So könnte nach dem Entwurf einer Studentin der Hochschule die Bismarckstraße in Höhe der Post aussehen. Für die Parkbuchten mit grün ist unter anderem zuerst einmal eine Einbahnstraßen-Regelung Voraussetzung. Foto: Stadtverwaltung

Furtwangen macht sich auf den Weg hin zu einer neuen Ortsmitte. Die Stadt ist eine von landesweit 45 Kommunen, die genauer untersucht wurden. Erste Ergebnisse gab es nun im Technischen Ausschuss. Nicht alles kam gut an.

Die Ergebnisse einer „Ortsmitte-Qualitätserfassung für Furtwangen“ wurden im technischen Ausschuss des Furtwanger Gemeinderats vorgestellt. Die Untersuchung erfolgte durch die Planersozietät Karlsruhe und wurde durch die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg und das Verkehrsministerium in Stuttgart organisiert und gefördert. Furtwangen war mit einigen anderen Städten im Land für die erste Phase dieser Untersuchungen ausgesucht worden.

Künftig können sich alle Gemeinden um eine Untersuchung bewerben. Vorgestellt wurde der Bericht von Jonas Schmid von der Planersozietät.

Der untersuchte Bereich Untersucht wurden hierbei mit Blick auf die Verkehrsführung die Bismarckstraße ab der Grieshaber Straße und die Wilhelmstraße bis zur Einmündung Baumannstraße. Das Ziel dieses Programms ist es, in den Städten bis 2030 lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten zu schaffen. Es zeigte sich aber auch sehr schnell, dass die möglichen Maßnahmen in Furtwangen deutlich begrenzt sind, da die beiden Straßen Teil der Bundesstraße 500 sind. Auch durch die Straßenbreite seien hier die Möglichkeiten sehr beschränkt.

Qualitätserfassung und Handlungsimpulse

Die Ansatzpunkte Das Programm bietet vier Ansatzpunkte: die Qualitätserfassung wie jetzt in Furtwangen geschehen, daraus folgende Vorschläge durch Visualisierung, wie die Stadt aussehen könnte, probeweises Aufstellen von Gestaltungselementen, wie zuletzt in Bad Dürrheim, und eine Servicestelle für die Kommunen zu allen Fragen.

Nach der Qualitätserfassung erfolgt in dem Projekt eine kompakte Bewertung der Bestandssituation sowie anhand der festgestellten Mängel Handlungsimpulse.

Die Analyse Bei der Analyse stellte Jonas Schmid fest, dass sich die Stadt im Mittelfeld der im ersten Schritt geprüften 45 Kommunen befindet.

Relativ positiv bewertet wurde die Situation für den Kfz-Verkehr sowie das Ortsbild, unter anderem durch gestalterische Elemente wie bei der Einfahrt zum Marktplatz. Roland Thurner (UL) war mit der positiven Bewertung des Kfz-Verkehrs allerdings nicht einverstanden. Er könne die Mess-Kriterien nicht nachvollziehen.

Nahverkehr am schlechtesten bewertet

Die schlechteste Bewertung erhielt der öffentliche Nahverkehr, nachdem die einzige Haltestelle in dem Bereich bei der Kirche nur sehr selten angefahren wird. Die Gemeinderäte kritisierten, dass die kurze Entfernung zum zentralen Busbahnhof so gut wie nicht in die Bewertung eingeflossen sei.

Schwache Ergebnisse Auch in den Bereichen Fußgängerverkehr und Barrierefreiheit, Radfahrer und Grünbereiche fiel das Ergebnis eher schwach aus. Eine Verbesserung könne man aber nur mit einer Einbahnregelung erreichen. Aber auch dann, so die Stadträte, seien die Möglichkeiten etwa für den Radverkehr oder mehr Grün sehr begrenzt. Die in einer Visualisierung vorgestellte Auflockerung der Parkplätze durch Grünflächen sei im Winter problematisch.

Knackpunkt Bundesstraße Eine Herabsetzung des Tempos von jetzt 30 Kilometer pro Stunde auf 20 wäre eine deutliche Verbesserung gerade für Radfahrer, so der Gemeinderat. Das sei, so Schmid, bei einer Bundesstraße kaum realisierbar. Dann müsste die Straße offiziell herabgestuft werden.

Dossier mit Verbesserungsvorschlägen

Zum Abschluss des Projekts erhält die Stadt ein ausführliches Dossier mit Vorschlägen, wie man die Situation in Furtwangen verbessern könnte.