Auch bei Kindergärten wird das Betreuungsgeld für Eltern in Oberreichenbach moderat steigen.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Gemeinderat Oberreichenbach schraubt an den Entgelten für Kindertagesstätten

Corona hin, Corona her: Die Gemeinde Oberreichenbach erhöht die Gebühren für die Kinderbetreuung. Doch alles bleibt in einem erträglichen Maß und ist im Vergleich nach wie vor eher günstig. Der Gemeinderat trug daher die Erhöhung mit.

Oberreichenbach. Die Konferenz der Kirchen sowie der Gemeinde- und Städtetag empfehlen eine Erhöhung der Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2020/21 um 1,9 Prozent. Oberreichenbach folgt dem Vorschlag, wie der Gemeinderat jüngst bei einer Gegenstimme entschied. Eine Aussetzung der Erhöhung wurde vorab jedoch diskutiert.

"Wir sind damit immer gut gefahren", rekapitulierte Bürgermeister Karlheinz Kistner, wie es in den Vorjahren lief, als die Gemeinde den Empfehlungen folgte. Die Elternbeiratsvorsitzenden seien vorab informiert worden. Sie wüssten, dass die Gemeinde in die Kinderbetreuung investiere, eine hochwertige Betreuung und einen hohen Personalschlüssel biete und akzeptiere die Erhöhung daher auch.

1,9 Prozent im Kindergartenbereich bedeuten eine Erhöhung von 117 auf 119 Euro bei einem Kind in der Familie, von 90 auf 92 Euro bei zwei Kindern sowie von 60 auf 61 Euro bei drei Kindern. Ab vier Kindern bleibt es bei 20 Euro. Für verlängerte Öffnungszeiten wird pauschal um 15 Euro erhöht. Für Kinder im Alter zwischen zwei und drei Jahren fällt die doppelte Gebühr an, da diese zwei Plätze belegen. Das betrifft jedoch nur den Kindergarten Oberreichenbach.

Teilweise erhebliche Abweichungen 2016

Im Krippenbereich entschied der Rat 2016, teilweise erheblich von den empfohlenen Richtsätzen nach unten abzuweichen. Die Gruppe im Kindergarten Würzbach hatte regelmäßig freie Plätze und dadurch sollte ein attraktiveres Angebot geschaffen werden. Eine teilweise Anpassung an die Richtsätze erfolgte bereits zum Kindergartenjahr 2019/20. Trotzdem kamen Familien mit einem Kind noch deutlich günstiger weg.

Um die Differenz nach und nach zu reduzieren, wurde hier gleich um fünf Prozent erhöht. Dennoch liegt Oberreichenbach damit noch deutlich unter der Empfehlung von 352 Euro bei einem Kind in der Familie. Der Beitrag für ein Kind erhöht sich von 300 auf 315 Euro, bei zwei Kindern in der Familie fallen 261 statt wie bisher 256 Euro an. Bei drei Kindern in der Familie erhöht sich der Beitrag von 174 auf 177 Euro, bei vier Kindern von 69 auf 70 Euro.

Schon früh auf Corona-Virus reagiert

Jan-Ove Metzler (SPD) regte an, in Anbetracht der durch Corona bedingten, schwierigen Situation, auf die Erhöhung diesmal zu verzichten. Dann würden jedoch dieselben zahlen und dazu auch noch jene, ohne Kinder in der Betreuung – also die Allgemeinheit, gab Kistner zu bedenken: "Der Bürger zahlt es trotzdem." Joachim Pfeiffle (FW) fand die Erhöhung "vertretbar". Als eine der ersten Kommunen im Kreis habe Oberreichenbach während der Corona-Schließung auf die Gebühren verzichtet. Damit habe man ein Zeichen gesetzt, fand auch Stefan Elsässer (Bürgerliste). Auch er stimmte der Erhöhung daher zu. Nadine Tscheuschner (Bürgerliste) riet davon ab, auszusetzen, da sich dadurch die Differenz zu den Empfehlungen erhöhe und dann auf einen Schlag eine größere Erhöhung komme. Schlussendlich folgte das Gremium bei einer Gegenstimme der Verwaltungsempfehlung.