Hans Locher mit Terrierdame Anka. Die wird sich freuen, öfter mit Herrchen unterwegs zu sein. Foto: sb

Am liebsten macht der naturverbundene Johann "Hans Locher" Brennholz, geht auf die Jagd oder kümmert sich mit seiner Frau Elisabeth um die Enkel. Für all das hat er jetzt endlich mehr Zeit.

Denn der Wachwechsel an der Spitze des Ortschaftsrates ist offiziell vollzogen. Hans Locher hat nach 17 Jahren als Stettener Rathauschef die Amtsgeschäfte an Sandra Schäfer übergeben.

Hans Locher wurde 1950 in Stetten geboren, wo er aufwuchs und Kindergarten sowie Grundschule besuchte. Nach Absolvieren der Mittleren Reife an der Burladinger Realschule erlernte er den Beruf des Industriekaufmanns, um sich dann von 1971 bis 1996 mit einem Textilbetrieb selbstständig zu machen.

Anschließend war er bis 2011 bei der Spedition Barth in der Lagerverwaltung tätig. Hans Locher hat zusammen mit seiner Frau Elisabeth vier Kinder und nunmehr sieben Enkelkinder. Seine politische Laufbahn begann 1990 im Ortschaftsrat Stetten, 2004 wurde er Ortsvorsteher, und ab 2010 gehörte er dem Burladinger Gemeinderat an.

Zurückblickend gab es viel, was ihm in Erinnerung blieb: das Hochwasser 2013, das starke Schäden an der Festhalle mit sich brachte. Von der Versicherung wurden damals 150 000 Euro bereitgestellt, der damalige Bürgermeister Harry Ebert wollte lediglich die Schäden repariert wissen, sagt Locher.

Einsatz für die Widder-Anlage und die Burgruine

Noch heute ist Locher seiner Fraktion der Freien Wähler und Teilen der CDU dankbar, dass er mit deren Unterstützung die komplette Sanierung der Halle trotz zusätzlicher Kosten von einer halben Million Euro um einige Jahre vorziehen konnte.

Ein Anliegen sei ihm auch stets die Schaffung neuer Bauplätze gewesen, die Aufnahme in das ELR-Programm sei ebenfalls sehr wichtig. Herzblut steckte Locher in die Renovierung und Umsiedlung der Widderanlage. Die habe viele Jahre in fünf Meter Tiefe vor sich hingerostet.

Männer des Jahrgangs 1938 um Franz Xaver Locher und Josef Riedinger hatten das Projekt vorangetrieben. Heute würden die ausgebauten, sandgestrahlten und frisch gestrichenen Widder nahe dem ebenfalls umgestalteten Dorfanger mit seinen Wasserspielen von vielen Seiten gelobt, sagt der Pensionär.

Und dann ist da noch sein Engagement um die Burgruine. Vor rund sechs Jahren habe der "Freundeskreis Ruine Holstein" Nägel mit Köpfen gemacht, so Locher. Mit Hilfe des Albvereins um Karl Maichle und Hans Schäfer habe man nach einer Bestandsaufnahme Anträge an das Landesdenkmalamt gestellt.

Obwohl die aktiven Dorfbewohner bis heute nicht die erhoffte Unterstützung erhalten haben, habe man mit der Erhaltung der Ruine in vielen Arbeitseinsätzen weitergemacht, so der Ortsvorsteher a. D. Diese Einsätze rund um den Dorfanger und bei der Ruine will Locher auch künftig nicht lassen und ein Aktivposten im Dorf bleiben.