Polizeihauptmeisterin Jana Franz kam mit den Schülern über das Thema Medien ins Gespräch.Foto: Niethammer Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Präventionstage an der Lindenrain-Schule in Ebhausen / Thema: Gefahren im Internet

Ebhausen. Dieser Tage fanden an der Lindenrain-Schule in Ebhausen Präventionstage zum Thema "Internet: Neue Medien – neue Gefahren" für die Klassen fünf bis sieben statt. Initiiert wurde das Projekt von der Schulsozialarbeiterin Melanie Haller, die für den Jugendhilfeträger Waldhaus in Ebhausen tätig ist, um kommunale Jugendsozialarbeit zu vernetzen.

"Heutzutage nutzen 99 Prozent aller Kinder ab zwölf Jahren regelmäßig das Internet. Laut einer JIM-Studie des Jahres 2020 verbringen sie durchschnittlich circa vier Stunden täglich im Netz. Da das Internet besonders für diese Zielgruppe viele Gefahren birgt, ist eine Medienprävention für Jugendliche besonders wichtig", so Haller.

"Sicherere Alternativen suchen"

Anlässlich der Präventionstage wurde die Präventionsbeauftragte der Polizei, Polizeihauptmeisterin Jana Franz eingeladen, die den Schülern anschaulich erklärte, welche Gefahren mit einer fahrlässigen Internetnutzung verbunden sind. "Genau wie das Laufen lernen und Fahrradfahren, muss Medienkompetenz erlernt werden", sagte Franz. Die Präventionsbeauftragte erklärte den Schülern, was sie beim Umgang im Internet beachten sollten, und wies beispielsweise auf das Risiko der Nutzung scheinbar kostenloser Apps hin, die durch die Daten der User finanziert würden. "Dass kostenlose Apps einfach so meine persönlichen Daten nutzen und verkaufen können, wusste ich nicht", erzählte Alicia aus der siebten Klasse schockiert. "In Zukunft werde ich mir sicherere Alternativen suchen." Ihre Mitschülerin Rinesa schloss sich dem an: "Ich werde von jetzt an beim Herunterladen von Apps vorsichtiger sein und mich genauer über die AGBs informieren."

Darüber hinaus thematisierte Franz, das heutzutage immer häufiger auftretende Cybermobbing, das durch die Anonymität der Täter im Netz besonders schwierig aufzuklären und nachzuverfolgen sei. Gemeinsam mit den Schülern wurde erarbeitet, wie man sich als Opfer von Cybermobbing verhalten soll und an wen man sich als Ansprechpartner wenden könne. "Im schlimmsten Falle muss die Polizei hinzugezogen werden, da Cybermobbing eine Straftat ist", erklärt die Polizeibeamtin. Außerdem wurden Cybergrooming (das bewusste Suchen nach potenziellen Opfern über soziale Medien) und Internetpornografie angesprochen.

"Sensibilisieren und weiterbilden"

Die Präventionstage sind Bestandteil des neu ausgearbeiteten digitalen Gesamtkonzepts der Lindenrain-Schule. Neben den Schülern sollen im kommenden Schuljahr auch die Eltern bei der Medienerziehung ihrer Kinder unterstützt werden. So hat die Lindenrain-Schule hilfreiche Zusatzmaterialien bei dem Sozialpädagogen und Sozialmanager Clemens Beisel bestellt, der Fortbildungen zur Mediennutzung für verschiedene Zielgruppen überregional in ganz Süddeutschland anbietet. Finanziell wird dieses Projekt vom Förderverein der Lindenrain-Schule unterstützt.

"Uns als Schule ist die Medienerziehung der Schülerinnen und Schüler ein großes Anliegen", betonte Schulleiter Matthias Fröhlich. Was in den Curricula und in den Bildungsplänen der einzelnen Fächer inhaltlich verankert sei reiche nicht aus. "Durch Präventionstage und Projekte wie Beisels ›Digitalen Elternabend‹ möchten wir an der Lindenrain-Schule vermehrt und zielgruppenorientiert sensibilisieren und weiterbilden. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit digitalen Medien ist mir als Rektor vor allem auch im Hinblick auf kommendes Schuljahr sehr wichtig, da wir in den Klassen acht bis zehn mit iPad-Klassen starten. Da müssen die Schüler dann medienkompetent agieren können", ergänzte der Schulleiter.