Die Finanzen von Oberreichenbach sehen derzeit rosig aus. Allerdings hängt das mit Einnahmen zusammen, die es nicht jedes Jahr zu verzeichnen gibt. Symbolfoto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Haushalt: Stand jetzt könnten Projekte bis 2024 finanziert werden / Aber: Verkauf von Bauplätzen lässt sich nicht wiederholen

Der Haushaltsplan 2021 ist beschlossene Sache. Kämmerer Daniel Merkle fasste jüngst nochmals die wichtigsten Eckdaten für den Gemeinderat zusammen und der war geschlossen einverstanden.

Oberreichenbach. Das Zahlenwerk weist im Ergebnishaushalt ordentliche Erträge von rund 6,202 Millionen Euro aus, dem gegenüber stehen ordentliche Aufwendungen von rund 6,547 Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein negatives ordentliches Ergebnis von 345 000 Euro. Im Finanzhaushalt sind 5,618 Millionen Euro Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit eingeplant. Die Auszahlungen liegen mit 5,65 Millionen Euro um 32 000 Euro darüber. 2,933 Millionen Euro sind als Einzahlungen aus Investitionstätigkeit eingeplant, Auszahlungen in diesem Bereich sind mit 5,041 Millionen Euro veranschlagt. Insgesamt ergibt sich daraus ein Finanzierungsmittelbedarf von 2,14 Millionen Euro. Dazu kommen noch 60 000 Euro an Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit. Im Erfolgsplan der Wasserversorgung für 2021 rechnet die Kämmerei mit einem Jahresgewinn von 12 000 Euro.

Abschreibungen machen Oberreichenbach zu schaffen

"Natürlich muss ein ausgeglichener Haushalt das Ziel sein, auch in den folgenden Jahren", bemerkte Merkle. Künftig werden dabei steigende Einwohnerzahlen und damit mehr Schlüsselzuweisungen eine Hilfe sein. Steuern und Gebühren müssten in Zukunft allerdings überprüft werden, vor allem beim Abwasser, und auch der Bereich der Freiwilligkeitsleistungen müsse unter die Lupe genommen werden. Oberreichenbach könne die Abschreibungen nicht erwirtschaften, fügte Bürgermeister Karlheinz Kistner noch an, dafür hätte in den vergangenen 20 Jahren auch etwa eine Million Euro an Schulden abgebaut werden können – obwohl gleichzeitig viel investiert worden sei. Außerdem verwies Kistner auf die hohe Rücklage. Laut Sitzungsvorlage hat die Gemeindekasse zum Jahresende 2020 mit rund 5,6 Millionen Euro "einen außerordentlich hohen Betrag auf dem Konto". Dadurch könnten alle bis 2024 geplanten Projekte finanziert werden. Und das nach aktuellem Stand ohne einen Cent Kredit, wie Kistner zu bedenken gab. Der Rathauschef lobte die hervorragende Zusammenarbeit und die Konsequenz bei Einsparungen, der dies zu verdanken sei. Er dankte dem Gemeinderat, Kämmerer Merkle und allen Mitarbeitern.

Allerdings, heißt es in der Vorlage weiter, dürfte nicht vergessen werden, dass diese Summe auf dem Konto vor allem den Bauplatzverkäufen in "Im oberen Dorf 2" sowie im "Kiefernweg" zu verdanken sei. In Zukunft werde sich der Verkauf von 52 Bauplätzen nicht mehr wiederholen lassen. Die Summe wird voraussichtlich bis 2024 aufgebraucht sein. Außerdem belasten weitere Investitionen durch zu erwirtschaftende Abschreibungen den Ergebnishaushalt.