An der Obernheimer Grundschule findet derzeit kein Unterricht statt. Foto: Holbein

Zu viele Lehrkräfte fallen in Obernheim für längere Zeit aus. Kinder müssen in die Nachbarorte.

Obernheim/Meßstetten-Tieringen - In der Obernheimer Grundschule wird bis auf weiteres nicht unterrichtet. Der Grund: Zu viele Lehrkräfte fallen für längere Zeit aus, um den Unterrichtsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Die Kinder besuchen vorerst die Grundschulen in Tieringen und Oberdigisheim.

In der Grundschule Obernheim werden in diesem Schuljahr 36 Schüler in zwei jahrgangsübergreifenden Klassen von drei Lehrerinnen unterrichtet. Da zwei Pädagoginnen bis auf weiteres krankheitsbedingt ausfallen, haben Gemeindeverwaltung und Staatliches Schulamt gemeinsam beschlossen, den Unterrichtsbetrieb in Obernheim vorläufig ruhen zu lassen und die Schüler auf die Grundschulen in Tieringen und Obernheim zu verteilen.

Nicht genügend Vertretungslehrer

Bereits seit einigen Wochen, teilte Bürgermeister Josef Ungermann gestern mit, sei die Lehrerversorgung krankheitsbedingt eingeschränkt, und es werde mit einem verkürzten Unterrichtsplan gearbeitet. Zu Beginn des Jahres sei eine weitere Lehrerin erkrankt, und da dem Staatlichen Schulamt Albstadt nicht genügend Vertretungslehrer zur Verfügung stünden, sei ein ordnungsgemäßer Schulbetrieb vorübergehend nicht möglich. Das Schulamt, die Gemeinde- verwaltungen von Obernheim und Meßstetten sowie die betroffenen Schulleitungen hätten deshalb beschlossen, die Beschulung der Obernheimer Grundschulkinder durch eine zeitweilige Kooperation mit der Grundschule Meßstetten-Tieringen sicherzustellen.

Das bedeutet konkret, dass die Obernheimer Kinder der Jahrgangsstufen eins und zwei bis auf weiteres an der Matthias-Koch-Schule in Tieringen und die Kinder der Jahrgangsstufen drei und vier vorübergehend in Meßstetten-Oberdigisheim unterrichtet werden. Die Obernheimer Schüler werden in ihrer jeweiligen Jahrgangsstufe untergebracht – laut Ungermann lassen sich Klassenteiler dennoch einhalten. Die verbleibende Obernheimer Lehr-kraft wird den Unterricht in der Tieringer Grundschule unterstützen.

Nicht abschätzbar wann sich Lage entspannt

Die Kinder zwischen sechs und elf Jahren werden größtenteils mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Unterricht bracht. Da kein Nachmittagsunterricht anfällt, müssen die Schüler keine Mittagspause in den jeweiligen Ortschaften überbrücken; der Mittagstisch, an dem Grundschüler im Obernheimer Kindergarten teilnehmen können, wird, wie Ungermann versichert auch nach Unterrichtsschluss angeboten. "Sie steigen in den Bus, sind zehn Minuten später in Obernheim und gehen dann zum Kindergarten."

Sobald sich die Lage der Lehrerversorgung entspannt hat, soll wieder an der Schule in Obernheim unterrichtet werden. Wann es so weit sein wird, lässt sich laut Ungermann derzeit kaum abschätzen Er schließt nicht aus, dass es Wochen oder Monate dauern kann.