Die Rammstein-Coversongs von "Extasy Pure Rock" kamen beim Publikm sehr gut an. Foto: Schmider

"Hexen Open Air" begeistert die Zuschauer. Extasy Pure Rock sorgen streckenweise für Gänsehaut.

Oberwolfach - Bereits zum 19. Mal ging am Samstag im Oberwolfacher Frohnbachtal "Rock im Wald" über die Bühne, im Volksmund besser bekannt als das "Hexen Open Air". Auch dieses Jahr setzten dabei die "Lempi"-Hexen mit Erfolg auf das seit Jahren bewährte Konzept: So treten immer zwei gutklassige Vorbands, die überwiegend eigene Songs zum Besten geben, auf, sowie eine Rock- und Metal-Coverband, zu der das Publikum ordentlich Party machen kann. Auch dieses Mal ließ sich stattliche Anzahl an Besuchern dieses Spektakel nicht entgehen.

Die erste Band des Abends reiste extra für diesen einen Auftritt aus Wales an. "The Dirty Youth" sind eine – wie es so schön heißt – "female fronted" Rockband, sprich: eine Band, bei der eine Frau singt. Die agile, pink-haarige Danni Monroe erinnerte stimmlich an Guano Apes-Sängerin Sandra Nasic. Musikalisch bekamen die Zuhörer eine volle Breitseite guter, moderner Rockmusik ab, garniert mit gelegentlichen Punk-Elementen und einigen Metal-Riffs. Wer auf Bands wie Evanescence, Skunk Anansie" oder Papa Roach steht, der fand auch an abwechslungsreichen Songs wie "Fight" oder "Rise Up" Gefallen. Schade, dass die meisten Besucher erst nach diesem Auftritt auf dem Gelände eintrudelten.

A Life Divided hieß die zweite Band des Abends. Die Münchner Elektro-Rocker sind eine in der Szene etablierte Größe. Touren mit Oomph! oder Apokalyptica deuten an, in welche musikalische Richtung der Zug fährt. Den Sound der Band kennzeichnen feine, melancholische Melodien, ein leichter Gothic-Touch und elektronische Elemente, gepaart mit kräftigen Rock-Gitarren. Der Hang zum Synthie-Pop der Achtziger Jahre ist ebenfalls unverkennbar, was sich nicht zuletzt im gelungenen Depeche Mode-Cover "Walking In My Shoes" äußerte. Aber auch eigene, klug arrangierte Stücke wie "Feel" oder "The Last Dance" sorgten für Bewegung auf der Tanzfläche. Manchen war ihre Musik zwar auf Dauer etwas zu eintönig, den meisten gefiel die hörenswerte Darbietung des Fünfers jedoch außerordentlich gut. Und so gab es nach dem finalen "Heart On Fire" kräftigen Applaus.

Nun war die Zeit für den Hauptact gekommen. Extasy Pure Rock sind eine achtköpfige Cover-Rock-Band aus dem Kraichgau, die dem Publikum in Oberwolfach ein bunt gemischtes Programm an Rock- und Metalsongs auftischte. Im Anfangsteil gab’s einen Stil-Mix aus Songs von "Green Day", "Whitesnake" und den "Toten Hosen".

Das erste richtige Highlight war ein Linkin Park-Doppelpack mit "In The End" und "Numb", bei dem auf und vor der Bühne ordentlich die Post abging. Gänsehaut war bei "Heart Of Steel" von Manowar angesagt, perfekt gesungen von Michael Nowak. Auch Nummern von Iron Maiden trug der Sänger in beeindruckender Manier vor.

Mit dieser Leistung konnten die anderen Vocalisten der Band nicht immer mithalten, beispielsweise bei Songs von Volbeat oder Rage Against The Machine. Der "Rammstein"-Block kam traditionell außerordentlich gut bei den Fans an, auch bei den "Onkelz" steppte kräftig der Bär.

"Tage wie diese" von den "Hosen" wurde kollektiv und lauthals mitgegrölt. Diverse weitere Klassiker von Guns’n’Roses, Blur, Johnny Cash, Alice Cooper, Metallica, AC/DC oder den Ärzten sorgten ebenfalls für Party-Laune im Publikum.

Im Endspurt kitzelte die Band mit "Rollin" von Limp Bizkit und "Breaking The Law" von Judas Priest die letzten Reserven aus der feiernden Menge. Ein guter, aber nicht überragender Auftritt von Extasy Pure Rock endete mit dem packenden Iron Maiden-Hit "Run To The Hills".