Es gab Tänze aus Siebenbuergen mit der Volkstanzgruppe Csoeboerczoek zu sehen. Fotos: Keller Foto: Schwarzwälder Bote

Feier: Deutsch-Ungarische Gesellschaft vor zwei Jahrzehnten gegründet / Überraschend große Resonanz

Seit 20 Jahren besteht die Deutsch-Ungarische Gesellschaft Pforzheim/Enzkreis (DUG). Das war Anlass, diese Freundschaft mit einem bunten und abwechslungsreichen Programm vor 300 Gästen in der Pforzheimer Schwarzwaldsängerhalle zu würdigen und zu feiern.

Pforzheim. Gegründet wurde die Gesellschaft im April 1999 vom verstorbenen ehemaligen Sportkreisvorsitzenden Gerhard Göhrlich und dem ehemaligen Stadtrat Joachim Rösch, der inzwischen Ehrenpräsident der Gesellschaft ist und 18 Jahre die Geschicke leitete. Überwältigt von der großen Resonanz zeigte sich Röschs Nachfolgerin Doro Bettinger. Die Präsidentin brachte zum Ausdruck, "dass man bei der Planung der deutsch-ungarischen Veranstaltung nicht im Traum daran gedacht habe, so viele Gäste begrüßen zu dürfen".

"In den 20 Jahren des Bestehens der Gesellschaft wurde nicht nur unermüdlich an der deutsch-ungarischen Verständigung und Freundschaft gearbeitet, sondern auch in vielen Belangen Hilfeleistung geleistet", bekräftigte Bettinger. Ziel der Gesellschaft ist es, Deutsche und Ungarn einander näher zu bringen, denn beide blicken auf eine gemeinsame Vergangenheit zurück, erinnerte die Präsidentin. Die Goldstadt unterhält seit 2001 mit dem ungarischen Kominat Györ-Moson-Sopron einen Freundschaftsvertrag, der 2007 in eine Städtepartnerschaft mündete. Eine besondere Wertschätzung zum 20-jährigen Jubiläum erfuhr die DUG durch die Aufwartung von Generalkonsul János Berényi. Der Generalkonsul vom Ungarischen Konsulat in Stuttgart brachte wie auch Bettinger zum Ausdruck, dass nicht nur das Gesellschaftsjubiläum Anlass zum Feiern gibt, sondern 1989, also vor 30 Jahren, das europäische Picknick an der ungarischen Westgrenze stattfand und der Grenzzaun zu Österreich niedergerissen wurde. Vielen damaligen Ostdeutschen gelang unter den Blicken ungarischer Grenzsoldaten, unbehelligt die Flucht in den Westen. Dieses Ereignis half nicht nur den Kalten Krieg zu beenden, sondern ebnete der deutschen Wiedervereinigung den Weg, ergänzten der Konsul und die Präsidentin.

Buffet gespendet

Nach Aussage von Berényi war Györ der symbolhafte Anfang vom jetzigen Europa. "Diese Öffnung von Tor und Tür diente dazu, dass allein in Baden-Württemberg mehr als 100 Städtepartnerschaften mit Ungarn begründet wurden", ergänzte der Generalkonsul. Als eine große Bereicherung für die Gesellschaft bezeichnete Bettinger die Mitgliedschaft von Bernhard Pischzan von City-Supermarkt in der Leopoldstraße. Der umtriebige Geschäftsführer hatte nicht nur großen Anteil an der Organisation des Jubiläumsabends, sondern spendete auch das deutsch-ungarische Buffet. Gefeiert wurde für einen guten Zweck, denn die Erlöse kommen Bedürftigen in Ungarn aber auch in der Region zugute.

Für ausgelassene Feierstimmung und eine volle Tanzfläche sorgten im Wechsel die ungarische Soós-András-Band, wo auch ein Csardasgeiger nicht fehlte. Stimmungsmacher aus Egolfs im Allgäu (zwischen Isny und Wangen) war die fünfköpfige Band "d’  Spätschicht" mit schmissigen Melodien im Polka und Walzer Rhythmus.

Feurige Lebensfreude der Magyaren vermittelten mit ihren Tänzen aus Siebenbürgen die in Stuttgart beheimatete Volkstanzgruppe Csöbörczök. Der Jubiläumsabend war die perfekte Einstimmung für den Jubiläums-Galabend am 15. November im Reuchlinhaus.