Die Musikgruppe des Würzbacher Bauerntheaters heizte den Anwesenden mächtig ein. Fotos: Elsäßer Foto: Schwarzwälder Bote

Feier: Volkstümlich-musikalischer Wirtshausabend beim Würzbacher Bauerntheater findet großen Anklang

Die Premiere ist geglückt. Der erste Wirtshausabend im Würzbacher Bauerntheater lockt zahlreiche Besucher an. Auch Musikgruppen aus weiter entfernten Regionen gaben sich die Ehre und spielten groß auf. Unterhaltung durfte auch nicht fehlen.

Oberreichenbach-Würzbach. Beim Würzbacher Bauerntheater fand am Samstag ein volkstümlich-musikalischer Wirtshausabend statt. Das Theaterhaus war bis auf den letzten Platz besetzt, als Rebecca Maisenbacher die Gäste und insbesondere Bürgermeister Karlheinz Kistner begrüßte.

Zwei Moderatoren, Stephan Irgenfried und Uwe Göber, führten durch das reichhaltige Abendprogramm. Viele Musikgruppen waren von weit her angereist. Zum Beispiel die Gruppe Wetterblech aus einem Nest, das "in der Nähe des Funkturms liegt, wenn man von der A 8 Richtung A 5 fährt", lautete die Beschreibung.

Den Anfang des musikalischen Abendprogramms machte die Musikgruppe des gastgebenden Vereins mit dem Bozener Bergsteigermarsch. Von Anfang an gab es für das Publikum Gelegenheiten, fröhlich mitzuklatschen oder mitzusingen. So zum Beispiel das Lied vom "Vogelbeerbaum", das die Stubenmusik Ostelsheim in der Besetzung von Hackbrett, Harfe, Akkordeon Gesang anstimmten. Die Texte sind teils selbst gedichtet und machen viel Spaß, wenn es etwa heißt "Das trauteste Heim ist das Ostelsheim".

Aus Bayern traten später zwei Männer, Stephan und Stefan am Akkordeon auf. Klar sangen die in ihrem Heimatdialekt – und wurden wohl auch verstanden.

Tanz und Komik werden dargeboten

Schmissige Bierzeltmusik wechselte mit besinnlicheren Klängen und Liedern zum Mitsingen. Je später der Abend, desto mehr wurden alle im Theaterhaus zu einer singenden Gemeinschaft.

Die Trachtengruppen aus Schömberg und Altburg brachten eine schwäbische Tanzfolge zur Aufführung. Einen Höhepunkt bildeten zwei Schauspieler der gastgebenden Theaterfreunde. Maisenbacher und Wolfgang Pfrommer spielten "Szenen einer Ehe". Er sitzt nach durchzechter Nacht am Frühstückstisch, möchte Zeitung und Kaffee. Sie betritt den Raum und möchte gerne wissen, wo er des Nachts war. Ein "rustikales" Gespräch entwickelt sich im Laufen des Sketches, der auch bei den Zuschauern für Erheiterung sorgt.

Der Verein Würzbacher Bauerntheater, der seine Anfänge im Sportverein hatte, existiert seit 1992. Er hat um die 200 Mitglieder, davon auch 20 aktive Schauspieler.

Die neue Theater-Saison beginnt am Ende des Jahres für das breite Publikum mit einer Veranstaltung am 28. Dezember. Das neue Stück heißt: "Das 100-jährige Vereinsjubiläum". "Die Premiere, dieses Jahr Ende November, ist jedes Jahr stets von den selben Gästen ausverkauft", berichtet Maisenbacher.

Der Wirtshausabend stand auch im Zeichen des in diesem Jahr vollzogenen Wechsels an der Vereinsspitze. Wolfgang Pfrommer übergab nach zwei Jahrzehnten den Vereinsvorsitz an Martin Reichle. Pfrommer und seine Frau Monika sind nun Ehrenvorsitzende. Sie hatten den Verein maßgeblich geprägt und sich für das eigene Theaterhaus eingesetzt. Dort finden jährlich bis zu 20 Theaterveranstaltungen statt.