Auch auf Routinier Mario Batt (beim Wurf) war Verlass. Er sprang in den vergangenen Spielen bei Altenheim nochmals in die Bresche. Foto: Künstle Foto: Schwarzwälder-Bote

Südbadenliga: Brandstaeter: "An diesem Spieltag ist alles gegen uns gelaufen, was schiefgehen konnte"

(tom). SG Kappelwindeck/Steinbach – HTV Meißenheim 25:25 (11:14). Vier Wochen lang gekämpft, nicht verloren – und doch stand am Samstagabend die bessere Mannschaft mit leeren Händen da.

Dabei lag Meißenheim stets vorn, beim 4:6, 5:9 und zur Pause mit 11:14. "Die Jungs haben noch besser gespielt als zuletzt, haben sich reingeworfen, alles gegeben", konnte HTV-Coach Jürgen Brandstaeter seinem Team keinen Vorwurf machen.

Doch nach dem Seitenwechsel sah sich der Gast immer wieder mit Zeitstrafen konfrontiert, die Unparteiischen wählten darüber hinaus ihren eigenen Entscheidungshorizont. Während der ohnehin an Schulterproblemen laborierende Pascal Ostermann nach einem Foul nicht mehr zum Einsatz kam, wurde ein vergleichsweise harmloser Einsatz von Manuel Hügli, der dem Ball galt, mit Platzverweis bestraft (49.). Eine Entscheidung, die Brandstaeter maßlos ärgerte: "Das war völlig unverständlich und ohne jedes Fingerspitzengefühl entschieden."

In der Folge mussten die Gäste, auch wenn die SG ebenfalls mit Fischer (48.) eine Rote Karte wegstecken musste, ohne ihre nominellen Außen agieren. Eine Schwächung, die sich bemerkbar machte. Dennoch führten die Ortenauer über 22:24 bis zum 24:25, was die SG aber immer wieder postwendend auszugleichen wusste.

Kappelwindeck schaffte 45 Sekunden vor Schluss das 25:25, worauf Meißenheim rund 13 Sekunden vor Ende eine Auszeit nahm. Brandstaeter nahm den Torhüter zugunsten eines siebten Feldspielers vom Parkett, setzte auf einen Ablauf über rechts, der aber aussichtsreich am Torhüter scheiterte.

Es blieb beim Remis – das Aus, gleichbedeutend mit dem HTV-Abstieg. "An diesem Spieltag ist alles gegen uns gelaufen, was schiefgehen konnte. Das ist sehr bitter, weil wir viermal nicht verloren, alles gegeben haben, es aber doch nicht gereicht hat", sagte Brandstaeter enttäuscht. Kleinigkeiten, etwa der letzte vergebene Angriff, hätten entschieden.

Dass ausgerechnet ein Schiedsrichtergespann aus Helmlingen, der Gemeinde eines direkten Abstiegskonkurrenten, am Samstag pfiff, ärgerte nicht wenige HTVler obendrein. Auch in Brandstaeter brodelte es noch. Doch er stellte die Entwicklung der vergangenen vier Woche in den Vordergrund und sagte entschlossen: "Für uns gibt es kommende Runde nur den direkten Wiederaufstieg. Die Mannschaft hat die Klasse und den Willen dafür."

HTV Meißenheim: Velz, Krajnc; Engel 7/1, Bauer 1, Bauch, Fortin, Ostermann 3, Gambert, Geppert 3, Häß 4/3, Richter, Hügli 6, Bertsch 1, Schäfer.

(tom). TuS Altenheim – SG Waldkirch/Denzlingen 34:33 (15:16). In der sportlichen Endabrechnung schlossen die über Wochen hinweg im Abstiegskampf steckenden Altenheimer die Spielzeit auf einem versöhnlichen sechsten Rang ab. Tempo prägte die Partie von Beginn an, da die Kontrahenten auch die taktischen Visiere ein Stück weit hochklappten. Der Lohn war aus Zuschauersicht eine Quote von 67 zum Teil sehr sehenswerten Treffern, engagiertem Abwehrverhalten, aber auch trotz der hohen Trefferquote überzeugenden Torhüterleistungen. "Es war ein ansprechendes Spiel auf Augenhöhe", fasste Schilling seine Eindrücke zusammen.

