Christian Sontag ist Geschäftsführer der Aqualino Betriebsgesellschaft. Foto: Schimkat

Christian Sontag, Geschäftsführer der Aqualino Betriebsgesellschaft, trug in der Gemeinderatsitzung den Geschäftsbericht vor. Dabei wurde klar, dass ein höherer Zuschuss notwendig ist.

Unterkirnach - Bei der Vorstellung des Geschäftsberichts ging es um den Rückblick auf die Jahre 2020/21, den Wirtschaftsplan für 2022/23 und das Fazit mit der Bitte um Neufassung der Pachtbedingungen. Die Sitzung wurde vom zweiten Bürgermeisterstellvertreter Horst Belz souverän geleitet, Bürgermeister Andreas Braun, der sich zuhause in freiwilliger Isolation befindet, war zugeschaltet.

"Das Konzept, das wir entwickelt hatten, hat sich bewährt. Wir bieten für alle Gäste des Aqualino etwas, ob Unterkirnacher Bürger, Feriengäste, Schulklassen oder Rheumaliga", begann Sontag seinen Vortrag. Insgesamt sei leider eine gewisse – auch coronabedingte – Zurückhaltung bei der einheimischen Bevölkerung zu verzeichnen, insbesondere viele junge Familien würden dagegen das Aqualino nutzen, so Sontag. Bei der Technik habe es keine Ausfälle gegeben, hier habe Artur Makowe sehr gut vorgearbeitet.

Personalkonzeption hat sich bewährt

Die Personalkonzeption habe sich hinsichtlich Flexibilität bewährt, während der Renovierungsphase wurden bereits rund 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet, aktuell werde eine neue Ehrenamtsstruktur zur Betriebsunterstützung erarbeitet, so Sontag. Für 2020/2021 habe das Aqualino Zuschüsse in Höhe von 160 000 Euro erhalten, der Verwendungsnachweis für Ausgaben wie Technik und Modernisierungen sei schon erbracht worden, erläuterte er.

"Wir gehen davon aus, dass wir im Frühjahr bezüglich der Pandemie eine gewisse Erleichterung erfahren werden und planen die Öffnung der Sauna", berichtete Sontag. "Aquafitness und Aquajogging in Kooperation mit dem Turnverein St. Georgen sind geplant, die Privatvermietung des Bads an Familien lassen wir am Samstagabend weiterlaufen."

Enorme Preissteigerungen bei Energie

Die enormen Preissteigerungen bei den Energieträgern Strom und Wärme werden anteilig kompensiert durch eine Angleichung der Eintrittspreise ab 1. Februar, das heißt der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt fünf Euro, der ermäßigte Preis drei Euro. Werbematerial für die Unterkirnacher Gastgeber sei vorbereitet, eine Wiederauflage des Gastgeber-Termins im Aqualino sei jederzeit möglich und gewünscht: Die Beschilderung im Ort zum Aqualino sei verbessert worden, betonte Sontag.

Den Pachtvertrag, erklärte er, betrachte er als "substanziellen Geburtsfehler". Das Bad sei mit einem Zuschuss von 80 000 Euro nicht zu betreiben. Die ursprünglich mit einem Euro bezifferte Pacht wurde aufgrund der steuerrechtlichen Vorgaben auf 55 000 Euro festgelegt. Den erforderlichen Gesamtzuschuss (Elektrizitätsgesellschaft Unterkirnach und Gemeinde) beziffere er auf 150 000 Euro pro Jahr, in den Folgejahren durch den Abschreibungsverlauf sinkend. Der Förderverein garantiere 15 000 Euro Spendenfluss für erforderliche Modernisierungen, führte Sontag aus.

Vorschlag: Pacht auf einen Euro zurücksetzen

Horst Belz dankte Sontag für sein persönliches Engagement, ohne ihn wäre das Bad heute geschlossen. Das Thema Neufassung der Pachtbedingungen werde nichtöffentlich beraten und dann in einer Sitzung im Februar vorgetragen und beschlossen, so Belz.

Michael Klafki sprach sich dafür aus, dass das Bad weiterlaufe, es sei auch ein Werbeträger für Unterkirnach. Bürgermeister Andreas Braun unterbreitete den Vorschlag, die Pacht auf einen Euro zurückzusetzen, dann wäre die Betriebsgesellschaft in ihrer Gestaltung freier. Der Zuschuss bleibe bei 80 000 Euro plus die Gewinnausschüttung der Elektrizitätsgesellschaft Unterkirnach (EGU).

Den Zuschuss auf 150 000 Euro zu erhöhen, wie Sontag gewünscht hatte, werde man nicht leisten. Christian Sontag erklärte auf Anfrage unserer Redaktion: "Wenn wir den Zuschuss von 80 000 Euro erhalten plus die Gewinnausschüttung der EGU und die Pacht nicht zahlen müssen, können wir zufrieden sein." Auf Susanne Ciampas Frage, wie lange er Geschäftsführer bleiben werde, erklärte er, dass sein Vertrag am 31. März 2023 auslaufe und er diesen auf keinen Fall verlängern werde. Der Förderverein sei auf der Suche nach einem Nachfolger.