In Straubenhardt ist Beten angesagt. Foto: © Tinnakorn – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: 24-Stunden-Gebetskette in Straubenhardt / Beginn am Sonntagmorgen / Hoffnung nicht verlieren

Enormer Zuspruch: 24 ununterbrochene Stunden lang, nämlich von Sonntagmorgen um 8 Uhr bis Montagmorgen um 8 Uhr, werden die Straubenhardter an diesem Wochenende beten.

Straubenhardt. Und zwar für die Eindämmung von Corona, für alle Erkrankten, für Pflegepersonal und Ärzte, für das Auffangen der wirtschaftlichen Auswirkungen, für gute politische Entscheidungen. Und selbstverständlich für einander.

Am vergangenen Sonntag waren spontan einige Leute dem Aufruf des Conweiler Pfarrers David Gerlach zu einem Gebetsspaziergang gefolgt, erzählt die Ottenhäuserin Ingrid Schäfer. Da war diese Form des Treffenes noch möglich.

Zuspruch, gemeinsam etwas zu tun

Im Laufe dieses Spaziergangs sei die Idee aufgekommen, die Straubenhardter Gebetskette wieder aufleben zu lassen. Vor wenigen Jahren hatten Straubenhardter Bürger schon einmal 24 Stunden lang für das Wohl ihrer Gemeinde gebetet.

Diesmal geht es um weit größere Herausforderungen. Und der Zuspruch, gemeinsam etwas zu tun, war sofort enorm.

Nadja Schlagenhof aus Pfinzweiler hat sich bereit erklärt, die Gebetskette zu koordinieren. Über Mundpropaganda, Telefon und Internet wurden Mitbeter gesucht: "Seid ihr dabei?"

Über alle Ortsteile hinweg

Bereits am Freitagmorgen stand die Kette für die gesamten 24 Stunden. 44 Menschen hatten sich bereits gemeldet, manche zusätzlich mit Partnern. Ältere wie Junge. Sie funktioniert, die Kette – über alle Ortsteile hinweg – ohne dass die Menschen in "echten" Kontakt kommen. Schlagenhof erklärt: "Ich teile jedem seine Stunde – oder auch halbe Stunde – mit, zu der er Zuhause seine Gebetszeit gestalten kann. Jeder weiß dann auch, wer vor und wer nach ihm betet. Das schafft Verbundenheit."

Zusammenhalten in der Krise, jeder für sich und doch gemeinsam.

Ein Zeichen, dass die Menschen die Hoffnung nicht verlieren und trotz verordnetem Abstand gemeinsam etwas tun können.

Das stimmt auch Pfarrer Gerlach froh, der eine zusätzliche Liste zum Eintrag übers Internet erstellt hat: "Es ist ausgesprochen wichtig, jetzt nicht Glaube und Vertrauen zu verlieren. Dass wir Menschen uns gut vernetzen, liegt mir am Herzen."

So ist die Gebetskette eines von vielen hoffnungsvollen Beispielen, die derzeit in der Region entstehen. Wer sich weitergehend dafür interessiert, darf gerne über Nadja Schlagenhof oder Pfarrer David Gerlach Kontakt aufnehmen.