Josef Ungermann erklärt den Obernheimern, warum er Bürgermeister bleiben will. Foto: Retter Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgermeisterwahl: Amtsinhaber Josef Ungermann führt Wahlkampf – auch ohne Gegenkandidaten

Obwohl er der einzige Bürgermeisterkandidat ist, macht Josef Ungermann Wahlkampf. Der Auftakt fand jetzt in der "Krone" statt.

Obernheim. Rede und Antwort gestanden hat Bürgermeister Josef Ungermann den Obernheimern am Dienstagabend in der "Krone". Es war der erste von vier Wahlkampfterminen. Ungermann hielt dabei Rückschau auf die vergangenen acht Jahre, in denen er die Gemeindeverwaltung geführt hat. "Vertrauen ist die Grundlage von allem", sagte er und zieht deshalb auch ohne Gegenkandidat in den Wahlkampf: "Ich wünsche mir, dass Sie am 7. Oktober zur Wahl gehen."

Josef Ungermann ist 52 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder sowie Bürgermeister in Obernheim seit 2011. Mitglied der CDU-Fraktion im Kreistag ist er schon seit 2009. Und katholisch, schon immer. Das sind die Eckdaten. Die Obernheimer kennen ihn als unkompliziert, ansprechbar und bodenständig.

In der Gemeinderatssitzung trinkt er schon mal die Orangenlimonade, die just abgelaufen ist, obwohl er eigentlich ein Colamixgetränk wollte – es fängt schließlich mit den kleinen Dingen an.

"Mit den begrenzten Finanzmitteln verantwortungsvoll umzugehen, ist auch in Zukunft wichtig, obwohl die solide Finanzpolitik der vergangenen Jahre Spielräume eröffnet", erklärte Ungermann in der gut besuchten Veranstaltung. An erster Stelle jedoch stehe ein guter, menschlicher Umgang miteinander. "Dass ich keine Sprechstunde habe, liegt daran, dass ich für die Bürger immer zu sprechen bin", erklärte Ungermann. Die Tür sei stets offen, wenn er sich im Rathaus befindet.

Auf seiner Agenda für die kommenden acht Jahre steht die Fortsetzung der Arbeit, die er in seiner ersten Legislaturperiode begonnen hat. Die Entwicklung des Ortskerns und dessen Belebung etwa. Die Innenentwicklung habe weiterhin hohe Priorität, aber das bedeute nicht, dass die Außenentwicklung vernachlässigt werden dürfe, unterstrich der Kandidat.

Gruben-Ramsäcker als Zukunftsprojekt

Es habe sich als richtig erwiesen, Bauplätze zu schaffen; Gruben-Ramsäcker zu entwickeln sei ein wichtiges Zukunftsprojekt. Für Obernheim sei es wichtig, die Einwohnerzahlen zu steigern. Das sei in den vergangenen acht Jahren gelungen: Mit aktuell 1484 Menschen zählt die Gemeinde inzwischen rund 50 Köpfe mehr. Mehr Bürger bedeuten höhere Zuwendungen und damit die Sicherstellung der Infrastruktur.

Unter Ungermanns Führung wurde der Kindergarten neu errichtet und das Betreuungsangebot erweitert. Auch die Grundschule am Ort soll nach wie vor erhalten bleiben. Wichtig sind dem CDU-Politiker auch die Vereine: "Deren Aktivitäten stellen eine wichtige Säule für unsere Dorfgemeinschaft dar. Kinder-, Jugend- und Seniorengruppen im musischen und sportlichen Bereich beleben das gesellschaftliche Miteinander", betonte der Wahlkämpfer.

Die bedarfsorientierte Vereinsförderung liege ihm deshalb am Herzen. Gerade auch für DRK und Feuerwehr, die die Sicherheit der Gemeinde garantieren – den Neubau des Feuerwehrgerätehauses betrachtet Ungermann als wichtigen Beitrag zum Erhalt der Infrastruktur.

Zu Bauen gibt es auch in den nächsten Jahren jede Menge: Straßen, Kanäle und Wasserleitungen müssen dringend saniert werden. Die Bemühungen zur Einsparung von Energie und Kosten sind ebenfalls fortzusetzen, meint der amtierende Bürgermeister. Zwei Drittel des Ortes wurden bereits mit LED-Straßenbeleuchtung ausgestattet.

Fördern will Ungermann neben den örtlichen Gewerbebetrieben auch die Glasfaseranbindung Obernheims. "Der Breitbandausbau wird uns vor weitere Aufgaben stellen", prophezeite er. Bezüglich der hausärztlichen Versorgung konnte der Bürgermeister am Dienstagabend einen weiteren Erfolg vermelden: "Die Kassenärztliche Vereinigung hat grünes Licht gegeben! Unsere neue Arztpraxis kann am 1. Oktober 2018 ihre Arbeit aufnehmen", freute er sich.

Ungermann hat viele Versprechen aus seinem Wahlkampf vor acht Jahren eingelöst. "Für unsere Gemeinde Obernheim möchte ich auch in Zukunft mit Mut, Tatkraft und Kreativität Verantwortung übernehmen", sagte er abschließend. Fragen hatte niemand, Applaus wurde aber reichlich gespendet. Weitere Termine: 20. September ab 20 Uhr, Sportheim; 25. September ab 20 Uhr, "Waldeck"; 27. September ab 20 Uhr, Gasthof Adler