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KKH-Auswertung: Mehr Mädchen als Jungen betroffen

Rückenschmerzen sind keine Frage des Alters. Bereits Kinder und Jugendliche sind mit Rückenproblemen in ärztlicher Behandlung, wie die Versichertendaten der KKH Kaufmännische Krankenkasse belegen.

Pforzheim. Die Zahl der Betroffenen hat in den vergangenen Jahren jedoch nicht weiter zugenommen. Laut KKH-Auswertung sank der Anteil der betroffenen Patienten in der Altersgruppe sechs bis 18 Jahre in Baden-Württemberg sogar leicht von 9,7 Prozent (2012) auf 8,8 Prozent (2017).

Schwere Ranzen, falsches Sitzen

"Dass zu schwere Ranzen, falsches Sitzen und Bewegungsmangel zu Haltungsschäden bei Kindern führen können, ist inzwischen bewiesen. Scheinbar haben auch immer mehr Eltern und Schulen das Problem erkannt und Präventionsmaßnahmen ergriffen. Das ist positiv zu werten", so Vera Fathi, Expertin für Ergonomieberatung bei der KKH. Insgesamt waren in Baden-Württemberg im Jahr 2017 fast 2300 KKH-versicherte Kinder wegen Rückenschmerzen in Behandlung. Grundsätzlich sind über alle Altersgruppen hinweg mehr Mädchen (9,6 Prozent) als Jungen (7,9 Prozent) betroffen.

Vera Fathi rät, die Rückenprobleme von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und die Beschwerden ärztlich abklären zu lassen. Um Rückenschmerzen vorzubeugen, sei es wichtig, die Rückenmuskulatur von klein auf zu stärken.

Bewegung an der frischen Luft

"Im Vordergrund sollte tägliche Bewegung an der frischen Luft, das Erkunden der Natur und das Zurücklegen von Wegen zu Fuß oder mit dem Fahrrad stehen. Zudem sorgen regelmäßiges Schwimmen, Kinderturnen oder Ballsportarten für ausreichend Bewegung, gleichen motorische Defizite aus und unterstützten den Knochen- und Muskelaufbau", so die Sportwissenschaftlerin. Bei Jugendlichen könne vor allem das lange Sitzen am Schreibtisch bei Hausaufgaben Rückenprobleme verursachen. "Auch wer zu lange auf sein Smartphone, Tablet und Co. starrt, muss mit einer verspannten Nacken- und Schultermuskulatur rechnen", so die Expertin.