Aline Rotter-Focken freut sich 2021 in Tokio über die Goldmedaille. Danach beendet die Tribergerin auf dem Höhepunkt die Karriere. Foto: Jan Woitas

2. August 2021: Aline Rotter-Focken hat den Olymp erklommen: Die Triberger Ringerin kann es in der Messehalle in Tokio-Makuhari kaum fassen: Gold! Auch Domenic Weinstein vertritt die Farben des Schwarzwald-Baar-Kreises in Japan. Dazu kommt die Ex-Villingerin Karla Borger. Unsere Prognose: Für Paris 2024 sieht es schlechter aus.

Wenn es zwischen dem 26. Juli und dem 11. August in der französischen Hauptstadt um die Medaillen geht, könnte im Extremfall der Landkreis überhaupt nicht vertreten sein. 2016 in Rio de Janeiro waren es noch fünf Schwarzwald-Baar-Sportlerinnen und -Sportler. Die besten Chancen für ein Ticket hat derzeit das Furtwanger Tennis-Ass Dominik Koepfer.

 

Tennis

Auf der Grand-Slam-Anlage von Roland Garros stehen die Olympiasiegerin und der Olympiasieger am 4. August 2024 fest. Klar, dass Dominik Koepfer nach Tokio auch in Paris wieder aufschlagen will. 64 Spieler werden bei den Männern bei den Olympischen Spielen im Einzel dabei sein. Maßgeblich für einen Start sind vor allem die Weltranglisten am 10. Juni, einen Tag zuvor findet bei den French Open das Männerfinale statt. Die 56 besten Spieler der Weltrangliste lösen ein Ticket.

Maximal darf eine Nation vier Cracks nach Paris senden. Alexander Zverev ist als Goldmedaillen-Gewinner 2021 und derzeit Weltranglistenfünfter sicher dabei. Für die Herren- und Damendoppel können sich jeweils 32 Paare qualifizieren.

Dominik Koepfer hat nach Tokio wieder gute Chancen auf ein Olympia-Ticket. /Marijan Murat

Unsere Prognose: Dominik Koepfer, derzeit die Nummer 54 der Welt, hat beste Chancen, in Paris seine zweiten olympischen Spiele zu erleben.

Leichtathletik

Ob Simon Boch (Marathon/10 000 Meter, Unterkirnach/LG Telis Finanz Regensburg), Christoph Kessler (1500 Meter/5000 Meter, Donaueschingen/LG Region Karlsruhe), Adrian Engstler (800 Meter, TV Villingen) oder Tim Assmann (TV Villingen, 1500 Meter/5000 Meter) – für die SBK-Läufer sind die olympischen Normen praktisch unerreichbar – zudem – wie im Marathon – sind teilweise die Fahrkarten schon vergeben.

1:44,70 Minuten (800 Meter), 3:33,50 Minuten (1500 Meter), 13:05 Minuten (5000 Meter), 27:00 Minuten (10 000 Meter) oder 2:08:10 Stunden (Marathon) werden vorgegeben. Auch für die internen Leistungsbestätigungsnormen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) wird es extrem eng. Für die Youngster Julia und Lukas Ehrle aus Villingen kommen die Spiele in Paris noch zu früh. 2028 in Los Angeles (USA) sind die Mittel- und Langstecken-Talente dann große Kandidaten.

Unsere Prognose: In der Leichtathletik ist der Schwarzwald-Baar-Kreis nicht vertreten.

Beachvolleyball

Erlebt Karla Borger auf der berühmten Champs de Mars im temporären Eiffelturm-Stadion ihre dritten Olympischen Spiele? Das Weltmeister-Duo, fünf Siegererinnen der Kontinental-Qualifikationsturniere und 17 Teams über die Weltrangliste sind in Paris im 24er-Feld dabei, dazu kommt eine Wildcard des Veranstalters. Das europäische Kontinentalturnier findet Mitte Juni statt, in der Weltrangliste belegt die Ex-Spielerin des TV Villingen zusammen mit Sandra Ittlinger den 19. Rang.

Unsere Prognose: Borger und Ittlinger haben es schwer. Bei nur zwei nationalen Startplätzen müssen sie auf jeden Fall Laura Ludwig/Louisa Lippmann (Nummer 14 der Weltrangliste) oder Svenja Müller/Cinja Tillmann (11.) noch im Ranking überholen.

Die Starter in Tokio (2021)

Bei den „Pandemie“-Spielen, von 2020 wegen Corona auf 2021 verschoben, vertraten – neben Alina Rotter-Focken, die danach auf dem Höhepunkt ihre Karriere beendet – folgende Sportlerinnen und Sportler die Farben des Schwarzwald-Baar-Kreises in Japan.

Domenic Weinstein: Der Bahnradfahrer kommt mit dem deutschen Vierer im Velodrom von Izu den sechsten Rang. Insgeheim hatte der Unterbaldinger mit seinem Team auf Bronze gehofft. Gut ein Jahr später beendet Weinstein, mehrfacher Medaillengewinner bei Europa- und Weltmeisterschaften in der Einzelverfolgung, seine Karriere.

Beachvolleyballerin Karla Borger, Ex-Spielerin des TV Villingen, will in Paris ihre dritten Olympischen Spiele erleben. Foto: Eibner/Schrötter

Karla Borger: Karla Borger, ehemalige Spielerin des TV Villingen, scheitert zusammen mit Julia Sude beim olympischen Beachvolleyball-Turnier bereits in der Vorrunde.

Die Starter in Rio (2016)

Eva Rösken: Sportschützin Eva Rösken macht in Rio de Janeiro im Kleinkaliber-Dreistellungskampf den Anfang aus Sicht des Schwarzwald-Baar-Kreises. „Ich fühle mich sehr gut und denke positiv. Ich möchte unbedingt das Finale mit den besten acht Schützinnen erreichen“, hatte die Schützin der SSVg Brigachtal im Vorfeld betont. Dies klappt nicht ganz. Am Ende steht der 13. Rang.

Peter Sidi: Peter Sidi, Vereinskollege von Eva Rösken, startet mit einem fünften Rang mit dem Luftgewehr in sein bereits fünftes olympisches Abenteuer. Es folgen die Plätze zehn (Kleinkaliber liegend) und 34 (Dreistellungskampf).

Domenic Weinstein: „Gold und Silber nehme ich nicht in den Mund, das ist unrealistisch. Australien und die Briten sind zu stark“, meint der Unterbaldinger Bahnradfahrer Domenic Weinstein vor seiner olympischen Premiere. Für Weinstein und den deutschen Vierer steht schließlich der fünfte Platz. Übrigens: Weinstein liegt richtig: Gold geht an Großbritannien, Silber an Australien.

Karla Borger: Beachvolleyballerin Karla Borger, langjährige Spielerin des TV Villingen, belegt zusammen mit Britta Büthe den neunten Rang. Im Achtelfinale muss sich das Duo den an Position 1 gesetzten Brasilianerinnen Larissa/Talita geschlagen geben.

Aline Rotter-Focken: Die Triberger Ringerin besiegt in der Gewichtsklasse bis 69 kg zunächst Vize-Weltmeisterin Zhou Feng aus China, unterliegt aber in ihrem nächsten Kampf gegen Jenny Fransson. Sie kommt am Ende auf den neunten Platz.