Rezepte

Wildkräutersalat –  1 Kopf grüner Salat – ein paar Blätter Radicchio – Wildkräuter der Saison, (zum Beispiel Giersch, Sauerampfer, Knoblauchsrauke, Bärlauch) Zum Verzieren eignen sich folgende Blüten: Gänseblümchen, Löwenzahn, Taubnessel, Gundermann. Alles, was schmeckt und gut tut, darf den Salat und somit den Körper bereichern. – Öl, Essig, Senf, Honig oder Apfelsaft, Salz, Pfeffer oder Galgant Zubereitung: Salat und Wildkräuter waschen (außer die Blüten) und zerkleinern. Das Dressing aus den Zutaten mischen. Mit Salz und Pfeffer oder Galgant abschmecken.

Baguette mit Knoblauchsrauke und geschmolzenem Camembert

– 1 Baguette längs halbiert – 3-4 Hand voll Knoblauchsraukenspitzen – 4 EL Olivenöl – 100 g Camembert – Salz, Pfeffer oder Galgant – gegebenenfalls weitere Wildkräuterblüten zum Verzieren

Zubereitung: Die Blätter und die Triebspitzen waschen, abtropfen lassen. Circa 1/4 zur Seite legen, den Rest fein schneiden.

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Das Baguette auf ein Backblech legen.

Das fein geschnittene Kraut mit Öl, Salz und Pfeffer oder Galgant mischen und auf das Baguette streichen. Den Camembert in Streifen schneiden und das Baguette belegen.

7-10 Minuten im vorgeheizten Ofen backen, bis der Camembert leicht gebräunt ist.

Herausnehmen und mit den restlichen Knoblauchsraukenspitzen bestreuen. Zum weiteren Dekorieren eignen sich auch hervorragend Blüten vom Gänseblümchen, Bärlauch, Löwenzahn.

Erdbeeren mit Gundermann- Joghurtcreme

– 10-15 Gundermannspitzen, wenn möglich mit Blüten – 300 g Erdbeeren oder anderes Obst der Saison – 200 g Joghurt – 100 g Sahne – etwas Vanillezucker

Zubereitung: Blätter und Blüten von den Gundermannspitzen trennen. Die Blättchen waschen (nicht die Blüten).

Erdbeeren waschen, halbieren und in Glasschälchen verteilen. Gundermannblättchen fein schneiden. Joghurt in einer Schüssel glatt rühren. Sahne steif schlagen und Vanillezucker dazugeben. Die fein gehackten Gundermannblättchen und Sahne unter den Joghurt heben, abschmecken und über die Erdbeeren geben. Zum Schluss die Gundermannblüten über die Creme geben.

Straubenhardt. Wildkräuter-Kenntnisse können freilich in Zeiten wie diesen äußerst nützlich sein.

Straubenhardt liegt an dem bekanntesten Fernwanderweg im Schwarzwald, doch statt langer Wanderstrecken genügt bereits ein Spaziergang rund um die romantisch gelegene Villa Kling, um Kräuter zu entdecken, die das Wohlbefinden stärken.

"Leider konnten die über das ›Haus der Familie‹ geplanten Kräuterwanderungen in diesem Jahr nicht stattfinden, da es in Folge der Kontaktbeschränkungen nicht erlaubt ist, sich in der Öffentlichkeit in größeren Gruppen zu treffen", erklärt die leidenschaftliche Kräuterfachfrau, die insbesondere jetzt dazu rät, sich im Frühjahr das Immunsystem mit den Kräutern zu stärken, die direkt vor der Haustüre wachsen.

Unscheinbar und oftmals als Unkraut verdammt, wachsen im Wiesengrund zwischen Straubenhardt und dem Albtal wohltuende Wildkräuter am Wegesrand, die vor allem durch ihre Bitterstoffe einen positiven Einfluss auf den menschlichen Verdauungsapparat haben. "Zu jeder Jahreszeit gibt es unterschiedliche Kräuter zu entdecken", erklärt Plege, die zudem ergänzt: "Ich müsste nicht in den Supermarkt, um mich zu ernähren." Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit den wertvollen Schätzen aus der Natur und präsentiert bei Wald- und Wiesen-Wanderungen ihr umfangreiches Wissen.

