Jürgen Genthner (von links) und Michael Schwab, beide vom Regierungspräsidium in Karlsruhe, stehen vor dem Bauplan. Foto: Jähne Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Zweiter Abschnitt der Pforzheimer Westtangente wird auf April fertig / Kostenhöhe unbekannt

Die Geschäftsbetreiber und Anwohner auf der Wilferdinger Höhe dürfen sich freuen: Rund 20 000 Fahrzeuge weniger sollen in Zukunft durch das Pforzheimer Gewerbegebiet fahren, was eine immense Entlastung in punkto Verkehrslärm bedeutet.

Pforzheim. Bis dahin wird allerdings noch ein wenig der Bagger rollen: "Die Fertigstellung der gesamten West-Tangente wird wohl bis Ende 2023 erfolgt sein", wusste Jürgen Genthner vom Karlsruher Regierungspräsidium, Dezernat: Straßenbau, zu berichten. Ein weiteres Etappenziel nähert sich jedoch mit großen Schritten: Bereits im April diesen Jahres soll der zweite Bauabschnitt der West-Tangente seinen Abschluss erfahren. "Damit wären wir sogar ein paar Wochen vor dem geplanten Zeitrahmen fertig", verriet Michael Schwab von der Abteilung für Verkehr und Straßen des Karlsruher Regierungspräsidiums. "Im selben Zuge wird dann auch die Freigabe für die Autobenutzung erfolgen", so Schwab weiter. Immerhin drei Monate früher als geplant.

Was die Kosten anbelangt, halten sich beide bedeckt. Dass der Bund jedoch eines der absoluten Mammutprojekte für die Stadt Pforzheim und den Enzkreis zu stemmen hat, steht außer Frage. Billig wird es jedenfalls nicht: "Alleine der bereits 2012 fertig gestellte erste Abschnitt hat rund 20 Millionen Euro gekostet. In einem ähnlichen Rahmen bewegen wir uns auch hier", meinte Genthner.

140 000 Quadratmeter werden asphaltiert

Für den Betrag erhält der Bürger eine rund 1,1 Kilometer lange Fahrbahn, eine Direktanbindung an die bereits ausgebaute Anschlussstelle der A8 Pforzheim-West, an die B10 sowie an die Dietlinger Straße (L562). Vier Brücken als direkte Überwege konnten ebenfalls errichtet werden. Circa 200 000 Kubikmeter Erdreich musste rund 140 000 Quadratmetern an Asphaltschichten weichen. Eine mitunter sehr schwierige Topografie, die zahlreiche geröllhaltige Böden beinhaltet, hätte die Bauphase nicht immer ganz einfach gemacht. Berücksichtigt werden mussten außerdem die ökologischen Aspekte, bieten die direkt angrenzenden Waldgebiete doch Lebensraum für zahlreiche Tierarten wie etwa Rehe, Fledermäuse, Zauneidechsen oder diverse Vogelarten. "Da musste schon so mancher Brutkasten für die Fledermäuse her oder Abfangzäune fürs Wild errichtet werden", verriet Genthner im Gespräch.

Nahtlos geht es bereits jetzt schon mit dem Bau des dritten Abschnitts der West-Tangente weiter, welche einen direkten Anschluss ins Enztal (Wildbad/Höfen/Birkenfeld) schaffen soll. Weitere 1,3 Kilometer Strecke werden folgen, die unter anderem den so genannten "Arlinger Tunnel" beinhaltet.