Der Lackendorfer Ortschaftsrat hat bei der Standortfrage für den Kindergarten umgeschwenkt: Die Kindereinrichtung soll im früheren Rathaus bleiben. Foto: Weisser

Lange war unklar, wie die finale Lösung aussehen soll. Nun ist nach einer Besprechung mit dem Team des Lackendorfer Kindergartens eine Kehrtwende vollzogen worden.

Beim Thema Kindergartenstandort hat der Lackendorfer Ortschaftsrat am Montagabend eine überraschende Kehrtwende vollzogen. Die Kindereinrichtung soll nun doch im früheren Rathaus bleiben und um eine Gruppe erweitert werden.

Das Gremium folgte nach längerer Diskussion einstimmig dem ausdrücklichen Wunsch der Erzieherinnen. Das im Ort seit vielen Jahren favorisierte alte Schulhaus ist nunmehr als Kindergartenstandort außen vor. Erst vor wenigen Wochen hatte Ortsvorsteher Hermann Hirt bei der Vergabe von Fensterarbeiten im Rathaus noch erklärt: Ihm wäre es lieber, man würde in einen neuen Kindergarten investieren, auch wenn er die Fensterarbeiten für notwendig erachte.

Kindergartenteam hat viele Argumente

Mittlerweile hat eine Besprechung des Kindergartenteams mit dem Ortsvorsteher stattgefunden. Die vorgetragenen Argumente des Kindergartenpersonals: Das Platzangebot am jetzigen Standort sei deutlich größer als im früheren Schulgebäude. Zudem läge der finanzielle Aufwand für den Ausbau und die Renovierung des Rathauses weit unter den auf 1,5 bis zwei Millionen Euro geschätzten Kosten für einen Umbau der Schule.

Die Rathaus-Lösung sei vor allem auch schneller umsetzbar. Ab dem Jahr 2024, warnte die Kindergartenleitung, habe man keine Kapazitäten mehr für weitere Kinder. Angeführt wurden auch die in den letzten Jahren bereits ausgeführten Elektrik- und Feuerschutzmaßnahmen im Rathaus. Im Jahr 2018 habe die Kindereinrichtung die uneingeschränkte Betriebserlaubnis bekommen.

Unter Berücksichtigung all dieser Punkte, so das Erzieherteam, sei die Idee entstanden, das jetzige Gebäude auszubauen und zu renovieren. Im Erd- und Obergeschoss wären die Gruppenräume untergebracht. Die Räumlichkeiten für das Personal und das Lager befänden sich im Dachgeschoß. Der frühere Jugendraum im Keller – so hieß es – werde in diesem Jahr noch zu einem Matsch- und Werkraum für die Kinder umgebaut.

Außenbereich muss modernisiert werden

Auch der Gartenbereich müsse zeitnah auf Vordermann gebracht werden. 80 000 Euro stünden dafür zur Verfügung. Es habe Überlegungen gegeben, räumte Hirt ein, diesen Betrag in den Außenbereich des alten Schulhauses zu investieren. Aufgrund des Umdenkens habe sich diese Diskussion jedoch nun erledigt.

Am Ratstisch war man sich einig, dass vorab Gespräche mit dem Bürgermeister, dem Bauamt und einem Architekten stattfinden müssten. Hirt trug in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Technikausschusses die neuesten Überlegungen vor.

Die im Rathaus vorhandenen Raumressourcen könnten mit vertretbaren Kosten genutzt werden, warb er für diese Lösung. Die Bausubstanz müsse man sich aber ganz genau anschauen, meinte dazu der Schultes. Auch der Brandschutz sei ein wichtiges Thema.