Altenheims David Teufel will mit seinem Klub gegen Sinzheim die gerade errungene Tabellenführung verteidigen. Foto: Heck

Der neue Spitzenreiter muss in der Südbadenliga beim Vierten Sinzheim ran / Auch Schutterwald vor hoher Hürde

Nach dem Sieg gegen Schutterwald wartet auf den neuen Tabellenführer aus Altenheim mit Sinzheim ein ähnlich schweres Kaliber. Der Vierte will den Kontakt zur Spitze nicht abreißen lassen. Kenzingen will derweil Hofweier ärgern.

(tom). BSV Phönix Sinzheim – TuS Altenheim (Samstag, 20 Uhr). Virtuell steht Altenheim (17:5 Punkte) seit dem vergangenen Wochenende auf Platz eins der Tabelle, hat dabei ein Spiel mehr absolviert als Verfolger Hofweier. Kommenden Samstag wartet auf die Mannschaft von Trainer Timo Heuberger die nächste Prüfung auf Spitzenniveau. Der Riedverein reist nach Sinzheim (Platz vier, 15:7 Punkte), einem Team, das sich in den vergangenen zwei, drei Jahren allmählich zum gehobenen Niveau der Liga entwickelt hat. Einzig Schutterwald konnte bis dato in Sinzheim gewinnen, ein Aufgabenfeld, an dem beispielsweise auch der HGW Hofweier kürzlich gescheitert ist. Allein das verdeutlicht schon, dass die Gäste erneut ihr gesamtes Können in die Waagschale werfen müssen, um beim BSV bestehen zu können.

Die Gastgeber können sich insbesondere auf einen starken Rückraum (Antoine Lauffenburger, Yanez Kirschner, Luis Pfliehinger), eine körperlich robuste Gangart und eine ganz eigene Atmosphäre in heimischer Halle verlassen. Das bedeutet insbesondere Schwerstarbeit für die zuletzt stark auftrumpfende TuS-Abwehr um ihren zentralen Rückhalt Philipp Grangé zwischen den Pfosten. Völlig ausschalten lassen sich sämtliche BSV-Shooter nicht, also gilt es sie zumindest intensiv zu bekämpfen. Blickt man auf die andere Seite des Feldes, so sind die TuS-Probleme im Rückraum immer wieder thematisiert worden. Am Samstag werden sie insofern verschärft, weil mit Jan Meinlschmidt (privat verhindert) ein wesentlicher Rückhalt der Vorwochen nicht mitwirken kann. Heuberger wird versuchen, diesen Ausfall über mehrere Schultern im Kollektiv einigermaßen zu kompensieren. Altenheims Trainer betonte bereits im Vorfeld, dass der Sieg in Schutterwald von enormer Bedeutung war. Eine Niederlage in Sinzheim ist nicht gewünscht, aber auch dieses Szenario muss realistisch mit einbezogen werden. Für den BSV selbst heißt die Prämisse, "Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen zu wahren", wie man es neutral formuliert. Kurz gesagt: Der nächste Heimsieg soll am Samstagabend her.

(tom). TuS Schutterwald – SG Muggensturm/Kuppenheim (Samstag, 19.30 Uhr). Nach der Heimniederlage gegen Altenheim können die zuletzt etwas gerupften Schutterwälder (Platz drei, 15:7 Punkte) erneut in der heimischen Mörburghalle antreten. Die Aufgabe wird dabei nicht weniger anspruchsvoll, denn mit Muggensturm/Kuppenheim (Platz fünf, 14:8 Punkte) stellt sich eine individuell brauchbar besetzte Mannschaft vor, die im Vorfeld der Runde zum erweiterten Favoritenkreis für die Spitzenplätze gezählt wurde.

