Matthias Breithaupt (links) und Leslie Ade spielen im Theater am Turm in Villingen „Die Schachnovelle“ nach Stefan Zweig. Foto: TaT/Birgit Heinig

Am Freitag, 5. April, feiert das Theater am Turm (TaT) wieder einmal Premiere. Gezeigt wird als Zwei-Personen-Stück „Die Schachnovelle“ von Stefan Zweig – „irgendwas zwischen Lesung, Spiel, Wahn und Sportreportage“.

Liliana Valla, Leslie Ade und Matthias Breithaupt adaptierten die Anfang der 1940er-Jahre entstandene Novelle für die TaT-Bühne gemeinsam und machten daraus ein eineinhalbstündiges Stück (ohne Pause) voller Spannung.

Ade und Breithaupt stehen auf der Bühne, Liliana Valla gab der Inszenierung den letzten Schliff.

In seinem letzten und bekanntesten Werk, das er im brasilianischen Exil schrieb, konfrontiert der für dramatische Handlungsverläufe mit tief gehende Figurenzeichnung bekannte Zweig (1881 bis 1942) die psychischen Abgründe eines ehemaligen Gefangenen der Gestapo mit der oberflächlichen Lebenswelt wohlhabender Reisender.

Geht es um Schach?

Wissen von oder Interesse am Schach ist nicht erforderlich. Denn um Schach geht es zwar die ganze Zeit, bei Licht betrachtet aber dann doch nur am Rande. Das Spiel der Spiele steht anfangs nur für bloße Unterhaltung.

Für den amtierenden Schachweltmeister Mirko Czentovic (Leslie Ade) ist es auch einträglicher Sport, sogar an Bord eines Passagierdampfers zwischen New York und Buenos Aires. Gegen Honorar tritt er unter anderem gegen den Ex-Gefangenen Dr. B. (Matthias Breithaupt) an, der sich während seiner Haftzeit intensiv mit Schach beschäftigte und daran „erkrankte“. Für ihn wird das Spiel schließlich zum Wahn und erhält dadurch seine tiefere Bedeutung. Kalter, stumpfer Hochmut trifft auf ängstliche Bescheidenheit und droht derselben zu unterliegen.

Ein Konflikt

Das packende Duell zweier Größen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, artet in einem Konflikt aus, der auf dem Spielfeld nicht zu lösen ist. Das Auf und Ab von Hochmut und Demut, Aufwind und Abgrund, kultiviertem Wahn- und opportunem Stumpfsinn in Angriff, und Verteidigung wird keinen Zuschauer im Raum kalt lassen, versprechen die Macher.

Termine und Tickets

Premiere von „Die Schachnovelle“ ist am Freitag, 5. April, 20 Uhr, im Theater am Turm an der Schaffneigasse in Villingen. Weitere acht Aufführungen sind geplant am 6., 10., 19., 20., 24., 26., 28. und 30. April. Online-Tickets gibt es für 16 Euro (ermäßigt elf Euro) unter www.theater–am-turm.de.