat keine Probleme, denn: "Man sollte immer etwas Bargeld dabei haben." Gerade Ältere zeigen sich gelassen, zahlen häufig bar. "Die Kunden haben die Situation gut angenommen", erklärt Felix Senna, Filialleiter des dm-Markts. "Ich hatte gehofft, dass es sich um Stunden handelt, aber die Störung ist schon seit Tagen." Martin Dallmeier, dm-Geschäftsführer, versichert auf LZ-Nachfrage: "Wir stehen im engen Austausch mit dem Hersteller, der aktuell mit Hochdruck an einer Lösung arbeitet."

Müller-Drogeriemarkt: Im Geschäft am Lahrer Schlossplatz geht dagegen alles seinen gewohnten Gang, von einer Störung keine Spur. "Ich habe ganz normal mit Karte gezahlt, warum?", wundert sich eine Frau. Von den Problemen, die derzeit einige Geschäfte haben, habe sie nichts mitbekommen, sagt sie. Auch andere Kunden zahlen wie gewohnt mit Karte.

Edeka Kohler: Die Filiale in der Lahrer "Arena" bietet wie gewohnt Kartenzahlung an. Laut Marktleiter Thomas Borgardt liegt das daran, dass diese Filiale stets über die neuesten Kartenlesegeräte verfüge. "Einige Kohler-Filialen hatten Probleme, doch die wurden innerhalb eines Tages alle behoben", so Borgardt. Insgesamt seien 120 Kartenlesegeräte in Kohler-Geschäfte gewechselt worden. "Also ich habe nichts mitbekommen. Am Freitagmorgen gab es im Sulzer Edeka-Markt indes noch Schwierigkeiten mit der Kartenzahlung.

Rewe Lahr: "Bei uns gab und gibt es überhaupt keine Probleme", berichtet die Leiterin der Filiale in der Tiergartenstraße Vera Stepanenko. Der Betrieb laufe ohne technische Probleme. Laut Stepanenko war während den vergangenen Tagen sogar mehr Kundschaft da als üblicherweise.

Rossmann Friesenheim: In dem Drogeriemarkt hat die Filialleiterin eine Besonderheit ausgemacht: Während das Zahlen mit Kreditkarten überhaupt nicht funktioniere, klappe es mit EC-Karten der Sparkasse "noch am ehesten". Auch bei Gutscheinkarten gebe es Probleme. Wenn die Karte streikt, müssten die Kunden mit Bargeld zahlen oder den Einkauf stehen lassen, bis selbiges beschafft ist. Für diesen Fall gibt es ein Bon-System, ein Einkauf kann damit beiseite gelegt und später abgeholt werden.

Norma Heiligenzell: Die Störungen bei dem Discounter seien sporadisch, dafür aber anhaltend, heißt es auf Nachfrage der LZ. Laut der zuständigen Niederlassung ist die Filiale seit Mittwoch von Problemen mit den EC-Terminals betroffen.

Der Hersteller des problematischen Kartenzahlungsterminals Verifone kündigte am Freitag ein Software-Update für seine Geräte an, das die Störungen beheben soll. Wann es zur Verfügung steht, sei aber noch ungewiss.