Brezelkäfer wird dieses Modell wegen der zweigeteilten kleinen Heckfenster genannt. Foto: Schwarzwälder Bote

Oldtimer: Internationales Treffen vom 10. bis 12. August in Ostelsheim / Ausgerechnet Unfall führt einst zur Vereinsgründung

Liebevoll restaurierte, getunte und auf Hochglanz polierte VW Käfer sind ab Freitag drei Tage lang auf dem Ostelsheimer Sportplatz zu bestaunen. Erwartet werden rund 150 Fahrzeuge, darunter Cabrios und Busse. Höhepunkt ist die Prämierung am Sonntagnachmittag.

Ostelsheim. Viele VW-Fans aus nah und fern haben sich in den vergangenen Jahren beim dreitägigen Treffen des Ostelsheimer Käferclubs untereinander angefreundet, pflegten die Gemeinschaft und fühlten sich wie eine große Familie. Da wurde gefachsimpelt, es wurden Erfahrungen ausgetauscht, und sogar Ersatzteile wechselten den Besitzer.

Oldtimer, insbesondere VW-Käfer und Busse aus fünf Jahrzehnten, gibt es von Freitag, 10. August, bis Sonntag, 12. August, beim 17. Internationalen Käfertreffen des Käferclubs Ostelsheim zu bestaunen. Erwartet werden rund 150 VW Käfer, Cabrios, Karmann und Busse, vom legendären Brezelkäfer aus den 1950er-Jahren, T1 Samba Bus aus den 1960ern bis zum letzten gebauten Käfercabrio Ende der 1970er-Jahre. Viele Teilnehmer kommen aus der Schweiz und Österreich.

Narrenfreunde kümmern sich um leibliches Wohl

Zum Auftakt am Freitagabend spielt die Band "Stockweckle". Der Samstag startet mit dem Stelldichein ab der Mittagszeit auf dem Veranstaltungsgelände, dem Sportplatz in Ostelsheim. Hier ist die erste Gelegenheit, untereinander oder auch mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Für das leibliche Wohl am Nachmittag, wie auch an den anderen beiden Tagen, sorgen die Narrenfreunde Heckenbeerlesgäu. Am Samstagabend ab 21 Uhr gibt es ein Feuerwerk der Gefühle mit der Cover- Rockband "Elefant in a Pitcher".

Höhepunkt am Sonntag ist die große Pokalverleihung gegen Mittag. In einem Dutzend Kategorien werden unter anderem der älteste Käfer, der schönste VW-Bus, das edelste Cabrio und der größte Club sowie die weiteste Anreise gewürdigt.

Das schönste prämierte Cabriolet beispielsweise beim Käfertreffen 2014 war aus dem Baujahr 1962. Als größter teilnehmender Club wurde damals ein Verein aus dem Raum Pforzheim ausgezeichnet. Ein Teilnehmer aus Solothurn/Schweiz errang den Pokal für die weiteste Anreise, und den Preis für das älteste VW-Gefährt erhielt der Engländer Richard Burrows für seinen Kleinbus aus dem Jahr 1954. Der älteste gezeigte Käfer war aus dem Jahr 1950 und hatte als einziger ein Brezelfenster. Zum Design, Zustand und technischen Besonderheiten wissen die Fahrer meist ebenso viel zu erzählen wie zur Herkunfts- und Reparaturgeschichte ihrer Schätze.

Ausgerechnet ein Unfall war es, der einst zur Gründung des Käferclubs Ostelsheim führte. Was 1986 begann, sollte eine echte Erfolgsgeschichte werden.

Fahrzeug kurzerhand vor Schrottpresse bewahrt

Im Frühjahr des besagten Jahres hatte Udo Christens mit seinem nagelneuen Käfer einen Unfall. Seine Freunde beschlossen kurzerhand, den Wagen vor der Schrottpresse zu bewahren und selbst wieder zu reparieren. Bereits ein Jahr später wurde offiziell der Ostelsheimer Käferclub gegründet.

Der Erhalt oder die Restauration aller luftgekühlten VW, mit denen die Besitzer meist ein besonderes Lebensgefühl verbinden, ist seit mehr als 30 Jahren das Hauptanliegen des Clubs. Der Raum im Inneren des Käfers war begrenzt, der Kofferraum klein. Und doch war der Käfer vielleicht mehr wie viele andere Autos ein Wagen für die ganze Familie. Viele schwärmen noch heute beispielsweise von den Urlaubsfahrten nach Südtirol oder an die italienische Adria.

Auch Fahrer und Besitzer von VW-Bussen bis hin zum letzten Modell mit Heckmotor sind beim Ostelsheimer Club willkommen. Zu anderen Käfer-Clubs in Deutschland, der Schweiz und Österreich bestehen enge Kontakte und Freundschaften. Im zweiwöchigen Abstand gibt es einen KCO-Stammtisch, bei dem ausgiebig fachgesimpelt wird. Auch wer keines der luftgekühlten Fahrzeuge besitzt, sondern nur Interesse an den Modellen hat, ist willkommen.