"Nördlich der Waldstraße" entsteht das neue Wohnbaugebiet in Würzbach. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Satzungsbeschluss für "Nördlich der Waldstraße" in Oberreichenbach getroffen

Oberreichenbach. Mit dem formalen Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan "Nördlich der Waldstraße" im Ortsteil Würzbach gab der Oberreichenbacher Gemeinderat den Startschuss für das neue Wohnbaugebiet.

Bevor es dazu kommen konnte, mussten Gemeinderat, Verwaltung, Anwohner und Bauinteressenten einen weiten, kontrovers diskutierten Weg zurücklegen. Letztlich brauchte es einen Bürgerentscheid, in dem sich im Mai 2019 eine deutliche Mehrheit für das Projekt aussprach.

Für sie überwog die Bedeutung der Schaffung von Bauplätzen, um junge, möglichst einheimische, Familien im Ort zu halten. Die Gegner hatten unter anderem mit dem Erhalt des Landschaftsschutzgebietes argumentiert, da für die Umsetzung Waldflächen gerodet werden müssen.

Die notwendige Änderung des Landschaftsschutzgebiets ist nach Abwägung aller Argumente und schutzwürdiger Aspekte zwischenzeitlich erfolgt und die Forstdirektion Freiburg hat die Genehmigung zur Waldumwandlung erteilt.

Dem Satzungsbeschluss durch den Gemeinderat wird in den nächsten Monaten die Ausstockung des Geländes folgen. "Die Rodungsarbeiten müssen bis Ende Februar abgeschlossen sein", erklärte Bürgermeister Karlheinz Kistner.

Vermarktung soll bereits jetzt starten

Die Vermarktung der Grundstücke soll bereits jetzt erfolgen. Der Gemeinderat legte die Preise pro Quadratmeter auf 195 Euro fest. Dies stellt aus Sicht von Gemeinderat Christian Reichle (Freie Wähler) einen Kompromiss zwischen der guten Nachfragesituation und dem Bestreben, jungen Familien das Bauen zu ermöglichen, dar. Die Bauinteressenten haben nun die Möglichkeit, Grundstücke zu erwerben. Käufer verpflichten sich das Grundstück in den nächsten fünf Jahren zu bebauen. Familien bekommen einen Bonus von 3000 Euro für jedes Kind gewährt.

Zuversichtlich zeigte sich Bürgermeister Kistner, dass es ausreichend Käufer geben wird, die eine komplette Erschließung des Baugebiets zum jetzigen Zeitpunkt ermöglichen.

Sollte das Interesse wider Erwarten geringer als angenommen ausfallen, behält sich die Gemeinde vor das Gebiet "Nördlich der Waldstraße" sukzessive in mehreren Abschnitten zu erschließen. Die Gesamtkosten für die Erschließung werden auf 2,82 Millionen Euro veranschlagt.

Darüber hinaus fließen die Einbußen der Gemeinde für den Zuwachsverlust des Waldes mit rund 403 000 Euro in die Kalkulation des Quadratmeterpreises mit ein. Gebaut werden kann im Gebiet "Nördlich der Waldstraße" voraussichtlich ab 2021.