Wegen des schlechten Wetters wurde die "Musik unterm Weihnachtsbaum" in die Kirche verlegt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Würzbacher Blech stimmt auf die Feiertage ein / Auftritt ins Trockene und Warme verlegt

Längst ist die musikalische Einstimmung auf das Weihnachtsfest in Würzbach eine lieb gewordene Tradition geworden. Allerdings machten Regen und Wind dieses Jahr den Aufenthalt im Freien unmöglich. In der Nikolauskirche fanden jedoch alle Beteiligten Unterschlupf.

Oberreichenbach-Würzbach. "Wir wissen das zu schätzen und es ist nah am Weihnachtsgeschehen", sagte Dagmar Kistner, Leiterin des gastgebenden Würzbacher Blechs. Sie erinnerte an eine ganz ähnliche Situation vor neun Jahren, als die Veranstaltung wegen eines Schneesturms schon einmal in das Gotteshaus verlegt werden musste.

Besucher werden immer wieder gebeten, mitzusingen

Wohl weil sie sich daran noch erinnern konnten, ließen sich weder Besucher noch Musiker von dem schlechten Wetter abhalten, vorbeizukommen. Aus den umliegenden Orten und sogar aus dem Raum Freiburg waren Instrumentalisten in den Oberreichenbacher Ortsteil gereist. Deshalb entstand ein Orchester von rund 30 Musikern, die in die jeweiligen Melodien einstimmten. Mit Fingerspitzengefühl ließ die Dirigentin dabei zwischendurch auch Flöten und Klarinetten zur Geltung kommen, indem sie für einzelne Strophen das Blech innehalten ließ.

"Auf Wunsch eines jungen Besuchers haben wir in diesem Jahr auch das Lied ›Kling Glöckchen‹ aufgenommen", erzählte Kistner. Immer wieder waren die Besucher angehalten, mitzusingen. Einzelne Stücke wurden aber auch vom Gastgeber interpretiert, wie beispielsweise "Tochter Zion" zum Auftakt der musikalischen Einstimmung auf das Fest. "Versuchen sie herauszuhören, wie viele Melodien sie erkennen", motivierte Kistner die Gäste.

Auch die Geschichten von Werner Hölzle gingen unter die Haut. In "Eine bitterkalte Nacht" erzählte er von einer älteren Frau, die das erste Mal an Weihnachten alleine war, als plötzlich eine obdachlose Bettlerin klingelte, der sie Gelegenheit zum Aufwärmen gab.

Warum Josef beim Krippenspiel in die erste Reihe gehörte, erfuhr das Publikum bei einer Erzählung, in der statt einer Puppe ein Baby in der Krippe die Aufführenden überraschte. Denn, so Hölzle in seinem Vortrag, der damalige Darsteller, der seinen Kindern vom Erlebten erzählte, hatte mit einer Milchflasche vorgesorgt, um zu reagieren, wenn das Baby weint.

Der vierte Advent klang für die Besucher in Würzbach dann bei Glühwein und Beisammensein aus.