Kein Durchkommen: Die Leutkirchstraße ist zum Ärger der Oberschopfheimer voll gesperrt. Foto: Bohnert-Seidel

Oberschopfheim - Dass die Einfahrt zur Leutkirchstraße für die kommenden zehn Monate komplett gesperrt ist, lässt so manchen in Oberschopfheim sich die Haare raufen. Vielfach wurde über die Baustelle von neun Wohnungseinheiten in der Leutkirchstraße bereits öffentlich im Ortschaftsrat diskutiert. Nun äußerte auch die Winzer-genossenschaft ihren Unmut darüber.

"Es ist nicht hinnehmbar, dass die Leutkirchstraße komplett gesperrt wird", echauffierte sich am Dienstagabend Stefan Kohler, Ehrenvorsitzender der Winzergenossenschaft Oberschopfheim in der Jahreshauptversammlung bei Ortsvorsteher Michael Jäckle. Er wisse um die Situation, erklärte Jäckle und versprach Klärung.

Laut Gemeinde wird die Leutkirchstraße zwischen Hausnummer 20 und der Kreuzung Auerbachstraße vom 7. Juni bis einschließlich zum 29. April 2022 voll gesperrt sein. Eine Umfahrung geht über die Oberschopfheimer Hauptstraße in die Auerbachstraße in den weiteren Abschnitt der Leutkirchstraße.

Kontakt zum Landratsamt wurde bereits aufgenommen

"Ob alle in Oberschopfheim tatsächlich mitbekommen haben, dass die Leutkirchstraße in einem Straßenabschnitt für komplette elf Monate voll gesperrt sein wird, wage ich zu bezweifeln", erklärt Kohler. "Ich habe mich beim Landratsamt erkundigt und erfahren, dass eine Vollsperrung für solch einen langen Zeitraum nur mit Zustimmung der Gemeinde erfolgen darf", erläutert er.

Kohler erhebt seine Stimme für die 45 Winzer von Oberschopfheim, die freie Fahrt in der heißen Phase der Weinlese benötigen. Es gibt zwei Hauptverkehrsadern, die von der Bundesstraße 3 nach Oberschopfheim führen – die Oberschopfheimer Hauptstraße und die Leutkirchstraße. Mit dem Neubaugebiet "Auf der Mühl" ist eine weitere Einfahrt über das Wohngebiet geschaffen worden. Eine Befahrung mit großen Erntewagen ist hier wohl nicht unbedingt angesagt. Umso wichtiger sei als reibungslose Transportachse die Leutkirchstraße. In der Hauptlesezeit im September heißt es Containerladungen von Traubengut über die Winzerhalle an der Auberghalle zum Winzerkeller nach Breisach zu transportieren. Sollte nur die Oberschopfheimer Straße zur Verfügung stehen, sei für Kohler das Chaos vorprogrammiert.

Ortsvorsteher Jäckle versprach, sich konkret einzusetzen. "Wir sind mit dem Landratsamt im Gespräch", erklärte Jäckle und bittet um Geduld. "Dass so was überhaupt genehmigt wird, kann ich nicht verstehen", wetterte Kohler.