Diskussionen löste die Nutzung der großen Freifläche vor dem Festspielhaus aus. Foto: Köncke

Zur Umgestaltung der Ortsmitte Simmersfeld reicht die Gemeinde einen neuen Bebauungsplan ein. Über geplante Änderungen wurde der Gemeinderat von Bürgermeister Jochen Stoll und dem pensionierten Ortsbaumeister Hans Wurster informiert.

Nach der vorgeschriebenen Beteiligung von Fachbehörden ist der ursprüngliche Bebauungsplan am 13. Mai 2022 zur Genehmigung bei der Baurechtsbehörde in Calw vorgelegt worden. Die Stellungnahme sei ernüchternd ausgefallen sagte Wurster, der 20 Jahre dem Gemeinderat Simmersfeld angehörte, 14 Jahre als Bauamtsleiter in Althengstett tätig war und im Ruhestand seine Mithilfe in Bauangelegenheiten angeboten hat, wofür ihm Bürgermeister Jochen Stall dankbar sei, wie er zu Beginn des Tagesordnungspunktes ausdrücklich erwähnte.

Dass sich das geplante, urbane Wohngebiet nicht verwirklichen lasse, hänge mit den geltenden Vorschriften zusammen, erklärte der Immobilienökonom.Zwar sei im Ortszentrum kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr ansässig, in den Unterlagen ein solcher aber noch eingetragen. Mit der Folge, dass besondere Regelungen beachtet werden müssten.

Anders verhalte sich das bei der Ausweisung als „Dörfliches Wohngebiet“. Hier seien die Anforderungen nicht so hoch und man brauche auch keine Beteiligung von Trägern öffentlicher Belange.

Lärmbelästigung durch Festspielhaus?

Die Umfirmierung hat stattgefunden. Beim Bau des Bürgerzentrums und der Senioreneinrichtung steht die Kommune in engem Austausch mit der Baurechtsbehörde in Calw. Nicht begeistert ist demnach die Kreisbaumeisterin vom Standort des Festspielhauses. Dort würden bis spät am Abend überwiegend musikalische Veranstaltungen stattfinden; eine Lärmbelästigung sei allein wegen der An- und Abfahrt von Besuchern nicht auszuschließen, was Senioren das als störend empfinden könnten.

Das sah Gemeinderat Herbert Roller in der Sitzung nicht so eng. Das Ruhebedürfnis älterer Menschen sei nicht so ausgeprägt wie angenommen.

Norbert Wurster: „Ein Festspielhaus mitten im Ort zuzulassen, war die falsche Entscheidung , aber wir hatten damals keinen anderen Platz“.

Wegen der großen Freifläche vor dem Kulturtempel sprach sich Herbert Müller für den Bau eines Wohnhauses auf dem Gelände aus. Das lehnte Marianne Herter-Lutz ab. Der Platz werde für den Weihnachtsmarkt, Feste und als Stellplatz benötigt. Beschlossen wurde, den neuen Bauantrag im Juli zur Überprüfung einzureichen.

Drei Abschnitte

Wie berichtet, soll die Neugestaltung der Simmersfelder Ortsmitte in drei Abschnitten erfolgen. Geplant sind ein neues Rathaus mit Kursaal, ein Seniorenwohnen, ein Wohn- und Geschäftshaus, in das auch der Simmersfelder Allgemeinarzt einziehen könnte.

Zum Raumprogramm des neuen, mehrstöckigen Rathauses gehören ein 250 Quadratmeter großer Bürgersaal und ein Sitzungssaal mit Trauzimmer, acht Büroräume, ein Windfang im Eingangsbereich, die Garderobe, Ausstellungsflächen und eine Tiefgarage.