Die Grosselfingerin Ronja Eibl freut sich auf ihren Start bei den Olympischen Spiele in Tokio. Foto: Eibner

Seit Mittwoch ist es fix: Die Mountainbikerin Ronja Eibl wird bei den Olympischen Spielen, die vom 23. Juli bis 8. August in der japanischen Hauptstadt Tokio ausgetragen werden, für Deutschland an den Start gehen.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bestätigte die Nominierung der 21-Jährigen, die zusammen mit Elisabeth Brandau die deutschen Farben beim Frauen-Mountainbike-Wettbewerb vertritt. Bei den Männern wurden Manuel Fumic und Maximilian Brandl nominiert.

Riesige Freude

"Natürlich war die Freude groß, dass ich für Olympia ausgewählt worden bin", sagt Eibl. Denn das Jahr 2020 war alles andere als einfach für sie. 2019 hatte Eibl den U23-Weltcup im Cross Country dominiert; im Jahr kamen die Coronavirus-Pandemie und eine körperliche Überlastung, die ihre Saison vorzeitig beendeten. In diesem Jahr waren die Weltcup-Ergebnisse für die 21-Jährige bislang noch etwas durchwachsen: Beim Heim-Weltcup in Albstadt belegte Eibl Rang 22, bei der Rennen in Nove Mesto und Leogang sprang jeweils ein 18. Platz heraus.

Standortbestimmung vor Top-Event

Der vierte Weltcup am Wochenende im französischen Les Gets soll nun als letzter Wettbewerb vor Olympia auch als Standortbestimmung dienen. "Ich muss mir etwas kleiner Ziele stecken; aber ich nehme mir schon einen Platz unter den besten 15 vor", sagt Eibl, die sich jedoch mit großen Erwartungen hinsichtlich der Spiele in Tokio zurückhält. "Wäre Olympia im vergangenen Jahr gewesen, und ich hätte die Form von 2019 gehabt, dann wären die Ambitionen sicher größer gewesen als jetzt. Für mich gilt das olympische Motto ›Dabei sein ist alles‹, denn ich bin noch nicht auf dem Leistungsniveau, auf dem ich schon war. Aber in Tokio werden die Karten noch einmal neu gemischt", blickt die talentierte Mountainbikerin dem Event entgegen.

Eibl wird mit der deutschen Mannschaft am 14. Japan nach Tokio fliegen. Dann heißt es, sich erst einmal an die klimatischen Bedingungen zu gewöhnen – in Japan sind im Sommer bis zu 40 Grad möglich und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Der Mountainbike-Wettbewerb der Damen findet am 27. Juli um 8 Uhr (1 Uhr MEZ) statt, die Herren sind einen Tag vorher dran. Die Teilnehmer haben dann zwei Tage vor den Rennen die Gelegenheit die Strecke auf der Halbinsel Izu etwas 150 Kilometer südwestlich von Tokio zu trainieren. "Das ist sehr streng geregelt und nur zu bestimmten Zeiten möglich", weiß Eibl.

"Ich freue mich, wieder in Japan zu sein. Ich war ja schon beim Test-Event 2019 in diesem Land, und es hat mir sehr gut gefallen", blickt Eibl voraus. "Ich hoffe, dass trotz der Coronavirus-Pandemie und den fehlenden Zuschauern – zudem sind wir ja etwas weiter von Tokio weg – dennoch etwas olympisches Flair und Stimmung aufkommt."