Maja und Tim Stöhr haben mit ihrem 119 Kilogramm schweren Gewächs die diesjährige Kürbisprämierung gewonnen. Im weißen Hemd Bürgermeister Gerhard Feeß, rechts im Hintergrund Esther Schwenk vom Obst- und Gartenbauverein, der das Ganze veranstaltet. Foto: Zabota

Fast wie im Süden: Altensteig lockt mit einem regionalen Bauernmarkt auf dem Marktplatz. Für Spannung sorgte der Wettbewerb um den größten und schwersten Kürbis.

Altensteig - Maja und Tim Stöhr aus Ebershardt wiegen zusammen nicht so viel wie ihr Kürbis. Der bringt 119 Kilogramm auf die Waage und ist der Sieger bei der Kürbisprämierung auf dem Altensteiger Marktplatz. Das leuchtende Gelb der Kürbisse passte sehr gut zur spätsommerlichen Kulisse des Bauernmarktes, in dessen Mittelpunkt ohnehin lokale Erzeugnisse stehen.

Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) präsentierten sich in neuen, leuchtend hellgrünen Poloshirts. Es wird wohl bereits das zehnte Mal sein, dass der Verein auf dem Marktplatz das Finale im Wettbewerb um den größten Kürbis bestreitet. Die Siegerehrung haben in diesem Jahr Esther Schwenk vom OGV und Bürgermeister Gerhard Feeß vorgenommen.

Der Wettbewerb animierte in diesem Jahr 18 Leute zum Mitmachen, die ihre Frucht auf den Marktplatz gebracht haben. Sechs davon kamen ins Finale. Den sechsten Platz belegten Lotta Binder aus Wart und ihr 60,3 Kilogramm schweres Gewächs. 62,1 Kilogramm brachte das von Frederick Mühleisen aus Wildberg auf die Waage, 66,2 Kilogramm das von Mara Calmbach aus Überberg. Den dritten Platz belegten Lina Kopp aus Altensteig und ihr 77 Kilo schwerer Kürbis, der zweitschwerste war der von Luca Herter aus Wart mit 81,6 Kilogramm und schließlich der Sieger mit fast 120 Kilogramm.

Mist hilft

Bürgermeister Feeß freute sich über das bunte Treiben auf dem Marktplatz mit vielen Anbietern aus der Region. "Regionalität hat ihren Wert", sagte Feeß. Als Moderator bei der Preisverleihung versuchte er, den Junggärtnern das Geheimnis ihres Erfolges zu entlocken. Reichlich Gießen ist sowieso Pflicht, reichlich Mist fördert das Wachstum ganz besonders, und als ganz heißer Tipp gilt Hühnerdung. Die coolsten Gärtner pflanzen ihren Kürbis gleich auf der "Miste", also auf dem Komposthaufen. Die Ausgangsbedingungen waren übrigens für alle gleich, denn die Kürbispflänzchen hat im Frühjahr die Gärtnerei Simon Kaiser aus Überberg zur Verfügung gestellt.

Vom Werbering Altensteig kommen die Preise. Es gab wieder Taler im Wert von zehn bis fünfzig Euro, für alle Teilnehmer gab es einen Trostpreis.

Mit ihrem Megakürbis haben Maja und Tim Stöhr den 50 Euro-Taler gewonnen. Auf die Frage vom Bürgermeister, was sie mit dem Preis machen, antworteten sie flüsternd: "Spielwaren Eckard".

Zu den Gewinnern gehört auch der Obst- und Gartenbauverein, wie Esther Schwenk berichtete. 26 neue Mitglieder hat der ohnehin rund 200 Aktive zählende Verein in der jüngsten Zeit hinzugewonnen, nicht zuletzt durch einen günstigen Mitgliedsbeitrag von acht Euro im Jahr, für Familien 15 Euro. Seit Corona ist die Lust am Gärtnern gestiegen.

Bleibt noch eine Frage zu klären: Was macht man mit so einem großen Fruchtgemüse, wie der Kürbis korrekt heißt? Acht Wochen Kürbissuppe? Es hat den Anschein als ob die meisten Kürbisse ausgehöhlt mit Kerze eine zweite Karriere als Deko-Objekt vor den Häusern antreten.