Die Bewerber zur Aufnahme eines Pflegekindes müssen finanziell abgesichert sein. Foto: enz Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Kurs startet am 19. Februar

Enzkreis. 175 Kinder und Jugendliche leben in Pflegefamilien im Enzkreis – aus unterschiedlichen Gründen: Das können eine Drogen- oder Alkoholsucht der Eltern, eine psychische Erkrankung, eine finanzielle Notlage oder die Häufung mehrerer dieser Probleme sein. Die Kinder oder Jugendlichen können nicht mehr in ihrer eigenen Familie bleiben und benötigen die Unterstützung einer Pflegefamilie – vorübergehend oder auf Dauer.

"Um das Mädchen oder den Jungen in eine passende Familie vermitteln zu können, brauchen wir dringend Menschen, die bereit sind, ein Kind oder einen Jugendlichen in Vollzeitpflege aufzunehmen", beschreibt Susanne Wendlberger vom Jugendamt des Enzkreises die Aufgabe. Deshalb bietet die Sozialarbeiterin ab Mittwoch, 19. Februar, den nächsten Bewerberkurs an für Menschen, die sich überlegen, ein Pflegekind aufzunehmen.

Der Kurs umfasst einen Abend von 18.30 bis 21.30 Uhr sowie zwei Freitage von 14 bis 20.30 Uhr und zwei Samstage von 9.30 bis 17 Uhr. Ein Pflegekind lebt für einige Monate, manchmal auch Jahre wie alle Familienmitglieder in der Pflegefamilie. In der Regel hat es aber weiterhin Kontakt zu seinen leiblichen Eltern. Die Häufigkeit und die Gestaltung dieser Besuchskontakte wird vom Sozialen Dienst des Jugendamtes gemeinsam mit Eltern und Pflegeeltern vereinbart, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamt des Enzkreises.

Wohnung muss groß genug sein

Grundsätzlich können verheiratete und unverheiratete Paare, aber auch Alleinstehende, Pflegepersonen werden. Ob eigene Kinder vorhanden sind, ist nicht entscheidend. In jedem Fall sollen die Bewerber finanziell abgesichert sein – unabhängig vom Pflegegeld. Zudem sollte die Wohnung so groß sein, dass mit der Aufnahme eines Pflegekindes keine beengte Situation entsteht und genügend Bewegungsraum erhalten bleibt.

Toleranz gegenüber anderen Nationalitäten, Religionen und Lebensformen gehört zum Selbstverständnis einer geeigneten Pflegefamilie. Wichtig ist dem Team der Pflegekinderhilfe, dass die Pflegefamilie zur Zusammenarbeit mit den leiblichen Eltern, dem Pflegekind und dem Jugendamt bereit ist: "Dazu gehört die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen wie Bewerberkurs, Referentenabende und Supervision", wie Wendlberger ergänzt. Vor allem sollte eine Pflegefamilie Freude am Zusammenleben mit Kindern haben.

Infos gibt es bei Susanne Wendlberger im Landratsamt unter der Telefonnummer 07231/3 08 95 71 sowie per E-Mail an Susanne.Wendlber ger@enzkreis.de.