Die Besten im Kreis Freudenstadt: Die Schüler des Richard-von-Weizsäcker-Gymnasiums Baiersbronn mit Handball-Weltmeister Jogi Bitter (links), Pfalzgrafenweilers Bürgermeister Dieter Bischoff (zweiter von rechts) und dem Orga-Team der Schulolympiade. Fotos: Wind Foto: Schwarzwälder Bote

Wettkampf: Handballer Jogi Bitter zu Gast bei siebter Schulolympiade / Baiersbronner Gymnasium als Gesamtsieger

Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit waren gefragt bei der siebten Schulolympiade im Kreis Freudenstadt. Zum ersten Mal traten dabei in der Sporthalle in Pfalzgrafenweiler Teams aller weiterführenden Schulen im Kreis gegeneinander an.

Pfalzgrafenweiler. Ob Fußballgolf, Seiltanz oder Staffellauf: Die 230 Schüler der fünften bis zehnten Klassen, die als Vertreter ihrer Schulen zur Schulolympiade nach Pfalzgrafenweiler geschickt worden waren, mussten rundum fit sein. Nur so hatten sie eine Chance, ihre Schule durch gute Leistungen an den zehn unterschiedlichen Stationen nach vorne zu bringen.

Und da waren die Jugendlichen mit viel Enthusiasmus dabei. "Das Schwierigste war der Skiflug", berichtete beispielsweise Mareike aus der achten Klasse der Johannes-Gaiser-Realschule Baiersbronn. "Auf jeden Fall besser als Schule", meinte ihre Teamkameradin Sabrina. Am meisten Spaß habe ihr das Sprinten gemacht.

Laufen durfte sie kurz darauf gleich noch mal. Denn als Abschlussdisziplin stand der Ausdauerlauf auf dem Programm. Hierbei wurde jede gelaufene Bahn gezählt und von den Volks- und Raiffeisenbanken Kreis Freudenstadt mit 50 Cent gesponsert. "Hopp, hopp, hopp", feuerte Veranstaltungsleiter Lars Waffenschmidt die Läufer an: "Die letzte Minute läuft, da schafft ihr locker noch zehn Bahnen." Den Gesamterlös von 1000 Euro spendeten die Schüler an die Stiftung Eigen-Sinn.

Doch bevor Waffenschmidt den Scheck überreichen konnte, war Schlange stehen angesagt. Denn um Punkt 13 Uhr konnte der Rektor der Grund- und Werkrealschule Pfalzgrafenweiler den aufgeregten Jugendlichen verkünden: "Eben ist unser Stargast Handballweltmeister Jogi Bitter angekommen."

Der Torhüter des TVB 1898 Stuttgart hatte kaum Zeit seinen Rucksack abzustellen und die Mütze abzunehmen. Innerhalb von Sekunden hatte sich eine meterlange Schlange vor seinem Autogrammtisch gebildet. Unter die Wartenden mischten sich auch einige Grundschüler aus Pfalzgrafenweiler. "Das ist voll super, Jogi ist nämlich auch Torhüter, so wie ich", freute sich einer der Jungs.

Doch Bitter war nicht nur zum Autogramme geben angereist. Vor der Siegerehrung gab der 36-Jährige den Schülern im Interview mit Waffenschmidt einige Einblicke in sein Leben als Profi-Handballer. So sei er als "erfahrener alter Sack" total zufrieden damit, nur noch als Ersatztorhüter für die Handball-Nationalmannschaft gesetzt zu sein. Trotzdem sei er bei der Partie Deutschland gegen Kroatien am Vortag in Köln dabei gewesen. "Nach dem Spiel war ich völlig fertig und musste erst mal mein T-Shirt wechseln", berichtete er den Schülern. Nach nur zweieinhalb Stunden Schlaf sei er anschließend direkt in Stuttgart im Training gewesen. "Ich freu mich, dass ich vor dem Freundschaftsspiel in Großgerau noch hier bei euch sein kann, aber heute Abend um zehn wird es mir sicher die Lichter auspusten." Außerdem gab er den Schülern mit auf den Weg: "Auch wenn ihr Profi-Sportler werden wollt, ist es extrem wichtig, einen Schulabschluss zu machen. Man kann Schule und Sport unter einen Hut bringen."

Bei der anschließenden Siegerehrung standen die Schüler des Richard-von-Weizsäcker-Gymnasiums Baiersbronn als Gesamtsieger ganz oben auf dem Treppchen. Gutscheine für Fußballgolf im Freizeitpark Rotfelden und Bubbleball bei der Eventmeile1 in Altensteig gingen als Sonderpreise an die Realschule Oberes Kinzigtal und die Keplerschule Freudenstadt.