OB Edith Schreiner lässt offen, ob sie dieses Jahr nochmal zur Wahl antritt. Foto: Braun

Offenburger Rathaus-Chefin macht es weiter spannend.

Offenburg - Edith Schreiner macht es spannend: Die Offenburger Oberbürgermeisterin hüllt sich weiterhin in Schweigen, ob sie im Herbst erneut um das Amt der Stadtchefin kandidieren wird. Beim Neujahrsempfang am Sonntag in der Offenburger Messe ließ Edith Schreiner die Gelegenheit verstreichen, sich vor 800 geladenen Gästen zu diesem Thema öffentlich zu äußern. Keine Silbe verlor die kurz vor Heiligabend 60 Jahre alt gewordene Oberbürgermeisterin über ihre persönliche Zukunft. Im Herbst 2018 endet ihre zweite Amtszeit und in der Nachbarstadt wird mit Spannung erwartet, ob sie noch eine dritte Amtszeit anhängen will. Vor sieben Jahren war Schreiner mit 89 Prozent wiedergewählt worden.

Beim kurzweiligen Neujahrsempfang gab Schreiner immerhin eine andere persönliche Sache preis: Nein, sie sei nicht am Unterarm tätowiert, antwortete sie auf die Frage von Moderator Markus Knoll. Dieser hatte auf die Einladungskarte zum Empfang angespielt, auf der ein stark tätowierter Arm mit Sonnenblumen abgebildet war. Mit einem jugendlichen "Ey..." darunter waren die Gäste zum Empfang gelockt worden. Passend zum Thema Jugend, dem Motto des Empfangs.

Studenten peppen den Empfang mit Meinungen über Offenburg auf

Das Publikum in der Halle allerdings war wenig jugendlich. Nur wenige Studenten der Hochschule hatten sich neben den klassischen Honoratioren in die Halle verirrt. Die Studenten sorgten dann aber für flotten Schwung bei der Veranstaltung. In einer Video-Dokumentation hatten sie sich gegenseitig zu ihrer Stadt befragt. Dabei kam heraus, was sich die jungen Leute für Offenburgs Zukunft am meisten wünschen würden: mehr Kultur, mehr Kneipen und billigere Studentenpreise. Viele waren des Lobes voll für die Ortenauer Hauptstadt mit ihren gerade mal rund 60 000 Einwohnern. Offenburg, so das Credo der Studenten, sei zwar klein und alles andere als eine pulsierende Großstadt, aber eben doch sehr liebenswert. OB Schreiner, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und die anderen Gäste des Empfangs nahmen es freudig zur Kenntnis.

Ein noch deutlicheres Bekenntnis zu Offenburg hatte der heimische Rapper Claudio Esposito mitgebracht. Er zeigte seine neues Offenburg-Video, das auch auf Youtube im Internet zu finden ist. Eine Hymne auf die Stadt, mit all’ ihren bunten Facetten.

Erfrischend auch die Ansprache von Tim Luca Lange, dem Asta-Vorsitzenden der Offenburger Hochschule. Gerade mal 22, hielt er eine äußerst kurzweilige, launige Rede, weshalb er die Stadt und ihr Studentenleben so liebe.

Edith Schreiner zog in ihrer rund halbstündigen kurzen Ansprache Bilanz über das vergangene Jahr. Offenburgs Wirtschaft brumme und das sorge für Wachstumsprobleme: Stau in Stoßzeiten an allen Ecken und Enden der Stadt. Bei 60 000 Bürgern gebe es 31 000 Einpendler, die in Offenburg arbeiten würden. Plus 20 000 Schüler und 4000 Studenten, die in der Stadt lernen und studieren. Kitas, Schulen, Wohnraum: Offenburg müsse in vielen Bereichen Gas geben, um den Bedarf seiner Bürger nachhaltig sicherzustellen.