Der Hopfauer Ortschaftsrat besichtigt die abgeschlossenen Baumaßnahmen auf dem Brachfeld. Foto: Schwind

Mächtig was los war in den vergangenen Jahren durch verschiedene Bautätigkeiten auf dem sonst eher beschaulichen Hopfauer Höhenortsteil Brachfeld.

Sulz-Hopfau - So konnten jetzt gleich zwei Projekte, die Anbindung Brachfelds an den Abwasserkanal und der Bau des Gemeindeverbindungsweges hinunter nach Bettenhausen, ihren Abschluss finden. Aber auch die Flurneuordnung ist schon weit fortgeschritten.

Vor der jüngsten Sitzung trafen sich nun der Hopfauer Ortschaftsrat samt Bürgern an der Kapelle auf dem Brachfeld. Bereits hier waren touristischen Möglichkeiten zu erkennen, welche in der Vergangenheit mehr oder weniger "vor sich hin schlummerten".

"Wenn man viel Sonne abbekommen will, ist man hier oben genau richtig", meinte Ortsvorsteher Thomas Mutschler. Durch die Flurneuordnung und den Gemeindeverbindungsweg tun sich ganz neue touristische Potentziale auf. Die Flurneuordnung sei ein langwieriger Prozess gewesen – mit der ersten Infos und Umfrage bereits im Jahr 2008. Jetzt konnte ein Wege-und Gewässerplan abgeschlossen werden.

Momentan würden die Wunschtermine mit den Eigentümern laufen. Es werde zeitlich schwierig, die Zuteilung der Grundstücke bis 2023 mit der Besitzereinweisung abschließen zu können, informierte Mutschler.

Momentan ist eine Windenergieanlage auf dem Brachfeld im Betrieb, die aber kurz hinter der Grenze auf Dornhaner Gemarkung steht. Wie der Ortsvorsteher mitteilte, sei noch eine weitere Anlage genehmigt. Durch die Flurneuordnung profitiere Hopfau von einer besseren landwirtschaftlichen Nutzung, dem Wegebau, von ökologischen Maßnahmen und letztendlich von einem touristischen Mehrwert, betonte Mutschler.

Auch mit dem Bau des Gemeindeverbindungswegs erfahre die Infrastruktur eine Verbesserung, Mit einer Summe von 300 000 Euro unterstützt die Stadt Sulz den neuen Wegebau. Insgesamt ist es ein Gemeinschaftsprojekt von der Stadt Dornhan und der Stadt Sulz.

Mit der Anbindung vom Brachfeld an die Kanalisation haben die Einwohner eine viel höhere Lebensqualität. Bislang wurde das Abwasser in einer Sickergrube gesammelt, abgeholt und nach Glatt gebracht. Gebaut wurde nun ein 1150 Meter langer Schmutzwasserkanal, mit dem 24 Gebäude über die Hauskontrollschächte angeschlossen werden konnten. Investiert wurden runde vier Millionen Euro, welche aber mit 80 Prozent bezuschusst wurden. Zehn Prozent tragen die beiden Städte Sulz und Dornhan, mit weiteren zehn Prozent muss sich die Teilnehmergemeinschaft an Kosten beteiligen.

"Seit Hopfau zu Sulz gehört, wurde in dem Weiler Brachfeld noch nie so viel Geld investiert", klärte Mutschler auf.

Mit Hans-Georg Ruoff, einem ehemaligen Ortschaftsrat, der sich auf dem Brachfeld bestens auskennt, hatte der Weiler den Luxus, einen Mann vor Ort zu haben, der die Projekte mit großem Engagement vorantrieb. Nach seiner Aussage war es nicht immer leicht, für alle Grundstückseigentümer den Idealfall zu finden, doch nun zeige der Plan, dass sich das Engagement gelohnt habe.

Für Ruoff war der Bau des Gemeindeverbindungswegs mit seinen vernetzten Seitenwegen ein Spagat zwischen den landwirtschaftlichen Interessen, den ökologischen Maßnahmen und der Touristik. So wurden die Verbindungswege absichtlich nur spärlich asphaltiert.

Eingebaut ins Wegenetz wurden zwei Rundwanderwege. Der alte Weg hoch zur Kapelle mit seinem Nadelöhr beim Gutshof von Lefevre soll nun entwidmet werden und als beruhigte Zone und Wirtschaftsweg genutzt werden. Natürlich durfte auch ein Gang zum höchsten Punkt vom Brachfeld, dem "Kalten Feld", nicht fehlen. Hier oben soll die Attraktivität durch eine Erholungsfläche als Buntbrache ausgebildet werden und mit einem Grasweg zugänglich sein.

Mutschler stellt sich auf dieser Fläche auf jeden Fall eine Sitzgelegenheit vor, eventuell sogar eine Schutzhütte. Bei klarem Wetter hat man hier einen tollen Blick auf den Schwarzwald mit der Hornisgrinde und sogar bis zum Windradpark von Simmersfeld.