Stellen das Projekt vor: Anna-Lisa Schneider BHM Planungsbüro, Freiburg; Katrin Schwab, GVV, Umweltbüro, Donaueschingen; Stefany Lambotte GVV; Johannes Birkemeyer, BHM Planungsbüro: Ina Günter LEV Schwarzwald-Baar-Kreis und Gerhard Bronner, GVV. Foto: Renate Zährl

Bis Ende des Jahres soll eine Biotopvernetzung auf der Südbaar fertig geplant sein. Das Umweltbüro erläutert die Hintergründe.

Seit rund einem Jahr läuft auf der Südbaar die Biotopverbundplanung, Dabei handelt es sich um ein landesweites Konzept, das dem Artensterben entgegenwirken soll.

Viele der bei uns heimischen Arten geraten durch den Schwund der Lebensräume immer mehr in Bedrängnis und drohen zu verschwinden. Auf Grundlage des Volksbegehrens 2019 „Rettet die Bienen“ wurde 2020 gemeinsam mit Landwirten und Umweltverbänden das Naturschutzgesetz und des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz geändert.

Land strebt 15 Prozent Biotopfläche an

Das Land Baden-Württemberg strebt an, dass 15 Prozent der Offenlandfläche zu einem funktionellen Biotop verbunden werden, damit der Austausch der Arten, gewährleistet ist. Derzeit sind es neun Prozent. Das Ziel ist es, durch den Verbund von Lebensräumen, den Artenaustausch unter anderem durch gute Umweltbedingungen und Lebensräume die auch die Fortpflanzung begünstigen, zu gewährleisten um die Biodiversität zu erhalten.

Um diese Ziele zu erreichen, können Kommunen auf ihren Gemeindegebieten sogenannte Biotopverbundplanungen beauftragen. Der Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen (GVV) mit dem Leiter des Umweltbüros Gerhard Bronner beauftragte die BHM Planungsgesellschaft, mit Johannes Birkemeyer und der Beratung des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) des Landkreises mit Ina Günter, mögliche Biotopverbünde für die Südbaar vorzuschlagen.

Vier Gemeinden beteiligt

Beteiligt sind vier Gemeinden in denen mittels eines öffentlichen Termins für alle Interessierten der Stand der Planung vorgestellt wird. Gehofft wird auf rege Beteiligung und Anregungen von Landwirten und Bewohnern. Wichtig war den Behördenvertretern und den Planern, dass die Beteiligungen an den Maßnahmen freiwillig sind.

Gerhard Bronner stellte im Gasthaus Sonne, Oberbaldingen die Besonderheiten und Schönheiten der vielgestaltigen Baar mit fünf geologischen Landschaften dar. „In der offenen Landschaft mit zwei Flüssen und dem Schwenninger Moos, den Flusstälern mit Feuchtwiesen sind seltene Pflanzen, Tiere und Vögel heimisch. Die Artenvielfalt wurde durch die Landwirtschaft geschaffen“, erläuterte Bronner.

Schutzgebiete häufig isoliert

Johannes Birkemeyer vom BHM Planungsbüro zeigte seine Vorschläge anhand von Karten mit verschieden Schwerpunkten, an Gewässern, Böschungen und Landschaften von Oberbaldingen und der Ostbaar vor. Dazu sagte Birkemeyer „Die vorhandenen Schutzgebiete sind häufig klein und isoliert. Die vorgeschlagene Maßnahmenplanung des Büros soll bestehende Kernflächen sichern oder verbessern und neue sogenannte Trittsteine als Verbindungselemente für zu schaffen“. Dazu wurden viele seltene Tier- und Pflanzenarten genannt, die es zu erhalten gilt.

Verschiedene Maßnahmen förderfähig

Birkemeyer nannte Beispiele zur Verbesserung der Lebensbedingungen wie weniger und spätere Mahd, Düngeverzicht, Umgang mit Streuobstwiesen und Altgrasstreifen. Für alle Maßnahmen stellte er auch die Fördermöglichkeiten vor. Die wenigen Zuhörer verwiesen auf Konflikte mit Bibern. Die Gefährdung der vielen Radfahrer auf schmalen Wegen wurde angesprochen. In der Planung wird noch einiges nachgebessert. Die Gesamtplanung soll laut Gerhard Bronner bis Ende Jahres abgeschlossen sein.