Die Mitglieder haben sich für die nächste Zeit viel vorgenommen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Arbeitskreis Asyl jetzt ein Verein

Ostelsheim. Jetzt ist es offiziell: Nach längeren Bemühungen ist aus dem bisherigen Ostelsheimer Arbeitskreis Asyl Mitte November der "Arbeitskreis Asyl Ostelsheim e.V." geworden. Dies nahm der frisch gebackene Verein jetzt zum Anlass, um bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Bilanz zu ziehen und Aktivitäten zur weiteren Belebung der Ostelsheimer Asylarbeit ins Visier zu nehmen.

"Das Thema muss wieder präsenter werden, wir müssen auf die Leute zugehen", unterstrich Reinhard Zimmerling, der engagierte Impulsgeber des Arbeitskreises Asyl Ostelsheim. Auch dürfe die Asyl- arbeit nicht nur eine Sache der Kirchen sein, sondern sie müsse von einer breiten bürgerlichen Öffentlichkeit getragen werden, wünscht sich Zimmerling.

Deshalb werde man nun alle Vereine im Ort noch einmal ansprechen und zur Mitarbeit einladen, kündigte der Vereinsvorsitzende Eric Kaiser an. Um die Arbeit des Vereins bekannter zu machen, schlug der evangelische Kirchengemeinderat Martin Constien vor, das in gewissen Abständen stattfindende Kirchencafé einmal vom Arbeitskreis Asyl unter Beteiligung von Flüchtlingen zu organisieren. Auch ein Stand beim Fleckenfest im nächsten Jahr könne zur Mitgliederwerbung beitragen.

Geld sammeln

Gute Asylarbeit kostet auch etwas. Deshalb wird der Verein in nächster Zeit Fundraising betreiben und Geld sammeln – zum Beispiel für Anwaltskosten, Lernmaterial, Fahrtkosten und dergleichen mehr.

"Es gibt Firmen, die uns wohlgesonnen sind", teilte die stellvertretende Vorsitzende und Pfarrerin Heike Ehmer-Stolch mit.

Wolfgang Kunz berichtete vom Deutschunterricht, den er einer Gruppe von Flüchtlingen an drei Wochentagen vormittags erteilt. Probleme seien, dass der sprachliche Leistungsstand der einzelnen Teilnehmer weit auseinan- derklaffe. Dazu wurde vorgeschlagen, die Gruppe aufzuteilen in eine Anfänger- und eine Fortgeschrittenengruppe. Auch an eine Kooperation mit Nachbargemeinden wurde gedacht.

Der katholische Kirchengemeinderat Martin Auer verwies darauf, dass das in letzter Zeit beobachtete geringere Interesse der Flüchtlinge an Be- ratung und Unterstützung auch positiv gesehen werden könne. Nach einiger Zeit des Beistands kämen viele Flüchtlinge jetzt auch schon ganz gut allein zurecht.

Das Bistrocafé und das gemeinsame Kegeln wird nach dem Willen der Mitglieder weiter betrieben – und zwar in 14-tägigem Abstand. Nicht zufrieden waren die Anwesenden mit der stagnierenden Mitgliederzahl von 25 Bürgern. Daher soll auch bei der Mitgliederwerbung etwas ge- schehen. Im Rahmen der Ver- sammlung wurde die Asylarbeit von zwei engagierten Mitgliedern im Arbeitskreis besonders gewürdigt.

"Wir verdanken ihnen vieles, auch den Erstimpuls zur Asylarbeit", lobte Ehmer-Stolch an Zimmerling gewandt und überreichte ihm ein kleines Präsent. Viel Lob erntete Kirchenpflegerin Ursula Röhrborn, die in privaten Arbeitsstunden viel Papierarbeit für den Asylkreis erledigt hat. Als Zeichen des Dankes erhielt sie einen Blumenstrauß.