Über 20:20 (37.) und 25:25 (43.) arbeitete sich Altenheim in den verbleibenden zehn Minuten ab dem 29:27 (49.) einen knappen Vorsprung heraus. Bis zum Ende blieb der Aufsteiger dran, wobei TuS-Torhüter Thomas Bauer einige Mal stark parierte. Oliver Maier verwandelte einen wichtigen Siebenmeter, am Ende blieb ein 34:33-Erfolg. "Ich bin absolut zufrieden mit der Leistung, das war ein gelungener Abschluss", so Schilling, der sich insbesondere für Gerry Sutter, "unseren vielleicht stärksten Spieler in der Rückrunde", freute.

Spieler vor der Partie verabschiedet

Bereits vor dem Spiel waren neben Schilling, der im Sommer die A-Jugend übernimmt, auch die TuS-Spieler Max Echle (Ohlsbach), Ekrem Köse (Württemberg), Marius Heitz, Nils Schneckenburger (beide Ottenheim), Michael Knuth (Laufbahnende) und Oliver Maier (tritt beruflich bedingt kürzer) offiziell verabschiedet worden. Ein weiterer Umbruch steht dem Riedverein somit bevor, den als neuer Coach Timo Heuberger (bisher A-Jugend) übernimmt.

TuS Altenheim: Knuth, Bauer; G. Sutter 10, Echle 3, Batt, Köse 3, Fels 1, Schneckenburger 1, Grothmann, O. Maier 5/4, Valha 1, Heitz 5, Huck 2, Fischer 3.

SG Waldkirch/Denzlingen: Philipp, Esterhazy; Disch 3/3, A. Bachmann 2, Schmieder 6, Strübin 3/2, Engler 5, T. Hoch 2, P Hoch 2, Fahrländer 2, Mlinarevic 2/2, Forster 4, R. Bachmann 2.

(ps). BSV Phönix Sinzheim – HGW Hofweier 32:36 (17:19). Hofweiers Trainer Ulf Seefeldt zeigte sich erfreut über die Art und Weise, wie sich sein Rumpfteam beim Sieg in Sinzheim präsentierte. Mit diesem Auswärtserfolg kann das HGW-Team auf stolze 12:2 Punkte aus den vergangenen sieben Begegnungen blicken. Durch die Heimniederlage von Schutterwald belegt der HGW nun in der Tabelle einen noch vor wenigen Wochen nicht erwarteten dritten Rang. Dabei sah es im Vorfeld der Partie weniger gut aus: Mit Maximilian Schulz musste neben Manuel Cybulski der Ausfall eines weiteren Leistungsträgers kompensiert werden. So fand sich Stefan See nach fast zehn Monaten verletzungsbedingter Pause erstmals wieder im Kader. Doch seine Mitspieler zeigten einen engagierten Auftritt gegen die ebenfalls von Verletzungen betroffenen Gastgeber.

Nur in den Anfangsminuten musste Hofweier eine Führung von Sinzheim registrieren. Ab dem 5:4 übernahmen die Gäste die Kontrolle über das Spiel. Noch einmal, beim 11:11, gelang den Hausherren der Ausgleich. Beim 25:32, elf Minuten vor dem Ende, war klar, dass der HGW die Partie nicht mehr verlieren würde.

Dass die Relegationsspiele gegen die Vizemeister aus Nordbaden und Württemberg knapp verpasst wurden, war nach dem Spiel nur kurze Zeit ein Wermutstropfen. Es überwog bei Trainergespann und Spielern die Freude, trotz aller Widrigkeiten die Saison doch noch auf einem Spitzenplatz beschlossen zu haben.

BSV Phönix Sinzheim: Zimmer, Fodor; Kirschner 12, Möllering 5, Kuhs 1, Helm 2, Rumpf 1, Ernst 5/2, Meier 1, Unser 2, Geibel 2/2, Weis 1.

HGW Hofweier: Herrmann, Irslinger; Zimmermann 2, L. Groh 3, Einloth 5, Remmel, T. Stocker 5, Spraul 7, J. Groh, Barbon 3, P. Ruf 10/5, Neff 1, See.