Zertifizierter Wanderführer und Wegewart im Höhenort Dobel: Peter Grambart. Foto: Zoller

Der auf der Sonneninsel wohnende Peter Grambart hat x-mal die Erde umschifft . Mittlerweile ist er begeistert von der Schönheit des Schwarzwaldes.

Normalerweise lautet ein altes Sprichwort „Das Wandern ist des Müllers Lust“, doch in diesem Fall ist Peter Grambart mittlerweile mit Leidenschaft „auf Schusters Rappen unterwegs“. Und das Besondere daran? Peter Grambart besitzt das Kapitänspatent und war jahrelang auf den Weltmeeren dieser Erde unterwegs. Und nun hat der Seefahrer in seinem Ruhestand den Weltmeeren den Rücken gekehrt, um als zertifizierter Wanderführer und Wegewart im Höhenort Dobel neue Herausforderungen zu meistern.

Begehrtes Patent

Der gebürtige Lipper stammt aus Bad Salzuflen, und begann bereits als 16-Jähriger mit seiner Ausbildung zum nautischen Schiffsoffizier Seeluft zu schnuppern. „Damals reichte das Abitur noch nicht fürs Studium“, so Grambart, der erst einmal „an Deck fahren musste“ und eine Lehre als Matrose zu meistern hatte.

Kurz vor seinem 24. Geburtstag erlangte er das begehrte Patent als nautischer Schiffsoffizier für Schiffe mit weltweiter Fahrt und den akademischen Grad eines Diplom-Wirtschaftsingenieurs für Seeverkehr.

1981 erhielt er das Kapitänspatent und wurde sofort zum 1. Offizier befördert. „Ich hatte damit als Stellvertreter des Kapitäns nicht nur die entsprechende Verantwortung zu übernehmen, sondern auch besondere Dienstzeiten an Bord zu absolvieren. Und das bedeutete stets über sechs bis acht Monate am Stück an Bord zu sein.“

Das war fernab der Heimat und mit zahlreichen Reisen rund um den Globus verbunden, berichtet der Seemann, zu dessen Aufgaben nicht nur die sichere Navigation des Schiffes, das Wohlergehen der Besatzung und die sichere Ankunft der Ladung im Bestimmungshafen zählte. Wichtig war zudem die Erhaltung des Schiffswertes durch Instandhaltung sowie die Gewährleistung der Sicherheit an Bord, die durch Piraten gefährdet werden konnte.

Schon früh fasziniert

Mit 30 Jahren erreichte Grambart den Gipfel seiner maritimen Karriere und beschloss, sich für die Gründung einer Familie vom Seefahrerleben zu verabschieden.

„Eine Familie kann nun mal nicht mit Abwesenheiten von mehreren Monaten in Einklang gebracht werden“, so sein Tenor. „Die Liebe zu meiner Frau führte mich in den Schwarzwald. Und schon früh faszinierten mich die Wälder und übten eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich aus.“ 1991 heiratete er und ließ sich auf dem Höhenort Dobel nieder.

Während sich seine Frau Elfriede um die dort eröffnete Hotel-Pension und die Gäste kümmerte, wendete er sich schon bald wieder seinem Beruf zu und pendelte von Dobel nach Hamburg, um von dort aus für Sicherheit, Qualität und Umweltschutz an Bord von Schiffen zu sorgen.

„Insgesamt habe ich x-mal die Erde umschifft und viele Länder gesehen“, erklärt Grambart, der sich „auf dem Dobel zu Hause fühlt“.

Menschen sensibilisieren

Angesichts seines beruflichen Hintergrunds, der stets mit Natur und Umwelt zu tun hatte, entschied er sich dazu, sich auf sein neues Umfeld zu fokussieren und sich als zertifizierter Wanderführer ausbilden zu lassen. „Mein Ziel ist es, die Menschen für das Wandern zu sensibilisieren, um so die Natur kennen und lieben zu lernen.“ Er möchte aufzeigen, dass die unterschiedlichsten Landschaften ihre eigene Schönheit besitzen und die hier vorkommende Flora und Fauna die besondere Kulturlandschaft ausmachen.

Gambart stellt fest: „Der Tourismus lebt von Naturbegeisterten und Wanderern, und der Schwarzwaldverein stellt sicher, dass sich niemand in den Wäldern verirrt. Gut ausgeschilderte Wanderwege tragen dazu bei, dass Einheimische und Gäste aus aller Welt sicher durch den Schwarzwald kommen.“