Ausgebildet bei den Kräuterpädagogen Baden-Württemberg bedeutet für sie ein Ausflug in die Natur nicht nur Nahrung und Medizin, sondern ebenso Schönheit und Entspannung zugleich."Nach einem anstrengenden Arbeitstag ist das ein idealer Ausgleich. Kräuter bereichern mein Leben. Die einen gehen zum Yoga, ich gehe Kräuter sammeln", begründet Plege ihr Hobby, das sie mit Leidenschaft betreibt. "Jede Wanderung hat in unterschiedlichen Monaten ihren eigenen Charme und insbesondere jetzt bieten die jungen Kräutertriebe mit den ganzen Vitaminen und Mineralien alles was der Körper braucht."

Es ist die innere Einstellung und das Selbstverständnis im Umgang mit der Natur, bei der Achtsamkeit eine immer größere Rolle spielt. Für sie ist die Fülle der Wildkräuter sichtbar, die ihre Nahrung um ein Vielfaches bereichern. Sie hat den Blick für die Pflanzen geschärft, die nicht vom Menschen kultiviert und daher gerne als Unkraut bezeichnet werden, obwohl sie doch das wertvolle Spektrum an Vitalstoffen enthalten.

Unter dem Tenor "Eine von uns" stellt der SWR interessante Menschen wie Corinna Plege vor, von denen man manchmal gar nicht weiß, wie interessant sie sind.

Interessant und umfangreich zugleich ist ihr Wissen rund um die Blüten am Wegesrand. Überzeugt vom breiten Spektrum, das die pflanzlichen Wirkstoffe auf ihren Körper haben, vermag die Vegetarierin darüber hinaus auch ihre Kenntnisse bestens zu vermitteln. Speziell für den Sendebeitrag des SWR hat sie ein kleines Menü aus Wildkräutersalat, Baguette mit Knoblauchsrauke und Camembert sowie einem Dessert mit Gundermann-Joghurtcreme zusammengestellt. Zum Sammeln von Giersch, Spitzwegerich, Knoblauchsrauke, Bärlauch, Gänseblümchen, Löwenzahnblüten und -knospen, Taubnessel und Gundermann wird sie vom Kamerateam begleitet.

"Der Löwenzahn ist ein echter Allrounder, denn er regelt die Verdauung dank seiner Bitterstoffe", erklärt Plege, die nicht müde wird, um die gelben Blüten und grünen Knospen zu pflücken. Die Blüten sind zur optischen Verzierung des Salates und die Knospen werden als echte Powerspender in Olivenöl angebraten. "Der Löwenzahn ist ein richtiger Allrounder, wenn es um die Gesundheit geht. Dank seiner Bitterstoffe regelt er die Verdauung, unterstützt Leber ebenso wie Galle und als Delikatesse regen die grünen Knospen die Lebensgeister an", so die Fachfrau, die im Anschluss die duftenden Gundermannblüten für das Dessert mit Joghurt verwendet.

Auch die Blüten und Blätter der pikanten Knoblauchsrauke werden zerkleinert und zu einem würzigen Pesto für das mit Käse überbackene Baguette verarbeitet. "Die Knoblauchsrauke blüht jetzt und ist ein toller Ersatz für alle Menschen, die keinen Knoblauch oder Bärlauch vertragen. Sowohl Blätter, als auch Blüten und Triebe haben den aromatischen knoblauch-pfeffrigen Geschmack und damit einen positiven Einfluss bei Husten und Bronchitis. Zudem kann die Rauke für Salate, Kräuterquark, Pesto, Kräuter-Brotaufstriche, Suppen und Soßen verwendet werden", berichtet Plege, die in nur knapp einer Stunde das leckere Kräuter-Menü in ihrer Küche zaubert und damit in Coronazeiten auch ihrer Familie eine große Freude bereitet.

Für alle, die Lust auf Kräuter bekommen haben, hat sie die Rezepte zur Verfügung gestellt. Der SWR-Beitrag ist auf der ARD-Mediathek unter der Rubrik "Hochsaison für Kräutersammler" zu finden.