Zepfenhan kann seit zwei Jahren keinen Bauplatz mehr anbieten. Das anvisierte Neubaugebiet Immengärtle (Bild) umfasst 2,1 Hektar. Schon 2016 wurde erstmals auf den Bedarf nach weiteren Bauplätzen hingewiesen. Foto: Schmidt

Bauplätze fehlen weiterhin im Ort. Jochen Baumann erinnert an Versprechen von 2018.

Die 530 Einwohner große Gemeinde Zepfenhan braucht dringend Nachwuchs. Das Neubaugebiet, das weitere junge Familien anlocken oder halten könnte, soll aber erst 2024 erschlossen werden.

Rottweil-Zepfenhan - "Wenn der letzte Bauplatz verkauft ist, dann beginnen wir innerhalb von einem Jahr mit der Planung", hatte Oberbürgermeister Ralf Broß am 14. Mai 2018 beim Bürgergespräch in Zepfenhan versprochen. Schon im Jahr 2016 war die Verwaltung erstmals darum gebeten worden, die Baufläche auszuweisen, damit keine Zeit verloren geht.

OB: Neue Vorgaben

Jochen Baumann nutzte die Haushaltstour von Oberbürgermeister Ralf Broß und Fachbereichsleiter Herbert Walter, um erneut auf das Gesagte hinzuweisen. Denn das Versprechen wurde nicht eingehalten. Als 2018 der letzte Bauplatz reserviert und ein Jahr später dann auch verkauft wurde, sei mit der Planung nicht begonnen worden, sagte Baumann.

Auch der Druck aus der Ortschaftsverwaltung habe nichts gebracht. Jede Anfrage sei mit dem Mangel an Kapazitäten zurückgewiesen worden. Broß, der den Ausführungen von Baumann folgte, widersprach nicht. Es habe an den Kapazitäten gehapert. Allerdings hätten sich nach dem Bürgergespräch neue Vorgaben ergeben. Für den Beginn eines Bebauungsplanverfahrens sei eine artenschutzrechtliche Prüfung und der Verkauf der Eigentümergrundstücke notwendig geworden. "Beide Vorgaben waren zum Zeitpunkt des Bürgergespräches nicht ersichtlich", sagte Broß. Aufgrund der fehlenden Kapazität habe die Stadt dann im Sommer 2020 die STEG Stadtentwicklung eingeschalten, um die Grundstücksverkäufe im Neubaugebiet Immengärtle voranzutreiben. Corona-bedingt habe von einer Eigentümerversammlung im November aber wieder Abstand genommen werden müssen.

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Das sei die Realität und daran könne nicht vorbeidiskutiert werden, machte Broß seinem Unmut Luft. Baumann und Ortsvorsteher Eugen Mager hofften dennoch auf Verständnis. Ihr erst vor drei Jahren wiedereröffneter Kindergarten stehe auf dem Spiel, wenn der Nachwuchs fehle.

Auch Vereine betroffen

Es sei daher zu hoffen, dass sich das Verfahren nicht bis zum Jahr 2024, wie im Haushaltsplan anvisiert, erstrecke. Ansonsten müsse damit gerechnet werden, dass Zepfenhan wie schon 1999 und 2011 in eine schwierige Situation hineinmanövriert werde. Der Nachwuchs für den Kindergarten, für die gemeinsame Grundschule in Neukirch und für die Vereine würde wieder weniger, wenn nicht zeitgerecht reagiert würde.

Broß zeigte Verständnis und versprach, Ortsvorsteher Mager in die Verhandlungsgespräche zwischen der STEG und den Eigentümern mit einzubinden.

Es liege nicht in seiner Hand, die Zeitschiene zu verkürzen, aber er hoffe, dass STEG mit den Eigentümergesprächen zügig vorankomme.