Muggensturm mit starken Individualisten

Nach etwas rumpligem Start konnten die Gäste bereits nachweisen, dass an guten Tagen mit ihnen zu rechnen ist. Der kraftvolle Stil, gepaart mit zu beachtenden Individualisten wie Jan-Philipp Valda, Benjamin Hofmann oder Matthias Herbst gilt als starke Waffe der SG, die ihre beiden jüngsten Auswärtsspiele zu gewinnen verstand. Der Anspruch für die aktuelle Begegnung wurde klar zum Ausdruck gebracht, denn die derzeitige TuS-Schwäche, drei der vier jüngsten Partien verloren zu haben, wurde ganz bewusst in Erinnerung gerufen. Daraus folgt für die Gäste: "Bei einem Sieg in Schutterwald könnte man die Ortenauer gar noch überholen." Ein Ziel, dem sich die "roten Teufel der Ortenau" natürlich mit aller Macht entgegenstemmen müssen.

Der Trend mag nicht für die junge Mannschaft von Trainer Nico Baumann sprechen. Dieser beschränkte sich in der derzeit windigen Situation erst einmal wieder darauf, daran zu erinnern, dass die kollektive Weiterentwicklung eines der wesentlichen Ziel der laufenden Runde sei. Nach Analyse der Vorwoche steht unter anderem fest, dass sich das Abschlussverhalten ändern muss. Den gegnerischen Torhüter warm zu schießen wie noch gegen Altenheim – das darf sich diesmal nicht wiederholen. Baumann kann im Vergleich zum Derby darauf hoffen, dass die Rekonvaleszenten eine Woche weiteres Training hatten. Inwieweit Philipp Harter (nach Zahn-OP) einsatzfähig ist, wird sich zeigen.

(tom/ps). TB Kenzingen – HGW Hofweier (Samstag, 20 Uhr). Aus Kenzinger Sicht (Platz neun, 9:13 Punkte) stellt sich am Samstag erneut die Frage: Eignet sich der Hausherr zum jetzigen Zeitpunkt als Mannschaft, die die Topteams der Liga ärgern kann? Kürzlich in Schutterwald blieb das Team von Trainer Aurelijus Steponavicius den Nachweis in jeglicher Hinsicht schuldig. Auf der anderen Seite gelingt es dann aber auch immer wieder, Highlights wie den Sieg beim Kellerkind TV Oberkirch zu setzen. "Da hat mich die Mannschaft positiv überrascht", hielt Steponavicius offen fest. Welches Gesicht zeigen die Breisgauer am Samstag in der Üsenberghalle gegen den Zweiten des Klassements (15:5 Punkte)? Personell wird sich von TBK-Seite voraussichtlich nicht allzu viel verändern, man setzt auf die jüngst bewährte Mischung aus Arrivierten und jungen Nachwuchskräften. Die Aussichten werden im Vorfeld eher defensiv eingestuft. "Noch einmal mit viel Kampf und Moral vielleicht ein kleines Handballwunder schaffen", drückt es Sprecherin Carina Baab stellvertretend vorsichtig aus. Doch dafür müsste schon viel passieren, zum Beispiel eine körperbetonte, zupackende Spielweise in der Abwehr.

Hofweiers Coach Michael Bohn warnt seine Spieler jedoch davor, den in der Tabelle deutlich schlechter positionierten Gegner zu unterschätzen: "Ich habe mein Team eindringlich darauf hingewiesen, sich in der Defensive durch die zeitlich langen Angriffe der Hausherren nicht einlullen zu lassen."

(skl). HSG Konstanz II - TV Oberkirch (Sonntag, 17 Uhr). Die Niederlage in Kenzingen am vergangenen Spieltag war für TVO-Trainer Stephane Robin eine Pleite zu viel. Nach fünf Niederlagen in Serie blieb den Verantwortlichen keine andere Wahl, als die Reißleine zu ziehen. Co-Trainer Thomas Armbruster übernimmt das Team interimsmäßig und versucht, seine Spieler möglichst schnell vor allem mental wieder auf Vordermann zu bekommen. Mit der Zweitliga-Reserve der HSG Konstanz muss der TVO allerdings bei einem Gegner ran, der seine Formkrise von vier Niederlagen in Serie anscheinend überwunden hat. Gegen die mit einigen Spielern aus der Ersten verstärkte SG Köndringen/Teningen II holte das Team vom Bodensee am letzten Spieltag buchstäblich in letzter Sekunde einen wichtigen Auswärtssieg.