Normalerweise kommen Hunderttausende Menschen für das weltberühmte Fest in die norditalienische Hafenstadt.
Rio de Janeiro und Nizza haben ihre Karnevalsfeste abgesagt, Venedig dagegen feiert trotz Corona ab Samstag via Internet.
Venedig - Für dieses Wochenende waren jeweils ab 17 Uhr rund eineinhalb Stunden lange bunte Programme mit Künstlern per Streaming angekündigt. Ein Großteil der Events sollte aus dem Palazzo Vendramin-Calergi, wo ein Spielcasino sitzt, übertragen werden. Ab 11. Februar folgt die zweite Phase des Streaming-Karnevals (bis 16. Februar).
Weltweites Zuschauen möglich
Das graue, neblige Wetter in der Lagunenstadt machte am Samstag eigentlich gar keine Lust auf buntes Masken-Spektakel. Doch die Veranstalter hatten ohnehin angekündigt, dass es diesmal wegen der Pandemie nicht um echtes Dabeisein gehe, sondern ums weltweite Zugucken beim ersten Streaming-Karneval Venedigs.
Normalerweise kommen Hunderttausende Menschen für das weltberühmte Fest in die norditalienische Hafenstadt. Mit Maskenbällen, Gondel-Paraden und Feuerwerken gehört er zu den wichtigsten Veranstaltungen der Stadt.
Im Jahr 2020 vorzeitig beendet
Im Vorjahr war der Karneval zwar noch gestartet. Doch am 23. Februar musste der Regionalpräsident Venetiens, Luca Zaia, alles stoppen: Wenige Tage zuvor waren die ersten größere Corona-Ausbrüche in Norditalien bekannt geworden. Das Land geriet in einen Schockzustand, ein Weiterfeiern wurde unmöglich.
Damals waren noch Karnevalstouristen in der Stadt zu Besuch, auch aus Deutschland. Später brach das Reisegeschäft in Italien zeitweise fast ganz zusammen. Das Mittelmeerland zählte seither offiziell mehr als 90 000 Corona-Tote. Überall in Italien gilt aktuell eine nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr. Vielerorts, auch in Venedig, dürfen Bars und Restaurants zwar tagsüber Gäste an Tischen bedienen. Doch ab 18 Uhr ist damit Schluss.