Übergabe der Energie- und CO2-Bilanz an Bürgermeister Mario Weisbrich (dritter von rechts), Hauptamtsleiter Reinhold Müller (links) sowie Bauamtsleiterin Ulrike Rentschler (zweite von rechts) durch Edith Marqués Berger (dritte von links), Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Kreisentwicklung Enzkreis und Geschäftsführerin des Energie- und Bauberatungszentrums Pforzheim/Enzkreis (ebz), Björn Ehrismann (rechts), Leiter der Kommunalberatung des ebz und Lisa Andes (zweite von links), Klimaschutzmanagerin Enzkreis und Mitarbeiterin der Kommunalberatung im ebz. Foto: ebz Foto: Schwarzwälder Bote

Das Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis (ebz) besucht derzeit die Bürgermeisterinnen und

Das Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis (ebz) besucht derzeit die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Enzkreiskommunen zur Übergabe der Energie- und CO2-Bilanzen der Gemeinden.

Das ebz Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim Enzkreis informiert Bauherren individuell, produkt- und herstellerneutral über alle Themen rund ums energiesparende Bauen und Renovieren. Wer ein Bau- oder Umbauprojekt plant, kann sich bei den erfahrenen Energieberatern wertvolle Tipps holen.

Pforzheim-Wimsheim. Mit Hilfe der CO2 Bilanz kann gemessen werden, wie sich kommunale Vorhaben auf das Klima auswirken, wie viel CO2 eingespart wird. In allen Bilanzen zeichnet sich ab, dass die Treibhausgasemissionen insgesamt sinken.

Die Endenergieverbräuche und Treibhausgasemissionen in Wimsheim liegen unter dem Landesdurchschnitt (ohne Verkehr). Das gute Ergebnis geht vor allem auf die lokale Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien zurück. So beträgt der Anteil der Erneuerbaren an der Wärmeversorgung 22,2 Prozent, in Baden-Württemberg insgesamt nur 15,1 Prozent. Vor allem durch frühe Maßnahmen wie die Installation einer Holzpelletheizung in der Hagenschießhalle und dem Aufbau eines Nahwärmenetzes, an dem große Verbraucher wie die Grundschule, das Vereinsheim und der Kindergarten angeschlossen sind, konnte in diesem Bereich eine große Wirkung erzielt werden.

Durch die Initiierung und Begleitung von Bürger-Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden wie der Hagenschießhalle, dem Bauhof, der Kindertagesstätte und der Grundschule wird die Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie unterstützt. Die Verwaltung motiviert zudem die Bürger zur Umsetzung eigener Klimaschutzprojekte, beispielsweise durch Zuschüsse, die unter anderem für die Durchführung von energetischen Sanierungsmaßnahmen und den Bau von Solarthermieanlagen gewährt werden.

Methode ist entscheidend

Bereits seit 2015 ist Wimsheim Mitglied im kommunalen Energieeffizienznetzwerk Keen, das für ein effizientes Energiemanagement in den Gemeinden steht. "Die Beteiligung an keen stand für uns außer Frage. Nur wer die eigenen Verbräuche kennt, kann diese steuern. So lassen sich mit der richtigen Herangehensweise wie der bedarfsgerechten Einregelung der Anlagen auch über nichtinvestive Maßnahmen bereits rund 20 Prozent Energie einsparen", erläutert Bürgermeister Mario Weisbrich die Teilnahme.

Auch mit der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, die Wimsheim bereits 2011 begann, zeigt sich das frühzeitige Engagement der Gemeinde beim Klimaschutz.

Gerade der Verkehrssektor trägt in vielen Enzkreisgemeinden zu einem Großteil der verursachten Emissionen bei. Dies ist auch in Wimsheim der Fall und auf den starken Durchgangsverkehr auf der A8 zurückzuführen. Nach dem Verkehr sind in Wimsheim die privaten Haushalte der größte Sektor beim Energieverbrauch.

Jeder Mensch heizt, benötigt Licht, duscht, fährt zur Arbeit und tut alltäglich noch viele weitere Dinge, die Emissionen verursachen. "Rund zehn Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland entstehen direkt in den Haushalten. Jeder kann also einiges tun. Überall im Enzkreis, so auch in Wimsheim, sind vor allem noch große Potenziale im Bereich der Erneuerbaren Energien, vor allem der Fotovoltaik ungenutzt", meint Edith Marqués Berger, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Kreisentwicklung Enzkreis und Geschäftsführerin des ebz mit Blick über die Dächer der Gemeinde.

Das ebz ist Ansprechpartner der Gemeinden bei der Arbeit im Klimaschutz. "Klimaschutz ist ein komplexes Thema. Wir unterstützen die Gemeinden bei ihren Projekten mit Personal, Zeit und Expertise. Und wir sehen es geht voran im Enzkreis, das motiviert!", resümiert Björn Ehrismann, Leiter der Kommunalberatung im ebz, die bisherigen Besuche in den Rathäusern.

"Klimaschutz ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit und ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Umso besser ist die Weitsicht der Kommunen, Projekte strategisch anzupacken, anstatt später unter Handlungsdruck zu geraten," bestätigt Lisa Andes, Klimaschutzmanagerin für den Enzkreis und Mitarbeiterin der Kommunalberatung im ebz die Einschätzung ihres Kollegen.