Umkämpfte Partie: In dieser Szene haben der Schwenninger Will Weber und der Kölner Frederik Tiffels Meinungsverschiedenheiten. Jamie MacQueen (rechts) ist auch dabei. Foto: Eibner

So hatten sich die Wild Wings den Nordrunden-Auftakt vorgestellt: Schwenningen gewann am Sonntagabend bei den Kölner Haien nach 0:2-Rückstand noch mit 4:2. Damit festigten die Neckarstädter den vierten Platz im DEL-Süden.

Beim Start der zweiten Hauptrunden-Phase fehlten weiter Travis Turnbull (Quarantäne) und Darin Olver (Unterkörperverletzung). Verteidiger Will Weber war dagegen wieder fit, während für David Cerny als 13. Stürmer kein Platz im Kader war. "Im Norden gibt es sehr starke Mannschaften", sprach Defensivmann Christopher Fischer kurz vor dem ersten Bully von einer schweren Aufgabe für die Schwenninger in Köln.

Acht Strafminuten im ersten Abschnitt

Dies sah auch Coach Niklas Sundblad bei seiner Rückkehr an die Ex-Erfolgsstätte so. Zu Beginn konnte sich der frühere Spieler und Trainer der Haie aber entspannt auf der Schwenninger Bank zurücklehnen. Selbst in Überzahl fiel dem Nord-Fünften gegen die zweitbeste Unterzahlmannschaft der gesamten DEL nicht viel ein. Fast hätte Jamie MacQueen (9.) die Wild Wings mit einem Shorthander sogar in Führung gebracht.

Aggressive Neckarstädter standen auch in der Folge stabil in der Defensive. Fanden Frederik Tiffels und Co. doch einmal eine Lücke, verhinderten Goalie Joacim Eriksson oder die Latte den 0:1-Rückstand. Als aber mit Tylor Spink erneut ein Schwenninger in der Kühlbox saß, war der Schwede gegen den Schuss von James Sheppard (17.) machtlos.

Klar – die Wild Wings mussten nicht nur im Slot mehr Durchschlagskraft entwickeln, wollten sie in ihrem ersten Verzahnungsspiel etwas Zählbares einfahren. Auch acht Strafminuten waren im ersten Abschnitt einfach – wieder einmal – zu viel.

"Wir sind wieder voll im Spiel"

Dylan Yeo (24.) und Andreas Thuresson (27.) hatten den Ausgleich auf dem Schläger, doch auch Köln hatte gute Chancen. Eine davon nutzte Marcel Müller (28.) zum durchaus verdienten 2:0 der etwas bissigeren Haie. Dann aber entwischte der starke Yeo zwei Kölnern, Colby Robak (33.) verwertete den Pass seines Verteidiger-Kollegen mit einem satten Handgelenkschuss ins kurze Eck zum wichtigen Anschlusstreffer. Schwenningen wurde in der Folge immer stärker. Der Lohn war das 2:2 durch das elfte Saisontor von Thuresson (40.). "Wir sind wieder voll im Spiel, haben ab der 30. Minute viel mehr Druck entwickelt", freute sich Angreifer Marius Möchel bei Magenta Sport über den starken Zwischenspurt der Neckarstädter.

Selbstbewusste Schwenninger wollten im Schlussdrittel mehr. Haie-Keeper Hannibal Weitzmann verhinderte gegen Tyson Spink (44.) und Alex Weiß (52.) die erstmalige Führung. Diese besorgte dann Tylor Spink (53.) in Überzahl. Stark war, dass die Wild Wings danach das 3:2 nicht nur verwalteten. Köln hatte erst 53 Sekunden vor dem Ende die Chance, Torwart Weitzmann für einen sechsten Feldspieler vom Eis zu nehmen. Jamie MacQueen (60.) machte per Empty-Net-Tor alles klar. Am Ende war der Sieg der Wild Wings aufgrund der klaren Leistungssteigerung ab Mitte der Partie leistungsgerecht. "Wir haben wieder einmal große Moral bewiesen und verdient gewonnen", jubelte Alex Weiß.