Buchvorstellung: Autorin Claudia Konrad aus Pforzheim bringt ihren zweiten Roman heraus

Pforzheim. Schwarz. Komplett schwarz: Wände, Treppe, Türen, Fenster, Dach: Die schwarze Villa – umstrittenes Kunstobjekt im Pforzheimer Nobelviertel, der Rodplatte. Und daraus ensteht ein Krimi von Claudia Konrad. Die Handlung des Buches lautet wie folgt: Nicht nur das Äußere der Jugendstilvilla ist schwarz, auch ihre Geschichte ist mehr als düster. Kai Sander, Immobilienmakler und Aktionskünstler, bekommt das als erster – und nicht als letzter – ganz hautnah zu spüren. Und einmal aufgeschreckt, finden die Geister der Vergangenheit keine Ruhe mehr. Und ziehen alle, die mit dem Haus in Berührung kommen, tief und tiefer hinein in den Strudel der schaurigen Ereignisse.

Mit "Schwarze Villa" legt die Pforzheimer Autorin Claudia Konrad ihren zweiten Regionalkrimi um den Sonderermittler a.D. Peter Wellendorf-Renz, kurz Welle, vor. Immer gefolgt von seinem Staffordshire Bullterrier "Trollinger" und ausgestattet mit gesundem Menschenverstand, einer guten Portion Pragmatismus, einem bestens funktionierenden Netzwerk aus Polizisten und anderen Experten sowie seiner temperamentvollen griechischen Freundin, kommt Welle der Wahrheit auf die Spur.

Dabei führt ihn die Geschichte quer durch die gesamte Region und zurück in die schicksalhaften Tage der Stadt Ende Februar 1945, wo die Fäden der spannenden Story zusammenzulaufen scheinen.

Inspiration durch Künstler

Ihre Inspiration fand die Schriftstellerin im Pforzheimer Architekten und Künstler Andreas Sarow, der im Herbst 2015 durch "seine" schwarze Villa über Nacht für Aufsehen sorgte und weit über die baden-württembergischen Grenzen hinaus das Interesse der Medien weckte. Sarow war es auch, der der Autorin erzählte, dass es in dem hochherrschaftlichen Haus einst tatsächlich einen Mord gegeben haben soll. Und so begann die Figur des Kai Sander und die Story um das mysteriöse Haus und seine grausige Geschichte in Konrads Fantasie Fahrt aufzunehmen.

Heimliche Hauptrolle im Roman spielt übrigens die Stadt Pforzheim mit ihren brummeligen Einwohnern, ihren charmanten und weniger vorzeigbaren Ecken, der schnodderigen und doch so netten Sprache und ihrer wechselhaften Geschichte(n). Bekannte Plätze und Themen kommen ebenso auf wie Orte aus dem Umland. Konrad kennt ihre Wahlheimat sehr genau und weiß, wo ihre Stärken und ihre liebenswerten Schwächen liegen. Die geschickte Vermischung der fiktiven Geschichte mit tatsächlichen Fakten ist dabei für Nicht-Pforzheimer ebenso interessant wie für "Eingeborene".

Ohne Psycho-Probleme

"Schwarze Villa" ist ein Regionalkrimi der kohlrabenschwarzen Art und dennoch gut zu lesen, spannend ab der ersten Zeile, ausgestattet mit einer schier unglaublichen Story, einem sympathischen Ermittler ganz ohne die üblichen Psycho-Probleme der Fernsehkommissare, Begriffen wie "Halbseckl" oder "Granadebachel" inklusive kleiner Übersetzungshilfe sowie jeder Menge liebevoller Seitenhiebe gegen Pforzheim, wie es leibt und lebt. So heißt es jedenfalls in einer Pressemeldung des Verlages "pinguletta".

Die Autorin Konrad wurde 1965 in Göttingen (Niedersachsen) geboren, wuchs im Frankenland auf und lebt als "Zugereiste" seit 1998 mit ihrer Familie in Pforzheim. Zunächst schrieb sie Reiseberichte rund ums Motorrad und seit 2010 Kurzkrimis und Kurzgeschichten; 2017 dann ihren ersten Kriminalroman "Tod in Alepochori". Konrad ist Gründungsmitglied des Goldstadt-Autoren-Vereins und seit 2017 Mitglied im Pforzheimer Kulturrat in der dortigen Sektion Literatur.

Der "pinguletta" Verlag ist ein junges Medienhaus aus Keltern bei Pforzheim, im Jahr 2015 gegründet von der Unternehmerin Silke Boger. Unter dem Motto "BUCHstaben sind unsere Leidenschaft" will sie laut eigener Aussage Wohlfühlliteratur und Stories herausgeben, die zum Schmökern und Wegträumen einladen.

Neben ihrem eigenen Kurzgeschichten-Band "Mädchenklo", dem Regionalkrimi "Ritter vom BKA #1" von Max Müller hat sie auch bereits den ersten Wellendorf-Renz-Krimi von Konrad verlegt.