Ortsvorsteher Albert Scherer mit Stadtjugendpflegerin Jessica Gälle, die sich auf der jüngsten Ortschaftsratssitzung vorstellt. Foto: Kaletta

"Ich bin gerade dabei, die Ortschaften abzuklappern" stellte sich Jessica Gälle auf der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Sunthausen dem Gremium vor.

Bad Dürrheim-Sunthausen - Seit Mai ist sie als Stadtjugendpflegerin in Bad Dürrheim als Nachfolgerin von Christoph Lauer tätig und wurde, wie sie sagte, "ins kalte Wasser geschmissen". Doch habe sie bereits einen engen Draht mit den Kindern und Jugendlichen der Werk- und Realschule.

Wichtig sei es ihr nun, begonnene Projekte weiterzuführen, aufgeschlossen sei sie auch für neue Anregungen. Ortsvorsteher Albert Scherer erläuterte die Situation des Jugendraumes in Sunthausen. Hier bestehe zur Zeit von den Jugendlichen, insbesondere nach der Corona-Krise, kein Interesse. Die Gruppe von Jugendlichen, die es zuvor gab, habe sich inzwischen verlaufen. Seit vier Jahren sei der Raum geschlossen. Im Moment seien auch keine Anfragen gekommen. Sollte er wieder eröffnet werden, müsse jemand gefunden werden, der die Verantwortung übernehme.

Ortschaftsrat Michael Hauser machte darauf aufmerksam, dass sich die örtlichen Vereine – Musik- und Sportverein – in der Jugendarbeit engagieren und dafür auf der Suche nach passenden Räumlichkeiten seien. Der bisherige Jugendraum sei für größere Treffen zu eng, fügte sein Amtskollege Christian Noack hinzu. Jugendliche aus Sunthausen würden sich nun auch ihren Altersgenossen in Ober- und Unterbaldingen anschließen, wo jeweils ein Jugendraum vorhanden ist.

Fördergelder möglich

Die Stadtjugendpflegerin sprach die Möglichkeit an, Fördergelder für den Jugendraum zu beantragen, allerdings müsste mit mindestens fünf bis sieben Jugendlichen ein Bedarf vorhanden sein. Ortschaftsrätin Anna Baier war der Ansicht, es sei sinnvoller, Fördergelder lieber in Projekte zu stecken, in denen schon etwas laufe. Es sei gut, wenn es funktioniere, dass sich die Jugendlichen aus verschiedenen Orten treffen, meist kennen sie sich schon von der Grundschule. Zudem habe man im Ort in Bezug auf Jugendliche einen schwachen Jahrgang. Das könne sich jedoch wieder ändern.

Eine gute Anlaufstelle bestehe für die Jugendlichen in Sunthausen mit dem neu eingerichteten Bolzplatz, verwies Michael Hauser. Die Tischtennisplatte sei inzwischen geliefert, die Netze für die Tore würden im August kommen, informierte der Ortsvorsteher. Danach würde man über ein kleines Einweihungsfest nachdenken.

Nach den Sommerferien möchte Scherer mit den Räten das Thema Jugendraum nochmals angehen und den Bedarf anmelden, falls vorhanden. Wenn sich da etwas bewege, würde es dem Ortsbild nicht schaden, meinte er.

Neue Leitlinien zur Verpachtung

Informiert wurde das Gremium über die neuen Leitlinien zur Verpachtung der landwirtschaftlichen Flächen, die sich im Besitz der Stadt befinden. Wie bereits berichtet, werde für Vergabe ein Punktesystem eingeführt, die Pachtzeiten sollen in allen Ortsteilen einheitlich auf zehn Jahre festgelegt werden. Vom Ortschaftsrat wurden die geplanten Maßnahmen einstimmig befürwortet.

Ausnahmslos wurde einem Baugesuch in der Tuninger Straße zugestimmt. Hier möchte der Antragsteller auf einem vorhandenen Gebäude das Dach sanieren und es für die Schaffung von Lagerraum anheben lassen. "Es macht Sinn und ist unproblematisch", äußerte sich das Gremium.