Offenburgs Stefano Anzaldi bei der akrobratischen Ballannahme im Spiel gegen den SV Linx. Foto: Fissler

Auch der Spitzenreiter aus Freiburg findet gegen Kehl zu alter Dominanz zurück

Mit dem Freiburger FC und dem SV Linx hatten der Kehler FV und Offenburg die derzeit stärksten Teams der Liga vor der Brust. Beide Kontrahenten sollten sich tatsächlich als eine Nummer zu groß erweisen.

Freiburger FC - Kehler FV 3:0 (1:0). Im vorletzten Heimspiel des Jahres musste der Kehler FV beim Spitzenreiter in Freiburg ran. Vom Anpfiff an setzte der FFC die Gäste unter Druck. In der 8. Minute hatte der FFC gleich zwei gute Möglichkeiten zur Führung. Zunächst prüfte Mike Enderle mit einem Weitschuss KFV-Keeper Daniel Künstle, der die Kugel mit den Fäusten gerade noch zur Ecke abwehren konnte. Bei der nachfolgenden Ecke bediente Fabian Sutter den aufgerückten Felix Dreher, dessen Knaller aus 20 Metern ebenfalls von Künstle per Glanzparade geklärt werden konnte.

Nur vier Minuten später enteilte auf der rechten Außenbahn Konrad Faber Tarik Aras, der Faber mit einer Blutgrätsche zu Fall brachte. Für dieses harte Einsteigen sah Aras die Rote Karte. In der 37. Minute fand Faber die Lücke im gegnerischen Abwehrverbund. Mit einer tollen Einzelleistung düpierte er die halbe Gästeabwehr und netzte mit einem Schlenzer ins lange Eck zum 1:0 ein. Nach dem Wechsel hatte der KFV zunächst den besseren Start. Yannick Imbs hatte die erste Torchance der Gäste, doch FFC-Keeper Tim Kodric klärte per Fußabwehr. In der 56. Minute dann die Vorentscheidung: Kapitän Fabian Sutter tankte sich im Mittelfeld durch und schickte auf der linken Außenbahn Alexander Martinelli auf die Reise. Dessen überlegter Querpass im Strafraum landete bei Aslan Ulubiev, der aus kurzer Entfernung auf 2:0 zu erhöhte. Nach knapp einer Stunde Spielzeit ein Nackenschlag für den FFC: Alexander Martinelli wurde im Mittelfeld von Kevin Sax gefoult, was für die Gäste die nächste Rote Karte zur Folge hatte. Martineli musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden und war kurz darauf bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. „"Es sieht nicht gut aus", meinte nach dem Spiel FFC-Trainer Ralf Eckert. Mit nun zwei Mann in Unterzahl war für den KFV natürlich die Messe gelesen. Dennoch hatte zunächst der KFV noch einmal eine gute Gelegenheit, als Yannick Imbs einfach mal abzog und die Kugel an die Latte klatschte (61.). Das schönste Tor des Tages dann in der 63. Minute: Kapitän Fabian Sutter bediente mit einem Steilpass Mike Enderle, dessen gefühlvoller Heber unter der Latte einschlug. KFV-Trainer Heinz Braun: "Nach zwölf Minuten war das Spiel entschieden. Die Rote Karte wirft uns total aus der Bahn. Es ist schwer, mit zehn Mann und später neun Mann gegen den Tabellenführer zu bestehen." Kehl: Künstle, Aras, Assenmacher (82. Lukic), Bouziane, Göhringer, Imbs (72. Paqarizi), Laifer, Raabe, Sax, Stefan (46. Löbsack), Weingart (62. Bounatouf). Tore: 1:0 Faber (37.), 2:0 Ulubiev (56.), 3:0 Enderle (63.) Rote Karte: Aras (12. Min./Kehler FV), Kevin Sax (66. Min./Kehler FV). Schiedsrichter: Jonas Hirt (Schönwald).

(tom). SV Linx – Offenburger FV 2:0 (1:0). Die Gastgeber kehrten nach zwei Niederlagen mit wackligen Auftritten wieder auf die Siegerstraße zurück. Die Linxer Dominanz wurde vor allem in den ersten 45 Minuten deutlich. Mit variantenreichem, über die Flügel aufgezogenem Spiel brachte man die OFV-Abwehr immer wieder in Verlegenheit. Manuel Vollmer vergab eine Großchance, Marc Rubio hätte gleich zweimal für die Führung oder deren Ausbau sorgen können. Zu diesem Zeitpunkt nach rund 25 Minuten war von den Gästen überhaupt nichts zu sehen. Pierre Venturini ließ eine weitere dicke SV-Chance aus, auch Adrian Vollmer hätte ohne Rettung durch Artur Baitenger bereits gegen seine einstigen Farben getroffen. Die überfällige Führung fiel in der 37. Minute: Dennis Klemm konnte frei bis zur Offenburger Grundlinie durchstarten, seine Hereingabe nahm Baitenger mit der Hand an. Für Schiedsrichter Simon Pace (Engen) ein klarer Fall von Handspiel, auch wenn die Offenburger das anders sahen. Letztlich verwandelte Rubio sicher zum 1:0. Dass der Gast nun mehr tun musste, war klar. Und der OFV kam, in Form von Marco Junker, der die gesamte Linxer Abwehr inklusive Torhüter ausdribbelte, im Abschluss aber neben das Tor zielte. Samuel Geiler legte nach, seinen Schuss parierte Norman Riedinger aber mit einem Reflex. Offenburg begann den zweiten Abschnitt druckvoll, nach einer Flanke hatte Junker per Kopf den Ausgleich im Visier, wieder war Riedinger der Spielverderber. Es war der Auftakt zu einer etwa zehnminütigen OFV-Angriffsphase, aus der sich Linx schwer befreien konnte. Dann aber, nach rund einer Stunde, meldeten sich die Gastgeber wieder zurück. Alexander Merkel hatte sein Visier noch nicht richtig eingestellt, er verfehlte auf Flanke von Dennis Kopf das Tor der Offenburger. Dann kam der Sieg von der Gastgeber-Bank: In der 57. Minute eingetauscht, kam Paikai Henkel an den Ball, konnte recht ungestört flanken, wo erneut Marc Rubio dankend zur Stelle war. Mit seinem 2:0 (66.) war die Messe in Linx gelesen, denn die Gastgeber standen fest wie ein Wellenbrecher in der Abwehr, die OFV-Bemühungen erwiesen sich als brotlose Kunst. OFV: Süme; Ruf (63. Feißt), Anzaldi, Junker, Feger, Laag (68. Cisse), Geiler (88. Kehl), Tsolakis (83. Kahle), Baitenger, Petereit, Schlieter. Tore: 1:0 Rubio (37./HE), 2:0 Rubio (66.). Schiedsrichter: Simon Pace (Engen). Zuschauer: 240.