Benedikt Doll startet im Biathlon. Foto: Eibner

Biathlon: Benedikt Doll weiß, was er kann. Hoffnung auf Staffeleinsatz.

Benedikt Doll ist der Mann mit dem Lachen im Gesicht. Und er ist der Mann, der sich perfekt auf Saison-Höhepunkte vorbereiten kann – das hat er in den vergangenen zwei Jahren bewiesen: Da war zuerst Staffel-Silber bei der Biathlon-WM in Oslo – sozusagen die Pflicht, die erste WM-Medaille. 2017 folgte bei der WM in Hochfilzen die Kür: Doll raste zu Sprint-Gold, ließ die Topfavoriten Martin Fourcade und Johannes Thignes Boe hinter sich.

Ein ganzes Dorf stand Kopf: In Dolls Heimatort Hinterzarten waren sie alle stolz auf "ihren Benni". Es war ein Überraschungscoup, sicherlich. Es war jedoch einer, der sich abgezeichnet hatte. Der 27-Jährige ist seit jeher ein starker Läufer. Das Talent in der Loipe hatte er in Wiege gelegt bekommen: Dolls Vater Charly war selbst Langläufer.

Benedikt Dolls Wackeldisziplin ist vielmehr das Schießen – nicht zuletzt deshalb liebt er den Sprint. Einmal liegend auf die Scheiben zielen, einmal stehend und ansonsten rennen, das liegt ihm. Seit der WM 2017 läuft Doll auf konstant hohem Niveau. Vor seinem Abflug nach Pyeongchang stand der 27-Jährige auf Rang zwölf des Gesamtweltcups. Kaum zu glauben, dass es dennoch seine ersten Olympischen Spiele sind. In Sotschi 2014 wurde er übergangen: Trotz starker Ergebnisse im zweitklassigen IBU Cup durfte sich Doll nicht im Weltcup beweisen – und konnte deshalb die Norm gar nicht erst erfüllen.

Die Strecken in Südkorea sollten dem Sportmanagement-Studenten liegen – die Medaillenchancen sind also vorhanden. Wenn am Schießstand alles passt, ist Benedikt Doll zu allem bereit. Zuletzt wurde er Vierter im Massenstart von Antholz. Seine Form scheint also auch in dieses Mal pünktlich zum Saisonhöhepunkt anzusteigen. Was er bei den Spielen vor hat? "Eine Medaille ist mein Ziel, sonst brauche ich da gar nicht hinfliegen", daraus macht Doll keinen Hehl.