Bürgermeister Josef Ungermann freut sich über jeden Tag mit herrlichem Wetter. Den Strom der PV-Anlage auf dem Feuerwehr-Dach nutzt die Gemeinde für ihren Eigenbedarf.Fotos: Weiger Foto: Schwarzwälder Bote

PV-Anlage: Konzept bewährt: Gemeinde setzt ihr Energiemanagement fort

Energiefressern hat die Gemeinde Obernheim schon vor einiger Zeit den Kampf angesagt – und das höchst erfolgreich. Deshalb setzt sie ihr Energiemanagement weiter fort, wenn auch in kleinerem Umfang.

Obernheim. Bereits im Dezember 2017 hatten sich Gemeinderat und Verwaltung dafür entschieden, die Verbräuche der Gemeindeliegenschaften genauer zu untersuchen. Zur Seite stand den Verantwortlichen dabei die Energieagentur Zollernalb, die für ein Projekt Partnergemeinden zusammenbrachte. Mit an Bord waren neben Obernheim drei weitere Kommunen aus dem Zollernalbkreis. Ein Erfahrungsaustausch, der unglaublich wichtig gewesen sei, resümiert Bürgermeister Josef Ungermann. "Wir konnten Ergebnisse und Verbrauchszahlen vergleichen", berichtet Ungermann, "das war wirklich spannend."

Von 1. April 2018 bis 1. April 2021 wurde das rund 18 100 Euro teure Obernheimer Projekt über das Förderprogramm "Klimaschutz-Plus" gefördert. Nun musste der Gemeinderat entscheiden, wie es mit dem Energiemanagement weitergehen solle. Im Haushalt 2021 sind 3500 Euro eingestellt. Die Energieagentur hatte – nach Ablauf der dreijährigen Förderung – verschiedene Module angeboten.

Die Verwaltung, daraus macht Ungermann kein Hehl, hatte klar dafür plädiert, das Konzept beizubehalten. Die Energieagentur hatte der Gemeinde verschiedene Module angeboten, so dass die Obernheimer selbst ihr geeignetes Paket zusammenstellen konnten. Das Gremium entschied sich dafür, ab 1. April die ersten beiden Module zu buchen. Sie beinhalten ein monatliches Verbrauchscontrolling für 540 Euro im Jahr sowie die Verbrauchs- und Kostenanalyse für 2595 Euro im Jahr, zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer. Damit folgten die Räte dem Verwaltungsvorschlag.

Das Projekt läuft zunächst für drei Jahre. "Für uns ist es wichtig, die monatlich erhobenen Daten fachkundig auszuwerten", erläutert Ungermann. Die Energieagentur erstellt aus dem umfangreichen Datenmaterial der Gemeinde jährlich einen Energiebericht.

Bei Sanierung vorerst keine Energieberatung

Auf Modul 3, die Energieberatung bei Sanierungsmaßnahmen für 720 Euro, möchte die Gemeinde zunächst verzichten. "Wir haben aktuell keine größeren Hochbau-Projekte anstehen", betonte Ungermann, "wir können aber bei Bedarf reagieren."

Das vierte Modul, die Optimierung des kommunalen Energiemanagements für rund 3000 Euro, könnte laut Ungermann komplett über das Programm "Klimaschutz Plus" gefördert werden. Es wäre, so sieht er es, für Obernheim mit Blick in die Zukunft sinnvoll. Die Verwaltung plant, dieses Modul im Haushalt für 2022 einzuplanen. Ungermann freut sich, dass dieses Stück "Obernheimer Erfolgsgeschichte" weitergeschrieben wird. Das Energiemanagement schone Klima und Gemeindesäckel gleichermaßen – eine klassische Win-Win-Situation.

Optimiert hat die Gemeinde bereits die Lüftungsanlage in der Halle. Diese war – das hatten die Hochrechnungen gezeigt – ein wahrer Stromfresser. Zum einen wurden in der Festhalle so genannte "CO2-Fühler" installiert. Zum anderen wurden Außen- und Umluftanlage komplett umgerüstet. Die CO2-Fühler für die Hallen sorgen dafür, dass die Lüftung nur aktiviert wird, wenn es die schlechte Hallenluft, beispielsweise bei einer Großveranstaltung, nötig macht.

Eine kleine "Stromfabrik" hat die Gemeinde auf dem Dach der neuen Feuerwehrgarage installiert. Ab und an schaut Josef Ungermann selbst auf die Erträge und dokumentiert sie via Smartphone. Die Anlage hat rund 70 000 Euro gekostet und deckt überwiegend den Eigenbedarf im Hallenkomplex.