Der städtische Kindergarten Bräunlingen wird aufgrund der hohen Fallzahlen noch länger geschlossen bleiben als ursprünglich geplant. Foto: Singler

Die Spielplätze werden wieder geschlossen, der Kindergarten bleibt weiterhin zu. Bräunlingen reagiert mit schärferen Maßnahmen auf das sich immer weiter ausbreitende Virus.

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Bräunlingen - Damals ist es zu einem Ausbruch im Rathaus und dem städtischen Kindergarten gekommen. Das Bauamt musste in Quarantäne, mehrere Bereiche des Rathauses waren betroffen. Das wiederholte sich schließlich im April, als der Kindergarten abermals schließen musste – und dieses Mal komplett. Das wird vorerst auch so bleiben.

Wie die Bräunlinger Stadtverwaltung mitteilt, sei seit April ein starker Anstieg der Corona-Zahlen zu verzeichnen. Um den zu bremsen, werde die Stadtverwaltung in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt weitere Maßnahmen ergreifen. Hierzu gehöre etwa, dass der städtische Kindergarten vorsorglich eine Woche länger geschlossen bleibe.

Dazu kam die Absage von Gottesdiensten sowie die Schließung von Spielplätzen, wie es auch schon im ersten Lockdown der Fall gewesen war. Auch sollen die örtlichen Firmen und Betriebe sensibilisiert werden, die Mitarbeiter-Testungen weiterhin konsequent durchzuführen. Außerdem werde weiter dringend darum gebeten, private Kontakte auf das notwendige Minimum zu reduzieren.

"Die Lage ist leider sehr ernst. Innerhalb von zwei Wochen haben wir rund 100 Corona-Fälle zu verzeichnen gehabt", warnt Bürgermeister Micha Bächle. "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Zahl der Neuinfizierten schnellstmöglich zu senken, damit nicht noch härtere Maßnahmen durch das Gesundheitsamt drohen."

In den vergangenen Wochen habe man bereits viele Maßnahmen umgesetzt, "doch die Ausbrüche waren zu massiv und weit verbreitet", so Bächle weiter. Auch greifen die Maßnahmen nur zeitverzögert. "Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung in dieser ernsten Lage und auch um Verständnis für weitergehende Maßnahmen." Gleichzeitig wünscht Bächle allen Erkrankten eine schnelle Genesung. Ihm tue es auch leid, dass Maßnahmen wie die Spielplatz- oder Kindergartenschließung Kinder treffen würden. Daher sollten diese Maßnahmen so kurz als möglich ausfallen.

Was wird aktuell getan?

Kindergarten: Im Landkreis wird ab kommendem Montag eine Testpflicht für Erzieher und Kinder (ab drei Jahren) in den Kindertageseinrichtungen eingeführt. In Bräunlingen bleibe der städtische Kindergarten vorsorglich eine weitere Woche zu, ebenso eine Krippengruppe, deren Kinder nun am Montag aus der Quarantäne zurückgekehrt wären. Zusätzlich werde auch ein Testangebot in der Krippe für Kinder unter drei Jahren geschaffen. Auch in den katholischen Kindergärten werde umfassend getestet. Landkreisweit seien immer mehr Kindergärten von Corona-Ausbrüchen betroffen, aktuell seien es 13. Die Stadt habe zudem eine verschärfte Maskenpflicht im Kindergarten, aber auch in den übrigen Betriebsteilen angeordnet. Die städtischen Mitarbeiter und Erzieher können sich zudem seit März zwei Mal pro Woche in einem eigenen Testzentrum der Stadt testen lassen.

Spielplätze/Sportplätze/Aufenthaltsbereiche: Ab diesem Samstag werden die Spielplätze in Bräunlingen und den Stadtteilen geschlossen. Auch der bislang erlaubte Sport zu zweit auf dem Sportplatz werde für die kommenden beiden Wochen ausgesetzt. Die Bänke rund um den Zähringerplatz werden ebenfalls gesperrt.

Gottesdienste: Auf Bitten der Stadtverwaltung fanden am vergangenen Wochenende und finden auch an diesem Wochenende keine Gottesdienste statt.

Firmen und Betriebe: Mittlerweile sind auch zahlreiche Corona-Fälle in Firmen und Betrieben zu verzeichnen. Daher habe die Stadtverwaltung die betroffenen Firmen- und Geschäftsinhaber kontaktiert und sensibilisiert, die Mitarbeitertestungen ebenfalls weiterhin konsequent durchzuführen und verstärkt auf die Abstands- und Hygieneregelungen zu achten, das Personal entsprechend zu informieren und kranke oder symptomhafte Personen umgehend eines PCR-Tests zu unterziehen.

Was wurde unternommen?

Testzentrum: Seit dieser Woche ist das Testzentrum von der Stadtapotheke in das Foyer der Sporthalle umgezogen. Die Testzeiten wurden massiv ausgeweitet, und es kann nun parallel getestet werden.

Absage Gremiensitzungen: Die Gemeinderatssitzung in der vergangenen Woche wurde – obwohl rechtlich möglich – abgesagt, ebenso die Ortschaftsratssitzung in Waldhausen, der Bauausschuss tagt nur digital.

Krisenstab: Seit mehr als einem Jahr gibt es im Rathaus einen Krisenstab. In den vergangenen Wochen sei dieser bis zu sieben Tage die Woche im Dienst. Hier finde auch eine enge Abstimmung zwischen Schulen, Kindergärten und den übrigen Einrichtungen statt. Mit dem Gesundheitsamt gibt es mehrmals pro Woche Gespräche.

Kontrollen: Das Ordnungsamt führe zudem stichprobenartig telefonische Nachfragen zur Einhaltung der Quarantäne durch. Die Polizei werde in nächster Zeit verstärkt die Einhaltung der Corona-Verordnung kontrollieren.

Die Hotline für Fragen zur Corona-Verordnung des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis ist unter Telefon 07721/9 13 76 70 geschaltet. Fragen können zudem per E-Mail an die Adresse: ordnungsamt@Lrasbk.de gestellt werden. Auch ist die Corona-Hotline des Gesundheitsamtes für gesundheitliche Fragen zum Coronavirus unter Telefon: 07721/9 13 71 90 geschalten. Kontakt per E-Mail unter gesundheitsamt@Lrasbk.de. Bei der Bräunlinger Stadtverwaltung stehen Bürgermeister, Ordnungsamt und Bürgerservice zur Verfügung. Kontakt per E-Mail unter info@braeunlingen.de oder per Telefon 0771/60 30.