Dimitri Holm (in Schwarz) traf doppelt, bevor er nach 30 Minuten ausgewechselt werden musste. Foto: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Bezirkspokal: Der SV Oberschopfheim holt sich mit einem 4:2-Sieg gegen Oberharmersbach den Titel

Der SV Oberschopfheim ist der neue Bezirkspokal-Sieger. Im Finale am Ostermontag gewann die Elf von Sebastian Bruch verdient mit 4:2 gegen Oberharmersbach. Zum Schluss mussten die Fans aus Oberschopfheim jedoch noch richtig zittern.

SV Oberschopfheim - SV Oberharmersbach 4:2 (2:0). Seine Wertsachen gab Oberschopfheims Trainer Sebastian Bruch kurz nach dem Abpfiff sicherheitshalber seiner Frau auf der Tribüne. Denn gerade hatte Bruch, der den Bezirksligisten nach der Saison in Richtung Durbachtal verlassen wird, mit seiner Elf das Finale im Bezirkspokal gewonnen. Und wie nach Titelgewinnen üblich, war Bruch als Trainer für seine Spieler ein gern gesehenes Ziel für Bierduschen. Auch bei den Fans war der Trainer der gefeierte Mann. Mit einem überdimensionalen Plakat bedankten sich die Anhänger in Gelb und Schwarz bei ihrem Trainer, der ihnen zum Abschied nun auch den Pokalsieg schenkte.

Dabei hätte das Spiel gut und gerne eine andere Richtung nehmen können, hätte der SV Oberharmersbach direkt in Minute eins eine dicke Chance verwertet. Doch Michael Röderer konnte in allergrößter Not zur Ecke klären und damit zu so etwas wie dem tragischen Held der Partie werden. Denn bei der Rettungsaktion verletzte sich Röderer am Knöchel und musste anschließend ausgewechselt werden. "Das war eine der wichtigsten Aktionen im ganzen Spiel", bedankte sich Bruch nach dem Abpfiff für den Einsatz seines Spielers, der zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus kam. "Wenn wir die Chance in der ersten Minute nutzen, sieht es vielleicht anders aus", war sich auch Oberharmersbachs Trainer Manfred Hellmig bewusst.

Vor allem, weil danach zwei Mal Dimitri Holm eiskalt zuschlug. Erst staubte er nach einem Freistoß von Julian Burg den Abpraller ab (10.), nur vier Minuten später wurde er mustergültig mit einem langen Ball in Szene gesetzt und vollstreckte per Heber (14.). "Danach war unser Konzept über den Haufen geworfen", gestand Hellmig. Doch auch für Holm war aufgrund von Oberschenkelschmerzen nach gut 30 Minuten Schluss. Für ihn kam Micha Wenzel in die Partie. "Die zwei Tore von Dimitri haben uns natürlich in die Karten gespielt, schade, dass er dann so früh raus musste", sagte Wenzel, nachdem er relativ unverhofft 60 Minuten Spielzeit bekommen hatte.

Doch auch ohne ihren Torjäger vom Dienst waren die Oberschopfheimer in Halbzeit zwei die spielbestimmende Mannschaft. Nach einem Sololauf über die rechte Seite des ebenfalls eingewechselten Benedikt Oschwald, der sich nach dem Abpfiff als Zeremonienmeister beim Humba-Gesang Bestnoten verdiente, traf Joshua Stortz zum 3:0 (56.).

Oberharmerbacher Doppelschlag lässt Fans und Spieler hoffen

Zwar sendete Oberharmersbach, deren Fans mit zwei Bussen nach Niederschopfheim gereist waren, mit einem Lattenkracher kurz später ein Lebenszeichen, gejubelt wurde allerdings im Fanblock von Oberschopfheim. Und erneut war es Joker Oschwald, der vorbereitete, Steven Roth war der Abnehmer zum 4:0 (66.).

Die Messe schien nun eigentlich gelesen und auch Bruch, der die erste Stunde wie unter Strom an der Seitenlinie stand, schien sich zu entspannen. Doch nach einem Doppelschlag (69. und 70. Minute) durch Roman Boser und Marcel Lehmann keimt plötzlich bei Oberharmersbach wieder Hoffnung auf. Vor allem, als nur zwei Minuten später der Ball erneut im Oberschopfheimer Tornetz zappelte – der Schiedsrichterassistent hatte jedoch eine Abseitsstellung erkannt.

"Wir haben’s echt noch mal spannend gemacht", konnte Oschwald aufgrund des Endergebnisses diese Phase einfach weglachen. "Dann wär es noch mal richtig eng geworden", wusste auch Bruch. So aber hatte seine Elf nach wenigen Minuten wieder die Kontrolle über das Geschehen und konnte am Ende gemeinsam mit den zahlreichen Fans den Titel feiern. Und zwar verdient, da waren sich alle Beteiligten einig. "Es ist im Endeffekt verdient, die Mannschaft hat aber alles probiert", bilanzierte Hellmig, dem im Gegensatz zu Bruch verwehrt bleibt, seinen Verein mit einem Titel zu verlassen.

"Wir haben uns heute belohnt, der Sieg war hoch verdient. Und für die Zuschauer gab’s sechs Tore – ein besseres Finale gibt’s gar nicht", war Bruch nach dem Abpfiff komplett gelöst und beeindruckt von den Emotionen der Fans. "Beim meinem großen Abschied ist dann sicher viel Wehmut dabei", mutmaßte er. Doch erst mal gilt es für Oberschopfheim den Titel zu feiern. Dass da die allermeisten Spieler am Dienstag Urlaub haben, wie Oschwald mit einem Grinsen bestätigte, trifft sich sicher gut.