Ehrungen beim Schwäbischen Albverein Margrethausen (von links): Hermann Gehring, Walter Spengler, Krischan Spengler, Margret Ungar und Vertrauensmann Josef Ungar. Wird es künftig weitere Ehrungen geben? Foto: Hans Raab

Der Schwäbische Albverein Margrethausen muss seine Zukunft gestalten – sonst hat er keine.

Die Tagesordnung bot wenig Spektakuläres – und dennoch dürfte die jüngste Hauptversammlung des Albvereins Margrethausen den Mitgliedern und Vertretern anderer Vereine in lebhafter Erinnerung bleiben. Der Grund: Gegen Ende des Abends kam die Frage „Quo vadis, Albverein?“ aufs Tapet, und zwar aufgrund von Problemen, die dem Schwäbischen Albverein im Allgemeinen und der Ortsgruppe Margrethausen im Besonderen zu schaffen machen.

Vertrauensmann Josef Ungar nannte sie beim Namen: schrumpfende Mitgliederzahlen, die Überalterung der Verbliebenen, die sinkende Bereitschaft, ehrenamtlich Verantwortung zu übernehmen, die nachlassende Vitalität des gesamten Vereinslebens.

Drei Mitglieder wollen 2025 nicht mehr in der Ortsgruppe antreten

Gewiss, auch im vergangenen Vereinsjahr seien auf der Margrethausener Gemarkung Bänke instandgesetzt und ausgemäht, Wanderwege gepflegt und ein Klosterhoffest gefeiert worden, das die Erwartungen erfüllt habe, auch wenn die Zahl der Helfenden höher hätte sein können. Doch die positive Bilanz könne die Sorgen nicht so ohne weiteres bannen.

Drei Leistungsträger wollen 2025 nicht mehr antreten

Da passte ins Bild, dass zuvor mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Lothar Mayer, Kassierer Detlef During und Wegewart Werner Maurits gleich drei Leistungsträger angekündigt hatten, dass sie bei den nächsten Wahlen 2025 nicht mehr für ihr jeweiliges Amt kandidieren würden – wenigstens versprach Schriftführer Krischan Spengler, weiterzumachen.

Dennoch stand spätestens jetzt unausgesprochen die Frage im Raum, ob der Albverein in Margrethausen angesichts der geringen Bereitschaft zur Mitarbeit weiterbestehen kann.

Für einen Ort wie Margrethausen sei der Albverein unverzichtbar

Zwar waren sich alle Anwesenden einig, dass er für einen Ort wie Margrethausen unverzichtbar sei und in der Vergangenheit vorbildliche Arbeit in den Bereichen Wandern, Kultur, Natur und Familie geleistet habe. Doch wie sieht die Zukunft aus? Bis 2025 müssen Weichen gestellt werden; es sei undenkbar, so ein Mitglied, dass man ohne Plan in die Hauptversammlung im übernächsten Jahr gehe. Ein „Weiter so“ könne es schon angesichts des bevorstehende personellen Umbruchs nicht geben.

Ortsvorsteher Thomas Bolkart sieht das genauso. „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, warnte er, verwies darauf, dass Margrethausen just 2025 sein 750-jähriges Bestehen feiere, und regte an, auf der Suche nach neuen Mitgliedern und neuen Funktionsträgern neue Wege zu beschreiten. Warum öffne der Albverein nicht ab und zu sein wirklich gemütliches Vereinsheim und stelle es als Treffpunkt zur Verfügung? Was spreche gegen gelegentliche Stammtische?

Wird es die Ortsgruppe wagen, neue Wege zu beschreiten?

Prompt kam aus der Mitte der Versammlung die Forderung, in den kommenden zwei Jahren neue Konzepte zu erarbeiten, aber nicht im stillen Kämmerlein, sondern unter Beteiligung interessierter Bürger und nicht zuletzt der Jugend. Alle müssten zum Mitmachen eingeladen werden – auch Nichtmitglieder –, und zwar ohne inhaltliche Vorgaben und ohne Denkverbote.

Warum nicht die Verantwortung einfach teilen?

Andere Vereine, gab eine junge Frau zu bedenken, hätten sich für eine Zweier- oder gar Dreierlösung an der Vereinsspitze entschieden. Auch das sei eine Option, die in Betracht komme.

Ehrungen

Der Schwäbische Albverein Margrethausen
hat bei seiner Hauptversammlung verdiente Mitglieder geehrt. Ein Urgestein ist Margret Ungar, seit 50 Jahren Mitglied und ein besonders aktives überdies. Walter Spengler gehört seit Jahrzehnten dem Ausschuss an und wurde zum Ehrenmitglied der Ortsgruppe ernannt; seinem Sohn Krischan überreichte Josef Ungar – in diesem Fall in seiner Eigenschaft als Gauobmann – die Silberne Ehrennadel des Hauptvereins. Hermann Gehring erhielt zum Dank für 25-jährige Mitgliedschaft in der Ortsgruppe Margrethausen Urkunde, Ehrennadel und Präsent. Genau genommen ist er aber schon seit 66 Jahren dabei; ehe er sich der Margethausener Ortsgruppe anschloss, gehörte er der Onstmettinger an.