Andrea Heck ist Ansprechpartnerin und Begleiterin von Dominik Stulz bei der Firma Emuk in Oberweier. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Wirtschaft: Unternehmen setzt auf Inklusion / Arbeitsplätze werden über Reha-Werkstätten vergeben

Oberweier. Inklusion am Arbeitsmarkt ist ein Gewinn für beide Seiten: Diese Erfahrung macht die Firma Emuk in Oberweier seit vielen Jahren. Wieder soll ein junger Mann nach seinem Praktikum eine Festanstellung erhalten.

"Ja, ich kann das", sagt Dominic Stulz lachend. Behutsam setzt der 35-Jährige ein Metallteil nach dem anderen in die nächste Lage. Die einzelnen Arbeitsschritte sind ihm mittlerweile in Fleisch und Blut übergangen. Seinen Arbeitsplatz hat er über die Reha-Werkstätten in Offenburg erhalten. Über die Werkstätte werden Menschen mit Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt integriert. Sie arbeiten in einem Betrieb mit, werden aber weiter über die Reha-Werkstätten beschäftigt. Sollte es zwischen beiden Parteien nicht klappen, bleibe so ein reibungsloser Wechsel in die Werkstätten garantiert, erzählt Andrea Heck, von der Firma Emuk im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Sie ist für Stulz direkte Ansprechpartnerin und Begleiterin im Familienunternehmen.

Seit Dezember 2020 macht der 35-Jährige sein Praktikum im Unternehmen, das neben Spezialspiegeln und der Produktion eines Airlifts für Campingbusse einen Onlineshop für Campingzubehör führt. Ein weiteres Standbein ist die Pulverbeschichtung in Oberweier.

"Meine Arbeit macht mir richtig viel Spaß", erzählt Stulz fröhlich. Behutsam und in kleinen Schritten wurde er in den Arbeitsablauf des Unternehmens integriert. Zunächst widmete er sich kleineren Aufgaben, um eine mögliche Überforderung nicht erst aufkommen zu lassen. Wo notwendig, erhielt er weiterhin Hilfe. Leicht mache ihm die Integration sein Praktikumsordner, in dem er Fotografien von einzelnen Arbeitsschritten dokumentiert. Außerdem schaue sein Praktikumsbetreuer einmal wöchentlich im Unternehmen vorbei, um gemeinsam mit Stulz sowie seinen Kollegen die Arbeit zu reflektieren. "Wir arbeiten alle gemeinsam Hand in Hand", betont Heck.

Dass eine neue Arbeitsstelle, nachdem Dominic Stulz 13 Jahre in einer Schlosserei gearbeitet hat, eine große Umstellung und Herausforderung darstellt, sei allen Beteiligten klar gewesen. In der Pulverbeschichtung habe der 35-Jährige jedoch seine Erfüllung gefunden. Selbstvertrauen und Sicherheit verleihen ihm die Gewissheit, Teil eines Ganzen zu sein. Das soll auch die kommenden Jahre so bleiben. "Dominic bereichert uns alle", sagt Andrea Heck. So wird Inklusion zur gelebten Wirklichkeit, die beide Seiten nicht missen wollten und demnächst in einer Festanstellung münden wird.