Spatenstich für das Projekt Abluftreinigung, in das Reichert Holztechnik Pfalzgrafenweiler bis zum Jahresende eine halbe Million Euro investiert (von links): Geschäftsführer Jürgen Gaiser, Landrat Klaus Michael Rückert, Geschäftsführer Uwe Häberle, Geschäftsführer Erhard John, Bürgermeister Dieter Bischoff und Volker Nübel von Nübel-Bau Fotos: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Firmenbesuche: Landrat und Bürgermeister zu Gast bei Reichert Holztechnik und Rodi Banken & Objekte

Möbelbau und Pfalzgrafenweiler, diese Begriffe gehören im Landkreis Freudenstadt untrennbar zusammen. Mit ihrem Besuch bei Reichert Holztechnik und Rodi Banken & Objekte unterstrichen Landrat Klaus Michael Rückert und Bürgermeister Dieter Bischoff die Bedeutung der Branche.

Pfalzgrafenweiler. Der Nordosten des Landkreises Freudenstadt ist die Heimat der Möbelhersteller. Dort trifft Industrie auf Handwerk, Innovation auf Tradition, wie es in einer Pressemitteilung des Landratsamts heißt. "Die Branche ist ein Garant für regionale Wertschöpfung, und gerade dieser Punkt wird in Zukunft bei der Vermarktung der Produkte immer wichtiger werden", betont Landrat Rückert.

Bei Reichert Holztechnik rennt der Landrat offene Türen ein: "Wir sind stark regional orientiert und stehen für eine moderne Interpretation der Wertschöpfung im Möbelbereich", so Erhard John, einer der drei Geschäftsführer des Unternehmens, das in Pfalzgrafenweiler 90 Mitarbeiter beschäftigt.

Das firmeneigene Label "Black Forest Made" ziert sämtliche Produkte, die das Werk verlassen. John geht deshalb noch einen Schritt weiter: "Als Marketing-Instrument hat für uns der Schwarzwald eine weitaus größere Strahlkraft als Deutschland." Die innovativen Weiler Möbler haben die Nase vorn, heißt es weiter aus dem Landratsamt: Hightech ist Standard in den Werkshallen. Das Thema Industrie 4.0, die vernetzte Produktion, ist in der Möbelindustrie längst vom abstrakten Hype zur technischen Notwendigkeit avanciert. "Ich kenne keine Firma neben Reichert, die es sich antut, ein derart breites Produktspektrum mit bis zu 3500 Kundenkommissionen gleichzeitig in der Produktions-Pipeline zu haben", erklärt John mit Blick auf die immense Produktvielfalt des Unternehmens. "Das geht nur mit der Digitalisierung, und gerade hier kann sie ihre Vorteile voll ausspielen", ergänzt Jürgen Gaiser, technischer Leiter des Unternehmens.

Spatenstich: Firma holt Wertschöpfung zurück ins Haus

Während bundesweit die Unternehmen der Möbelbranche verstärkt Teile ihrer Produktion auslagern, dreht Reichert den Spieß um: "Wir investieren derzeit erheblich in Maschinen und Technologie, um Wertschöpfung zurück ins Haus zu holen", erklärt Geschäftsführer Uwe Häberle dem sichtlich beeindruckten Landrat beim Spatenstich am Rande des Besuchs: In das Projekt Abluftreinigung investiert Reichert Holztechnik bis zum Jahresende eine halbe Million Euro.

Rodi Banken & Objekte, das zweite Unternehmen auf der Besuchsagenda, bewegt sich mit hochwertigen individuellen Einrichtungskonzepten höchst erfolgreich im Objektgeschäft. Der Blick in die Produktionsräume verrät: Eine gehörige Portion Hightech ist längst auch im Handwerk angekommen. Computergesteuerte Maschinen und hochmoderne Anlagen dominieren das Bild.

Das Unternehmen setzt auf hochqualifiziertes und motiviertes Personal. "Gerade die weichen Faktoren wie flexible Arbeitszeitmodelle und ein vertrauensvolles Miteinander sind wichtige Argumente, die für Rodi als Arbeitgeber im ländlichen Raum sprechen", erklärt Peter Dieterle, der Inhaber des Unternehmens. Der Schreiner von heute ist für Dieterle ein wahres Multitool: "Unsere Mitarbeiter müssen handwerklich fit sein, aber auch komplexe Anlagen bedienen können."

"Wir sind uns als Landkreis des hohen Stellenwerts der Holz- und Möbelbranche bewusst, sehen uns in der Pflicht die Unternehmen zu unterstützen und engagieren uns deshalb intensiv im gesamtregionalen Projekt Regio-Holz", erklärt Landrat Klaus Michael Rückert. Das beim Landeswettbewerb erfolgreiche und bei der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald angesiedelte Projekt unterstützt Unternehmen der Branche aktiv in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie beim Technologietransfer durch enge Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen.